Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
Mandanten vorgelegt werden wird, bevor er geht. Wenn er meinem Mandanten noch einmal zu nahe kommt, wird er es ernsthaft bereuen.«
Bill sah Blaine an. »Wo wir schon dabei sind: Wenn ich Sie wäre, würde ich ihn warnen. Wenn er gegen meinen Mandanten Anzeige erstatten will, heißt das, dass er damit Ms Goudeau eines Delikts bezichtigt, denn sie war Wrens Gastgeberin an der Tulane. Wir möchten doch das, was die Tochter des guten Senators sagt, nicht etwa in Zweifel ziehen, oder?«
Blaine wollte sich auf Wren stürzen, doch die Polizisten zogen ihn zurück. »Dafür krieg ich dich dran, du Drecksack.«
»Seien Sie still, Blaine!«, fuhr Mr Givry ihn an. »Sie haben schon genug Ärger.«
Bill warf einen Blick auf Blaine, der durch einen schmalen Flur abgeführt wurde. »Wir setzen Androhung von Körperverletzung noch mit auf die Liste.«
Die Polizisten führten Blaine und seine Freunde ab.
Mr Givry sah angewidert aus. »Hier werden Sie es mir wohl nicht gerade leichtmachen, was, Bill?«
»Ganz und gar nicht. Bei diesem Fall werden Sie sich Ihren Lebensunterhalt hart erkämpfen müssen.«
Mr Givry seufzte müde. »Nun gut, ich rufe Sie morgen früh an, und dann sehen wir, wie wir uns einigen können.«
Bill legte Wren die Hand auf die Schulter und riss sie zurück, als Wren ihn anknurrte. »Entschuldigung«, sagte er. »Ich … nun, ich rufe dich später an.«
Kyrian und Julian sagten nichts.
»Bist du sicher, dass nicht besser wir dich nach Hause bringen?«, frage Kyrian Wren.
Wren schüttelte den Kopf.
»Gut, in Ordnung. Lass dich auf keinen Ärger ein.«
Marguerite wies mit einem kleinen Kopfnicken auf die Tür. »Bist du bereit?«
Er nickte. Als sie hinausgingen, bemerkte sie, dass er sich die verletzte Schulter rieb. »Soll ich dich ins Krankenhaus bringen?«
»Nein, ich muss mich nur eine Weile ausruhen.«
»Bist du sicher?«
»Absolut. Bring mich einfach nach Hause, ja?«
Sie führte ihn zu ihrem Mercedes, der unter einer Laterne geparkt war. »Ich wusste nicht, dass du mit Tigarian Technologies zu tun hast.«
Er starrte sie über das Autodach hinweg an. »Ist das wichtig?«
»Nein, eigentlich nicht.«
»Warum hätte ich dann darüber reden sollen?«
Das war ein Argument. »Warum lebst du in New Orleans, wenn der Firmensitz in New York ist?«
Er zuckte die Achseln. »New York gefällt mir nicht. Zu viele Leute, zu viel Lärm, im Winter zu kalt. Ich friere nicht gerne.«
Das erschien ihr sinnvoll. Sie lächelte ihn an, stieg ins Auto und wartete auf ihn. Er stieg rasch ein, schlug die Tür zu und schnallte sich an.
»Hast du da drinnen etwas zu essen bekommen?«, fragte sie. »Würdest du gern irgendwo auf dem Rückweg anhalten und etwas essen?«
Er nickte.
»Was wäre denn das Richtige?«
»Ist mir egal. Ich esse alles außer Tylenol und Schokolade.«
»Das ist eine merkwürdige Zusammenstellung.«
»Für mich nicht.«
In Ordnung … er war eben ein außergewöhnlicher Mensch.
Marguerite fuhr vom Parkplatz, während Wren seine Sachen aus dem großen Umschlag holte, den die Polizisten ihm übergeben hatten. »War es schlimm da drinnen?«
Er hielt einen Moment inne und sah hoch. »Der Höhepunkt meines Lebens war es sicher nicht.«
Sie lächelte über seinen Sarkasmus. »Was ist passiert, dass es zu dieser Gefängnisschlägerei kam?«
Er schob seine Geldbörse in die Tasche. »Sie hielten es für eine lustige Idee, den jungen Kerl zu verprügeln und so ihre Männlichkeit vorzuführen. Ich hielt es für eine lustige Idee, einige von ihnen bewusstlos zu schlagen.«
Das konnte sie verstehen. Er sah die Dinge auf eine ganz eigene Art und Weise. »Gerätst du häufiger in solche Kämpfe?«
»Nein«, sagte er leise und ließ den Verschluss seiner Timex-Uhr zuschnappen. »Ich kämpfe nicht gern. Ich werde lieber in Ruhe gelassen. Aber wenn jemand anders anfängt …«
»Dann beendest du es.«
Er nickte. »Mein Vater hat immer gesagt, dass es nicht ausreicht, einen Angreifer nur abzuwehren. Du musst sie so verletzen, dass sie sich ganz sicher nicht mehr mit dir anlegen wollen. Am besten, du bringst sie um.«
»Das klingt, als hätten unsere Väter eine Menge gemeinsam.«
Wren sagte nichts dazu. Stattdessen zeigte er nach links. »McDonald’s wäre gut.«
Sie rümpfte die Nase. »Willst du wirklich da essen?«
»Es ist lecker.«
Bei dem Gedanken erschauderte sie. Sie hatte dieses Essen nur in Werbespots gesehen und niemals daran gedacht, es selbst auszuprobieren. »Ich weiß
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