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Dunkle Sehnsucht

Dunkle Sehnsucht

Titel: Dunkle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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wirklich komisch aus, wie er sich so den Kopf hielt, aber ich fiel nicht in Bones' Gelächter ein.
    »Wickel dir das nächste Mal Alufolie um die Rübe, vielleicht hilft's ja«, schlug Bones sarkastisch vor.
    Ich warf ihm einen strengen Blick zu und bedauerte, dass er nicht mehr in der Lage war, meine Gedanken zu lesen, um den Tadel darin zu hören. »Hör auf. Als ich erfahren habe, dass es Leute gibt, die meine Gedanken belauschen können, war ich selbst nahe dran, so zu reagieren.«
    Tim ließ die Arme sinken. »Mir doch egal, was er sagt, du musst mir helfen«, stieß er hektisch hervor Bones verdrehte die Augen und schenkte Tim dann einen Blick, der die meisten Leute vor Angst hätte verstummen lassen. »Bist ein bisschen begriffsstutzig, was? Mal sehen, ob ich dir draußen verständlich machen kann, was ich meine.«
    Außerhalb des Clubs, wo Gewalt erlaubt war? »Denk nicht mal dran«, ermahnte ich Bones.
    »So habe ich das nicht gemeint«, antwortete er, obwohl ich am Zucken seiner Mundwinkel erkennen konnte, dass ihm der Gedanke durchaus gekommen war. »Glaub mir, Kätzchen, du hast ihm umsonst das Leben gerettet, wenn jemand mitbekommt, was er von dir will.«
    Das klang gar nicht vielversprechend. Aber ich brauchte Timmie - verdammt, Tim! - ebenfalls, also würde ich mir seine Bitte anhören. Dass ich sie erfüllen würde, konnte ich nicht garantieren, aber anhören würde ich sie mir.
    »Okay. Gehen wir nach draußen und reden.«
    Timmie warf Bones und mir einen forschenden Blick zu.
    »Eins noch: Wenn das mit dem Gedankenlesen stimmt, wäre da noch etwas, das ich immer schon über Vampire wissen wollte ...«
    »Frag mich, ob ich glitzere, und ich mache dich auf der Stelle kalt«, antwortete Bones vollkommen ernst.
    »Nicht das.« Timmies Lippen zuckten, aber dann machte er ein ernstes und seltsamerweise hoffnungsvolles Gesicht.
    »Wenn ich zurück in meine Wohnung gehe, stimmt es, dass, äh, euresgleichen mir dorthin nicht folgen kann? Oder ist das ein Mythos?«
    Ich wollte ihm das Gefühl der Sicherheit nicht nehmen, aber wenn er weiter solche Ammenmärchen glaubte, war er in Gefahr.
    »Tut mir leid, das ist ein Mythos. Man muss Vampire nicht hereinbitten, sie können kommen und gehen, wie sie wollen.« Ich sagte ihm nicht, dass wir schon in seiner Wohnung gewesen waren und von seinem Mitbewohner erfahren hatten, wo er den heutigen Abend verbringen würde.
    Nachdem Bones und ich ihn mit unseren Leuchtaugen an-gefunkelt hatten, erinnerte sich der junge Mann natürlich nicht mehr daran, aber ich glaubte, im Augenblick wäre Timmie mit so viel Information überfordert gewesen.
    Er schwieg. »Scheiße«, sagte er schließlich mit Inbrunst.
    Ich nickte. Manchmal konnte selbst ich es nicht besser ausdrücken.
    »Gehen wir, bevor sich jemand fragt, was wir hier bequat-schen«, meinte Bones mit einem Nicken in Richtung Tür.
    Wir ließen den überfüllten Parkplatz hinter uns und strebten den einsamen Teil weiter vorn an. Er war vom echten Eingang des »Bite« so weit entfernt, dass uns dort - abgesehen von Tiny und Band Aid, die im Auto Wache hielten -
    wohl niemand würde belauschen können. Ich konnte Timmies Gedanken nicht hören, aber er roch nach einer Mischung aus Erregung, Angst und Entschlossenheit. Was er auch von mir wollte, es musste von großer Wichtigkeit für ihn sein.
    »Also, wenn deine Freundin auf der Suche nach einem Beweis für die Existenz von Vampiren verschwunden ist, lebt sie wohl nicht mehr«, verkündete Bones, als wir das Maschendrahttor erreicht hatten.
    Ich stutzte über seine herzlose Direktheit. Timmie wirkte ebenfalls betroffen, aber dann hob er das Kinn. »Nadia ist nicht meine Freundin, und ich glaube auch nicht, dass sie tot ist. Du kennst sie nicht. Sie ist meine beste Mitarbeiterin, weil sie jeden bezirzen kann.«

    Bones schnaubte. »Selbst wenn sie Helena von Troja und Scheherazade in einer Person wäre, hat irgendjemand sich über ihre Schnüffelei geärgert und sie sich geschnappt. Die Tatsache, dass sie nicht mit gelöschten Erinnerungen und dem plötzlichen Wunsch, den Journalismus an den Nagel zu hängen, zurückgeschickt wurde, will nichts Gutes für sie heißen.«
    Wieder störte mich seine unverblümte Art, aber Bones hatte vermutlich recht. Die Existenz Untoter war nicht ohne Grund weitgehend ein Geheimnis. Die Vampire und Ghule sorgten mit allen Mitteln dafür. Dabei ging manch einer zu weit, wie die Gruppe, die vorgehabt hatte, Timmie als Mit-ternachtsimbiss zu

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