Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
dachte ich, ich komme mal rein und hole mir eine Tasse Kaffee.« Roz beugte sich herab, um Lily aufs Haar zu küssen. »Hallo, Jungs. Die Kleine hier zielt schon ganz gut, oder? Ein Zwei-Punkte-Wurf mitten ins Tor.«
Diese Vorstellung fanden die Jungen so faszinierend, dass sie aufhörten zu kämpfen. »Mach das noch mal, Lily!« Luke zupfte seine Mutter am Ärmel. »Gib ihr die Rassel wieder, Mama, damit sie noch mal werfen kann.«
»Jetzt nicht. Ihr müsst schnell aufessen, sonst kommt ihr zu spät in die Schule.« Ein Blick auf die Uhr zeigte Stella, dass es tatsächlich schon nach acht war, eine ganze Stunde später als die Zeit, zu der Roz gewöhnlich das Haus verließ.
»In meinem Müsli ist aber jetzt Babyspucke«, beschwerte sich Luke.
»Du kannst stattdessen ein Muffin essen.«
»Dann will ich auch ein Muffin.« Gavin schob sein Müsli beiseite. »Wenn er eins kriegt, krieg ich auch eins.«
»Also gut, also gut.«
»Ich hole sie.« Hayley winkte ab, als Stella aufstehen wollte. »Das ist das Mindeste, das ich tun kann.«
»Mhm, riechen die nicht fantastisch?« Roz schnupperte an der Schüssel voller frischer Apfelmuffins. Sie nahm sich selbst eins heraus und lehnte sich an die Arbeitsplatte, ihren Kaffee in der einen Hand, das Muffin in der anderen. »Besser kann man den Tag nicht beginnen. Und schaut nur, wie es regnet. Es geht doch nichts über einen richtigen Regentag.«
Nachdem Hayley die Muffins herumgereicht hatte, beugte sie sich zu Stellas Ohr hinunter. »Irgendjemand hat ihre Akkus aufgeladen.«
Stella hatte Mühe, nicht laut loszuprusten. »Wir räumen dir gleich das Feld.«
»Immer mit der Ruhe.« Roz biss in ihr Muffin.
»Normalerweise bist du schon weg oder fast fertig, wenn wir hier einfallen.«
»Hab heute ein bisschen ausgeschlafen.«
»Das erklärt die Meldung, die ich heute Morgen in den Nachrichten gehört habe, dass nämlich in diesem Jahr Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen.« David gab sich gar keine Mühe, sein süffisantes Grinsen zu verbergen, als er mit der Kaffeekanne zu Roz hinüberging, um ihren Becher aufzufüllen.
»Was bist du heute Morgen ungezogen.«
»Ich bin nicht der Einzige, der eigenartig drauf ist. Wie ist die … Lasagne angekommen?«
»Sehr gut.« Roz warf David über den Rand ihrer Tasse einen unschuldigen Blick zu und fragte sich, ob sie irgendwo einen Stempel trug. Vor Kurzem flachgelegt worden.
»Du solltest dich öfter so reichlich bedienen. Davon bekommst du so schöne rote Wangen.«
»Ich werd’s mir merken.«
»Ich könnte auch gerade einen Teller heiße Lasagne essen«, bemerkte Hayley. »Komm, mein Püppchen, wir machen dich mal sauber.« Sie hob Lily aus dem Hochstuhl.
»Und ihr Jungs geht nach oben und holt eure Sachen – einschließlich der Regenjacken«, befahl Stella. »Ihr müsst gleich los.«
Doch sie selbst blieb noch einen Augenblick in der Küche. »Magst du mit mir rüberfahren?«, fragte sie Roz.
»Ja, ich glaube, das will ich.«
Stella wartete, bis sie die Einfahrt hinunterfuhren. Der knappe Kilometer Umweg, den sie fahren würden, um Lily zu ihrem Babysitter zu bringen, müsste nach ihren Berechnungen reichen.
»Wir sind gestern beim Anstreichen ordentlich vorangekommen. Es ist schön, dass das Esszimmer zur Hochzeit fertig gestrichen und eingerichtet sein wird. Wenn wir uns eingelebt haben, möchte ich wirklich gerne eine Dinnerparty geben. Mit David, uns allen, Harper, meinen Eltern. Oh, und Mitch natürlich.«
»Das wäre schön.«
»Er ist zurzeit so oft hier, Mitch, meine ich, dass man schon das Gefühl hat, er wohnt auch bei uns.« Auf Roz’ unverbindliches »Hm« hin warf Stella einen Blick in den Rückspiegel, in dem sie sah, wie Hayley die Augen verdrehte und ihr Zeichen gab, zur Sache zu kommen.
»Sag mal … Mitch und du, habt ihr gestern Abend weiter an eurem Projekt gearbeitet, oder habt ihr die Ruhe im Haus ausgenutzt, um euch zu entspannen?«
»Stella, warum fragst du nicht gleich, ob ich mit ihm im Bett war, anstatt dich durchs Gebüsch anzuschleichen? Nichts missfällt mir mehr, als mit anzusehen, wie jemand Büsche kaputttrampelt.«
»Ich wollte feinfühlig sein«, erwiderte Stella.
»Warst du aber nicht.«
»Ich habe ihr gesagt, eine lange Einleitung kann sie sich sparen«, sagte Hayley vom Rücksitz aus. »Außerdem wissen wir, dass du Sex hattest. Es steht dir ins Gesicht geschrieben, dass es dir vor Kurzem jemand besorgt hat.«
»Mein Gott.«
»Natürlich geht uns das
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