Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
meisten anmacht, ist deine uneingeschränkte Kompetenz.«
»Ich und kompetent.« Roz legte den Kopf in den Nacken. »Von meinem Rechnungsprüfer erwarte ich, dass er kompetent ist, aber mit dem will ich ganz bestimmt nicht ins Bett gehen.«
»Ich finde das umwerfend sexy.«
»Kommen wir jetzt zum verführerischen Teil des Abends?«
»Der hat soeben begonnen. Was dagegen?«
Er hielt sie für kompetent, dachte Roz, und fand das anziehend. Und bei ihm fühlte sie sich empfindsam, und zärtlich geliebt. »Das Gleiche hast du mich gefragt, bevor du mich das erste Mal geküsst hast. Damals hatte ich auch nichts dagegen.«
»Ich liebe deine Schönheit. Das ist oberflächlich von mir, aber so ist es nun einmal. Ein Mann darf auch ein paar Fehler haben.«
Amüsiert fuhr Roz mit einem Finger an seinem Nacken hinauf. »Perfektion ist langweilig – aber verrate Stella bloß nicht, dass ich das gesagt habe.«
»Dann werde ich dich niemals langweilen.«
Mitch küsste sie zart auf den Mund, einmal, zweimal, um dann ganz langsam in dem Kuss zu versinken.
Die Wärme und das Leben, das Kribbeln und die Intensität
breiteten sich in ihr aus. Sie bewegte sich mit ihm in diesem sinnlichen Tanz, dem sinnlichen Kuss und ließ sich hineingleiten. Wie eine Frau über einen Pfad gleitet, der mit Blütenblättern bestreut ist. Durch den Mondschein. Und in die Liebe hinein.
Als sie hörte, wie leise eine Tür geschlossen wurde, schlug sie die Augen auf und stellte fest, dass Mitch mit ihr ins Schlafzimmer getanzt war.
»Sie sind ein geschickter Tänzer, Dr. Carnagie.« Sie lachte, als er sie weit nach hinten beugte. »Sehr geschickt.«
Er küsste sie erneut, drehte sich mit ihr herum, bis ihr Rücken gegen die Tür gepresst wurde und der Kuss fordernder wurde. Dann ließ er die Hände an ihren Armen herabgleiten und trat einen Schritt zurück.
»Zünd die Kerzen an«, sagte er. »Ich kümmere mich um das Feuer.«
Aufgewühlt vom Scheitel bis zur Sohle lehnte Roz an der Tür. Ihr Herz fühlte sich an, als wollte es vor Zärtlichkeit bersten und schlug schmerzhaft in ihrer Brust. Als sie sich bewegte, tat sie dies ganz behutsam, wie eine Frau, die sich im Traum durch einen Nebel tastet. Und sie sah, wie ihre Finger zitterten, als sie eine Flamme an den Docht der Kerzen hielt.
»Ich will dich.« Ihre Stimme klang einigermaßen fest, wofür sie dankbar war. »Und mein Begehren ist stärker und anders als alles, was ich je zuvor empfunden habe. Vielleicht liegt das daran, dass ich …«
»Frag nicht, warum. Jedenfalls nicht heute Nacht.«
»Also gut.« Sie wandten sich gleichzeitig um, sodass sie einander quer durch den Raum gegenüberstanden. »Lassen wir es dabei, dass ich dich begehre, so sehr begehre. Mein Verlangen ist so heftig, dass es nicht mehr nur angenehm ist.«
In dem goldenen Schein kam er auf sie zu und nahm ihre beiden Hände. »Lass mich dir zeigen, was ich empfinde.«
Er hob ihre Hände und drehte die Handflächen nach oben,
um seine Lippen erst in die eine, dann in die andere zu pressen. Dann umschloss er ihr Gesicht mit seinen Händen und strich ihr mit den Daumen über die Wangen, während sich seine Finger zugleich in ihr Haar wühlten.
»Lass mich dich nehmen«, sagte er mit den Lippen an den ihren. »Heute Nacht lass mich dich einfach nehmen.«
Er wollte, dass sie sich ihm auslieferte. Das war ganz schön viel verlangt. Doch Roz bot ihm ihre Lippen, dann ihren Körper dar, als er sie zu streicheln begann. Und wieder tanzten sie, drehten und wiegten sich, und die traumhaften Freuden, die er ihr anbot, rannen in sie hinein wie schwerer Rotwein.
Er streifte ihr die Bluse ab und raunte ihr etwas ins Ohr, etwas von ihrer Haut, ihrem Duft. Und sie tanzten, als trieben sie auf dem Wasser dahin.
Sie schenkte ihm, worum er gebeten hatte. Sie lieferte sich ihm aus. Wenn auch nur langsam, Zentimeter für Zentimeter, und dennoch konnte er sie spüren, diese wundervolle Selbstaufgabe. Noch im Tanzen zog er sie aus, verwandte beinahe schmerzhafte Sorgfalt, beinahe schmerzhafte Lust darauf, eine Schicht nach der anderen zu entfernen, die seine Hände noch von ihrer Haut trennten.
Dieser Tanz im Feuerschein, im Kerzenschein, war unglaublich erotisch. Ihr nackter Körper presste sich an ihn, der noch vollständig angekleidet war. Ihre große, schlanke Gestaltim Spiegel zu betrachten, zu sehen, wie das Licht auf ihrer Haut spielte, zu spüren, wie diese Haut unter seinen Händen erschauerte. Zu fühlen, wie ihr Puls
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