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Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Dunkle Rosen: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Rosen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wesen.
    »Wie ein verzogenes Kind«, murmelte sie, während sie sich bemühte, wieder Ordnung in ihr Reich zu bringen. »Meinen Kindern habe ich solches Benehmen nicht durchgehen lassen, und bei dir werde ich das nicht anders handhaben. Wer auch immer du bist.«
    Sie rückte Möbel gerade und ging zum Bett, um es neu zu
machen. »Merk dir das besser, Amelia. Denk am besten einfach daran, wer die Herrin von Harper House ist.«
    Es ging ihr besser, erstaunlich viel besser, seit sie zur Tat geschritten war, ihr Zimmer wieder in Ordnung gebracht und sich ihren Ärger von der Seele geredet hatte, wenn auch nur an einen leeren Raum gerichtet.
    Ruhiger geworden betrat sie das Badezimmer. Ihr kurzes Haar stand von dem Wind, der durch ihr Schlafzimmer gefegt war, in alle Richtungen ab. Kein schöner Anblick, entschied Roz. Sie bürstete es glatt und frischte flüchtig ihr Make-up auf. Und dachte an Mitch.
    Ein faszinierender Mann. Sie wusste gar nicht mehr, wann sie zuletzt von einem Mann fasziniert gewesen war. Es war interessant  – und verräterisch –, dass er verkündet hatte, er werde über Nacht bleiben. Das war keine höfliche Bitte gewesen, sondern eine schlichte Feststellung. Dann hatte er es ihr überlassen, wo er schlafen würde.
    Ja, ein faszinierender Mann, der in ein und demselben Satz dominant und entgegenkommend sein konnte.
    Und sie wollte ihn. Es war wundervoll zu begehren, Bedürfnisse zu haben, diese gute, gesunde Lust in sich brodeln zu fühlen.
    Sie war eindeutig aus dem Alter heraus, in dem sie sich einen Liebhaber versagen musste, und sie war inzwischen clever genug, um zu erkennen, wenn dieser Liebhaber ein Mann war, den sie respektieren, dem sie vielleicht sogar vertrauen konnte.
    Zu vertrauen war nur ein wenig schwieriger als zu respektieren, fand sie, und eine ganze Ecke schwieriger als zu begehren.
    Sie würden also mit dem beginnen, was sie hatten, entschied sie, und sehen, wohin das führte.
    Als sie aus dem Bad kam, hörte sie Musik, leisen Memphis-Blues, aus ihrem Wohnzimmer. Sie runzelte erneut die Stirn, als sie auf die Tür zuging.
    Ihr Klapptisch war für ein Abendessen zu zweit gedeckt – mit Scheiben von Davids gegrilltem Hühnchen, schneeweißem Kartoffelpüree, Spargelstangen und goldgelben Brötchen.
    Wie der Junge es geschafft hatte, so schnell ihre liebsten Tröster zum Essen aufzutischen, war ihr ein Rätsel, aber das war eben ihr David.
    Und dort stand Mitch im Kerzenschein und schenkte ihr ein Glas Wein ein.
    Sie spürte, wie ihr Herz und ihr Bauch ins Schlingern gerieten, als hätte ihr jemand einen Schlag versetzt. Einen völlig unerwarteten Schlag, dachte sie matt, zugleich unverschämt und schockierend. Mehr als Lust, und dabei war doch Lust alles, was sie wollte. Aber dort stand mehr, mit Schnittwunden an Händen und Gesicht, ob sie es wollte oder nicht.
    Dann schaute er zu ihr hinüber und lächelte sie an.
    Ach, verdammt! Das war alles, was sie denken konnte.
    »Wir dachten, du würdest lieber in Muße essen«, sagte er. »Ein bisschen Ruhe in dem Sturm. Und da ich ohnehin mit dir reden wollte, habe ich deinen Frontsoldaten auch nicht widersprochen.«
    »Soldaten. Eine interessante Wortwahl.«
    »Passt doch gut. Harper würde für dich zum Schwert greifen, ohne mit der Wimper zu zucken – und ich schätze, deine anderen Söhne sind genauso.«
    »Mir gefällt die Vorstellung besser, dass ich meine Gefechte allein austragen kann.«
    »Ein Grund mehr für sie, sich für dich einzusetzen. Dann ist da noch David.« Mitch kam auf sie zu und hielt ihr das Weinglas hin. »Dein vierter Sohn, würde ich sagen, in jeder Hinsicht, bis auf die Blutsverwandtschaft. Er liebt dich abgöttisch.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit.«
    »Und dann Logan. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ihm dieses Bild gefallen würde, aber für mich ist er ein Ritter im Dienste einer Königin.«
    Roz trank einen Schluck Wein. »Ich weiß auch nicht recht, ob mir dieses Bild gefällt.«
    »Aber so ist es.«
    Mitch erhob sein Wasserglas und prostete ihr zu. »Für ihn bist du ebenso wenig nur eine Arbeitgeberin wie für Stella oder Hayley. Und die Kinder? Du bist für sie eine ganz wichtige Bezugsperson. Als ich vorhin unten in die Küche kam, war dort eine Familie versammelt. Und du bist der Mittelpunkt dieser Familie. Du hast sie erschaffen.«
    Roz starrte ihn an; dann schnaubte sie. »Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Du solltest stolz darauf sein. Da unten in deiner Küche, das

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