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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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freut mich. Ich möchte, daß wir Freunde werden, daß wir mehr als nur Freunde werden.«
    Ich schwieg. Als er jetzt wieder zu mir aufblickte, stand ein ganz anderer Ausdruck in seinen Augen als der, mit dem er mich ansah, wenn er mich zeichnete. Dieser Blick drang tiefer vor und machte mich verlegen. Ich merkte, daß ich schon wieder errötete, und ich wandte eilig meinen Blick ab.
    »So«, sagte er und schlug sich auf die Knie, »es ist an der Zeit, daß wir uns wieder an die Arbeit machen.«
    Er stand auf und trat zu seiner Leinwand. Ich setzte mich wieder auf das Sofa.
    Er brachte ein paar schnelle Striche auf die Leinwand.
    »Und jetzt knöpfst du deine Bluse weit genug auf, um sie dir über die Schultern zu ziehen. Mach schon«, drängte er, als ich mich nicht rührte. »Es ist in Ordnung. Nur über die Schultern«, wiederholte er mit sanfter Stimme.
    Ich hob meine Finger zum obersten Knopf und öffnete ihn.
    »Gut. Mach weiter. Ja, schön«, redete er mir zu. »Und jetzt noch einen Knopf.« Ich tat es. »Und noch einen. So, und jetzt läßt du die Bluse sachte über deine Schultern gleiten. Ja, ja.«
    Seine Augen wurden größer, und er sah mich jedesmal länger an, ehe er sich der Leinwand wieder zuwandte.
    »Und noch einen Knopf«, forderte er und sah sich an, was er bisher gezeichnet hatte. Dann schaute er in meine Richtung und nickte. »Und jetzt ziehst du die Arme aus den Ärmeln und hältst die Bluse direkt über deinen… Brüsten fest«, sagte er.
    Ich verstand, was er meinte, und jetzt wurde mir auch klar, was er über die Venus gesagt hatte, die aus dem Meer herausstieg, aber es kam mir seltsam vor, mich so langsam auszuziehen.
    Ich zog meine Arme aus den Ärmeln und hielt die Bluse fest, damit sie nicht herunterfiel. Tony sah mich lange an und schüttelte dann den Kopf.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Ich kriege deine Schultern nicht richtig hin… irgend etwas…« Er kam auf mich zu und stützte sein Kinn in die rechte Hand, als er auf mich heruntersah. Dann streckte er die Hand aus und zog die schmalen Träger meines BHs von meinen Schultern. Er trat wieder zurück, musterte mich einen Moment, stellte sich wieder hinter seine Leinwand, starrte auf die Leinwand und nickte. »Dreh dich einfach um«, sagte er.
    »Ich soll mich umdrehen? Ganz?«
    »Ja, bitte.«
    Ich tat es und wartete ab.
    »So, und jetzt laß deine Bluse los.« Ich gehorchte. »Ja«, flüsterte er. »Die Sehnen in deinem Nacken und deinen Schultern…«
    »Was ist damit?« fragte ich eilig.
    »Nichts Schlimmes«, erwiderte er und lachte leise. »Sie haben mich nur einen Moment lang aus der Fassung gebracht.«
    Ich hörte, wie er hinter mich trat, und dann spürte ich, daß er mit seinen Fingerspitzen die Wölbung meines Nackens und meiner Schultern nachzeichnete. Ich zuckte bei seiner Berührung zusammen. »Manchmal muß ein Künstler den Gegenstand, den er abbilden will, berühren, um die Umrisse und Formen wirklich in sein Bewußtsein aufzunehmen. Ich zumindest brauche das.«
    »Es hat gekitzelt«, sagte ich. Ich konnte ihn nicht sehen, doch sein Atem glühte so heiß in meinem Nacken, daß ich schon glaubte, seine Lippen seien nur wenige Zentimeter von meiner Haut entfernt.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich das jetzt tue?« fragte er.
    Seine Finger lagen auf dem Verschluß meines BHs. Einen Moment lang brachte ich keinen Ton heraus. Mein Herz schlug heftig gegen meine Rippen. »Ich will deinen Rücken ungehindert sehen können, okay?« fragte er noch einmal. Ich nickte nur, und dann spürte ich, wie der Verschluß geöffnet wurde. Da die Träger bereits heruntergestreift waren, fiel mein BH unter meine knospenden Brüste. Ich wollte ihn gleich wieder hochziehen, aber Tony umfaßte meine Handgelenke, erst schnell und grob, doch dann lockerte sich sein Griff sofort wieder. »Nein, laß die Arme weiterhin an dir herunterhängen«, sagte er. Er trat wieder vor seine Staffelei.
    Ich blieb so still wie möglich stehen, und mein Herz schlug so schnell, daß es mir den Atem verschlug. Es schien mir, als hätte ich stundenlang so dagestanden, als er endlich wieder etwas sagte.
    »Ja, das wird gut so«, sagte er. »Einfach perfekt.«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle. Was würde er als nächstes von mir wollen? Plötzlich spürte ich, wie er ein weißes Laken über meine Schultern hängte. Er zog es wie einen Umhang um mich.
    »Ich weiß, daß du nervös bist«, sagte er mit dieser Stimme, die kaum mehr als ein Flüstern war, »aber das

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