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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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ist mir eigentlich gar nicht unangenehm. Ich möchte es zu meinem Vorteil nutzen und dich, wie ich schon sagte, einfangen wie Venus, die aus dem Meer aufsteigt. Und jetzt zieh deine übrige Kleidung aus, aber bleib in das Laken gehüllt. Du wirst es dann, während wir weitermachen, mit der Zeit tiefer sinken lassen, ja? Ich bin sofort wieder da. Es gibt gleich Mittagessen.«
    Warum forderte er mich auf, meine restlichen Kleidungsstücke auszuziehen, wenn wir gleich zu Mittag essen würden? fragte ich mich. Ich war zwar immer noch reichlich nervös und verlegen, aber ich spürte ein warmes, angenehmes Prickeln, als ich meinen Rock an mir hinuntergleiten ließ. Als ich meine Unterhose auszog und dann das kühle Laken an meinen Körper preßte, spürte ich, wie eine wohlige Wärme von meinen Knöcheln aus an mir heraufkroch. Ich sah, daß der kleine Spalt zwischen meinen Brüsten sich gerötet hatte, und ich wickelte mir das Laken fester um die Brust und wartete darauf, daß Tony zurückkommen würde.
    Er rief mich aus der Küche.
    »Es ist alles bereit, Leigh.«
    Ich ging in die Küche. Er hatte eine Platte mit kleinen Happen bereitgestellt und entkorkte gerade eine Flasche Rotwein. Er schenkte mir ein Glas ein, dann sich selbst. Als ich mich nicht von der Stelle rührte, zog er meinen Stuhl wie ein Kellner in einem eleganten Restaurant zurück.
    »Madam.«
    »Danke.« Ich setzte mich und fing an zu essen. Ich kam mir unwillkürlich komisch vor, als ich nur mit einem Laken bekleidet an diesem kleinen Tisch saß. Doch Tony benahm sich, als sei das alles ganz normal.
    »Glaubst du, daß Mädchen schamhafter sind als Jungen?«
    fragte er, da ihm meine Verlegenheit offensichtlich nicht entging.
    »Nein.«
    »Hast du je einen Jungen nackt gesehen?«
    »Natürlich nicht«, empörte ich mich. Er lachte. Ich wußte, daß er mich nur necken wollte, aber es ging mir bis ins Mark.
    »Jetzt erzähl mir bloß nicht, daß es nur neugierige Jungen und keine neugierigen Mädchen gibt. Ich weiß, daß Mädchen, wenn sie zu mehreren zusammen sind, genauso über Jungen reden, wie Jungen über die Mädchen reden. Ich wette, die Mädchen in Winterhaven tun das auch, oder nicht?«
    Ich antwortete nicht darauf, aber er hatte recht. Bei einer unserer letzten Zusammenkünfte in Maries Zimmer hatte Ellen Stevens uns erzählt, daß sie ihren Bruder unter der Dusche gesehen hatte. Schon allein die Erinnerung daran ließ mich jetzt erröten.
    »Schon gut«, sagte Tony kopfschüttelnd und grinste von einem Ohr zum anderen. »Es ist nur natürlich, neugierig auf das andere Geschlecht zu sein.«
    Ich trank einen winzigen Schluck von meinem Wein, das wärmte mich.
    »Gegen Schamhaftigkeit ist nichts einzuwenden«, fuhr Tony fort, »solange sie keine extremen Formen annimmt, die lächerlich wirken.« Sein Gesicht wurde härter, und seine Augen schimmerten plötzlich kalt und grau. »Wenn man verheiratet ist und die eigene Frau einen jedesmal aussperrt, wenn sie sich umzieht…«
    Er sah eilig zu mir auf, als hätte ich ihm widersprochen, aber ich saß nur still und stumm da.
    »Warum sollte eine Frau nicht wollen, daß ihr eigener Mann sie betrachtet?« fragte er, als sei ich die Ältere und Klügere.
    »Fürchtet sie, er könne eine Unvollkommenheit entdecken, einen Makel, eine Falte, ein größeres Muttermal? Würdest du immer das Licht ausmachen, wenn du mit deinem Mann schläfst?« fragte er. Ich hatte keine Ahnung, was ich darauf erwidern sollte. »Natürlich nicht. Warum solltest du das auch wollen?« Er senkte seinen Blick und murmelte: »Sie bringt mich noch um den Verstand.«
    Ich wußte, daß er über meine Mutter sprach. Glaubte Mama, wenn Tony sie je nackt in einem hellerleuchteten Zimmer gesehen hätte, hätte er auf ihr wahres Alter schließen können?
    Ich aß mein Sandwich auf und trank noch einen kleinen Schluck Wein. Tony schien in einem Dämmerzustand versunken zu sein. Abrupt riß er sich heraus und lächelte.
    »Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen«, erklärte er und stand auf.
    Ich folgte ihm ins Wohnzimmer, das zum Atelier umfunktioniert worden war, und stellte mich dahin, wo ich vorher schon gestanden hatte.
    »Wie ich sehe, hat der Wein dein Gesicht leicht gerötet. Das gefällt mir«, sagte er. »Setzt sich dieser rosige Schimmer bis in deinen Nacken fort?« fragte er und kam näher. Er fuhr mit seinem Zeigefinger über meinen Hals und bis zu meinem Schlüsselbein. »Du bist wirklich eine Kostbarkeit«, flüsterte er.
    »Eine

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