Dunkle Rosen: Roman (German Edition)
unter seinen Lippen zu rasen begann.
Als er eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten ließ, spürte er, wie ein Ruck durch sie ging und sie nach Luft schnappte.
Sie war heiß, heiß und schon ganz nass. Und ihre Nägel gruben sich in seine Schultern, als er langsam begann, auf ihr zu spielen. Mit kleinen, gewundenen Strichen, die ihren Atem kurz und keuchend gehen ließen und ihm selbst das Blut durch die Adern pumpten.
Ihr Körper bäumte sich auf und sank dann gegen seinen, als sie kam. Ihr Kopf fiel in den Nacken, als er sie immer weiter erregte, und ihre Augen waren ganz verschleiert und benommen.
Ihr Leib war nun so nachgiebig, dass er sie beinahe auf das Bett gießen konnte. Sie sahen einander an, als er vor ihr stand und sich auszog.
Dann strich er mit dem Finger über ihr Bein, hob es an, beugte sich darüber und fuhr mit den Lippen an ihrer Wade entlang. »Ich will noch so viel mehr von dir.«
Ja, dachte sie. So viel mehr. Und da sie sich dem auslieferte, sich ihm auslieferte, gab sie ihm alles, was er wollte.
Seine Lippen fanden ihren Mund, erregten sie jäh von Neuem, atemlos, bis sie sich am Bettlaken festklammern musste, um nicht zu zerspringen.
Er beutete sie aus und erforschte sie und nahm sie, nahm sie, während die Luft dick und süß wie Sirup wurde und die heftigste, dunkelste Lust in ihr bebte.
Sie hörte sich schluchzend seinen Namen rufen, noch als er in sie hineinglitt. Seine genießerisch langsamen Bewegungen wurden nicht schneller, erregten sie nur mehr und mehr; mit beinahe grausamer Geduld rieb er sich köstlich und betäubend an ihr. Sie hatte keine Wahl mehr, konnte sich nicht länger beherrschen, nur noch erbeben, nur noch sehnen, nur noch auskosten, wie er sie näher und näher an den Abgrund drängte.
Und als sie dieses letzte Mal hinabstürzte, war es, als würde sie fliegen.
Roz zitterte immer noch. Es war lächerlich, sagte sie sich selbst, es war albern, aber sie konnte offenbar nicht aufhören. Ihr war warm, sogar zu warm, und erst jetzt bemerkte sie, dass sie beide schweißüberströmt waren.
Sie war zuerst so richtig verführt, dann so richtig benutzt worden. Und an beidem konnte sie nichts Verwerfliches finden.
»Ich suche nach passenden Worten.«
Mitchs Lippen bewegten sich an ihrem Hals. »Wie wär’s mit ›Wow‹?«
Sie schaffte es, ihre schweren Arme so weit zu bewegen, dass sie ihm mit der Hand durchs Haar streichen konnte. »Das trifft es wahrscheinlich am besten. Ich bin dreimal gekommen.«
»Viermal.«
»Viermal?« Ihre Stimme war so verschleiert wie ihr Blick. »Ich habe wohl den Überblick verloren.«
»Ich nicht.« Aus Mitchs Antwort klang eine boshafte Befriedigung, die sie auch in seiner Miene erkannte, als er sich auf den Rücken rollte.
»Da ich in so einem paradiesischen Zustand bin, gebe ich gerne zu, dass ich vorher noch nie viermal gekommen bin.«
Mitch griff nach unten, fand ihre Hand, verschränkte seine Finger mit ihren. »Bleib bei mir, Liebes, dann war das noch nicht das letzte Mal.«
Roz brach in beinahe dreckiges Gelächter aus und drehte sich so, dass sie sich auf seine Brust stützen konnte. »Ganz schön stolz auf dich selbst.«
»Allerdings.«
»Ich auch.« Sie bettete ihren Kopf so, dass er über seinem Herzen lag und schloss die Augen. »Gegen sechs gehe ich laufen.«
»Sechs Uhr morgens?«
»Ja, natürlich. Harper hat im Schlafzimmer nebenan noch ein paar Klamotten, falls du mich begleiten willst.«
»Okay.«
Roz entspannte sich vollkommen, wie eine Katze, die sich zu einem Schläfchen zusammengerollt hat. »Sie hat uns in Ruhe gelassen.«
»Ich weiß.«
Vierzehntes Kapitel
In Schlips und Kragen, dazu bewaffnet mit einem Dutzend gelber Rosen sowie einer Schachtel Godiva-Pralinen fuhr Mitch mit dem Aufzug zu Clarise Harpers Wohnung im zweiten Stock des Altenzentrums hinauf. Ihr Brief an ihn steckte in seiner Brieftasche, und ihr förmlicher Ton, typisch für eine feine Dame aus den Südstaaten, war für ihn ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen, dass diese Frau einen Anzug – und Blumen als Zeichen der Hochachtung – erwarten würde, genau wie Roz es ihm empfohlen hatte.
Sie hatte nicht einem Treffen zugestimmt, dachte er, sondern gewährte ihm ganz eindeutig eine Audienz.
Weder Rosalind noch einer der anderen Bewohner von Harper House war in ihrem Briefwechsel erwähnt worden.
Mitch klingelte und bereitete sich darauf vor, charmant und überzeugend zu wirken.
Die Frau, die ihm öffnete, war noch jung,
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