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Dunkle Umarmung

Dunkle Umarmung

Titel: Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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gab Unmengen zu essen. Mama lief umher, kostete die Rolle der Gastgeberin aus und fragte alle nach ihren Familien, stellte meinen Gästen Tony vor und prahlte mit Tatterton Toys. Sie wollte sichergehen, daß sie alle großartige Geschichten über Farthy und Jillian Tatterton zu berichten hatten, wenn sie wieder nach Hause kamen. In mancher Hinsicht erinnerte sie mich daran, wie sie früher gewesen war, als wir die ersten Kreuzfahrten mit Daddy unternommen hatten und sie sich unter die Passagiere gemischt hatte.
    Schließlich kündigte sie die Vorführung eines Films in
    »unserem privaten kleinen Filmtheater« an. Meine Freundinnen trauten ihren Ohren nicht. Irgendwie war es ihr gelungen, einen brandneuen Film zu organisieren, der noch nicht einmal in den Kinos angelaufen war.
    »O Leigh«, schwärmte Jennifer. »Dieses Geburtstagsfest werde ich nie vergessen.«
    »Ich auch nicht!« bekräftigte William.
    Tony führte alle in das Filmtheater. Ich drückte Joshuas Hand und bedeutete ihm, daß wir Plätze ganz hinten nehmen müßten.
    »Wenn der Film angefangen hat«, flüsterte ich, »schleichen wir uns heimlich hinaus, damit ich dir den Irrgarten und das Häuschen zeigen kann. Es sei denn, du möchtest lieber hierbleiben.«
    »O nein. Ich möchte mit dir kommen.«
    »Gut.«
    Das kleine private Filmtheater war wie ein normales Kino ausgestattet, mit weichen Polsterstühlen und einer großen Leinwand. In der Rückwand gab es zwei große Türen. Mama ließ sogar die Dienstmädchen mit Popcorntüten durch die Gänge laufen. Joshua und ich saßen in der hintersten Reihe gleich neben dem Gang. Jennifer und William saßen neben uns. Ich hatte ihr schon gesagt, daß ich vorhatte, mich eine Zeitlang mit Joshua davonzuschleichen.
    Die Lichter gingen aus, und der Film begann. Ich wartete etwa fünfzehn Minuten, ehe ich Joshua einen Rippenstoß versetzte und wir beide uns davonschlichen. Tony sah ich nirgends, aber ich hörte Mama am anderen Ende des langen Korridors. Ihr Lachen drang aus dem Musikzimmer. Sie telefonierte. Ich führte Joshua zu einem Seitenausgang, und wir liefen durch den Park zum Irrgarten.
    »Was ist das?«
    »Ein Irrgarten. Man kann sich sehr leicht darin verirren, aber mach dir keine Sorgen, ich kenne den Weg. Mir macht es Spaß, dort herumzulaufen.«
    Er blieb stehen und sah sich mit staunenden Augen um.
    »Bist du ganz sicher, daß du den Rückweg findest?« fragte Joshua skeptisch.
    Ich lachte. »Ich bin sicher. Mach dir keine Sorgen. Und außerdem – fändest du es denn schrecklich, dich mit mir zu verlaufen?« neckte ich ihn.
    »0 nein, ich…«
    Ich lachte wieder und lief voraus. Er hielt mich an der Hand, als ich ihn durch die Gänge und um die Ecken führte, schnell und sicher hier nach rechts und dort nach links abbog, bis wir am anderen Ende wieder herauskamen und vor dem Häuschen standen.
    »Sieht es nicht aus wie aus einem Märchenbuch?« fragte ich und blieb stehen, um alles in mich aufzunehmen. den schönen, warmen Tag, den hübschen kleinen Zaun und den üppigen grünen Rasen und das Häuschen.
    »Ja, wirklich«, flüsterte Joshua und schaute es fasziniert an.
    »Komm mit.« Ich nahm ihn wieder an der Hand und führte ihn zur Eingangstür. Als wir näher kamen, stellte ich überrascht fest, daß die Läden vor den Fenstern immer noch geschlossen waren.
    »Wir bleiben nur einen Moment, und dann gehen wir wieder zurück, bevor uns jemand vermißt. Nachdem ich dieses Häuschen das erste Mal gesehen hatte«, erklärte ich, »habe ich mir immer wieder ausgemalt, mit dem Mann, den ich liebe, hier zu leben. Oder wenigstens die Wochenenden mit ihm hier zu verbringen. Wir würden hierherkommen, um vor der Welt zu fliehen und nur noch uns selbst zu haben.« Ich warf einen Blick auf Joshua, weil ich sehen wollte, ob er etwas Ähnliches empfand wie ich. Sein Blick war auf das Häuschen gerichtet, doch dann sah er mich an und lächelte strahlend.
    Wir liefen den kurzen Weg zur Haustür. Als ich eintrat, stellte ich erstaunt fest, daß Tony nichts von seinem Arbeitsmaterial entfernt hatte. Der Raum war immer noch wie das Atelier eines Künstlers eingerichtet. Aber es war doch schon so lange her, seit wir die Arbeit hier abgeschlossen hatten, dachte ich. Warum hatte er sein Arbeitsmaterial nicht weggeräumt?
    »Oh«, sagte ich enttäuscht. »Ich dachte, es sei wieder so eingerichtet, wie es früher einmal war.«
    Joshua trat langsam hinter mir ein. Ich ging direkt auf eine Staffelei zu. Darauf stand eine

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