Dunkle Symphonie der Liebe
Zimmer betreten. Als der Barsoi keinen Alarm
schlug, trat sie etwas beruhigter ein. Dich hat keiner
gefragt.
Sein leises Lachen erfüllte sie
mit Wärme.
»Toni, das Fenster!« Tasha
stürzte zu einer der großen Buntglasscheiben. Sie war gewaltsam nach innen
gedrückt worden. »Was ist passiert?«
»Diese Raubkatze hat versucht,
ins Haus zu kommen. Byron sucht sie gerade.«
»Das ist ja furchtbar! Hast du
Diego verständigt?«
»Nein, ich habe nicht einmal
daran gedacht, bei der Polizei anzurufen. Ich bin einfach aus dem Zimmer
gerannt.«
»Wir müssen das Fenster
reparieren lassen. In der Zwischenzeit sollten sicherheitshalber Gitter
angebracht werden.«
Tasha riss die Schranktüren
auf. »Du brauchst etwas, das feminin, aber nicht zu sexy ist.«
Du bist in allem, was du
anhast, sexy.
Nicht heute Abend.
Sie wusste, dass sie sich im
Grunde nicht für Byrons Familie zurechtmachte, sondern für Byron. Sie wollte
schön und weiblich aussehen. Sie wollte so aussehen, wie die Frau im Spiegel
ausgesehen hatte.
»Der lange Rock aus
königsblauer Seide und dazu das kleine Top mit den Perlknöpfen«, verkündete
Tasha. »Es vermittelt perfekt dein Image: Konzertpianistin, Unternehmerin und
trotzdem durch und durch Frau.«
Ein langer Rock, Byron. Kein
bisschen sexy.
Heute Abend beim Essen werde
ich an den kleinen BH aus Spitze, der gar nichts verhüllt, und an den Tanga
denken. Dieses winzige Nichts von Tanga lässt mir keinen Moment Ruhe.
Du machst mir beinahe Sorgen.
Aber noch mehr beunruhigt mich, dass mir gefällt, woran du denkst. Hast du den
Jaguar gefunden P Paul ist nicht im Haus, aber Tasha und Franco sind beide du.
Die Katze hat sich in der Bucht
und in der Nähe der Höhlen herumgetrieben, dort, wo sich der Eingang zum Tunnel
befindet. Die Spur führt vom Palazzo weg und wieder zurück. Das Wasser hat jeden
Geruch getilgt. Los, beeil dich lieber, und zieh dich an. Übrigens, deine
Haushälterin lässt ihren Zorn gerade an eurem Koch aus.
Der Jaguar hatte bewusst das
Wasser benutzt, um seine Spuren zu verwischen. Byron konnte keine eindeutige
Fährte entdecken, die von der Bucht wegführte. Zahlreiche menschliche Gerüche
vermischten sich miteinander und verhinderten, dass eine bestimmte Person als
Gestaltwandler entlarvt werden konnte. Byron machte sich für die Blicke anderer
unsichtbar und schwebte zu Antoniettas Balkon hinauf, wobei er Celt rasch
beruhigte, damit der Barsoi nicht Alarm schlug. Der Schaden an einem der
Fenster war enorm. Der Jaguar hatte versucht, gewaltsam in den Raum
einzudringen. Er hatte unverkennbar die Absicht gehabt, Antonietta anzugreifen.
Byron klammerte sich an die
Balustrade des Balkons. Antonietta hatte keine Zeit mehr. Er konnte es sich
nicht leisten, länger zu warten, wenn ein solcher Feind ihr auflauerte. Sie
musste bei ihm sein.
Was ist los? Du bist so
traurig. Komm zu mir und hör auf, an Dinge zu denken, die dich traurig machen.
Mir ist nichts passiert, und mir wird auch nichts passieren. Schließlich hast
du mir Celt gegeben, damit er auf mich aufpaust.
Ihre Stimme machte ihn glücklich
und traf ihn gleichzeitig bis ins Herz. Er musste ihr irgendwie begreiflich
machen, worum es ging. Er wollte, dass sie sich für seine Art Leben entschied.
Dass sie ihn genug liebte, um sich für ihn zu entscheiden. Aber ihre Familie
und ihre Musik waren ihr Leben. Er musste einen Weg finden, ihr alles zu geben,
was sie sich wünschte, und gleichzeitig sein Leben mit ihr zu teilen und sie zu
beschützen.
Byron, was ist los? Ich
vertraue dir meine Sorgen an. Warum machst du nicht dasselbe bei mir?
Sie wirkte ein wenig
verletzt. Byron riss sich zusammen. Später. Nachdem du meine Familie kennen gelernt hast.
Wir haben Zeit genug, um uns zu unterhalten. Ich komme.
Er nutzte die Fensterspalten,
um in Form von feinem Nebel in ihr Schlafzimmer einzudringen und von dort unter
der Tür hindurch in den Korridor zu gelangen, sodass er bereits auf sie
wartete, als sie herauskam. Er dachte sogar daran, sich für sie etwas
anzuziehen.
Tasha wandte hastig das Gesicht
ab und sagte dieses eine Mal nichts zu ihm. Er konnte die Röte sehen, die ihr
ins Gesicht stieg, als sie Antoniettas Hand drückte und dann davoneilte.
Byron stand einfach da und starrte seine Gefährtin an. In diesem Augenblick
wusste er, dass er jedes Mal, wenn er sie ansah, erneut das Wunder ihrer ersten
Begegnung erleben würde. Die Freude und das Glück darüber, dass es sie gab.
Sie stand in voller Pracht vor ihm,
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