Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
nicht, ob mir die Idee von Fast Food gefällt.« Aber sie bog ab und stellte sich in die Autoschlange am Drive In.
Wren sah sie misstrauisch an. »Erzähl mir nicht, du hättest da noch nie gegessen.«
»Noch nie.«
»Wo isst du denn sonst?«
»In Restaurants oder in der Kantine auf dem Campus.« Sie ließ das Fenster herunter und wandte sich zum Mikrofon. »Das ist vielleicht schräg, so an sein Essen zu kommen.«
Er grinste sie an, beugte sich über sie und antwortete der Frau, die nach ihren Wünschen gefragt hatte. »Ich nehme zwölf Big Macs, zwei Mal Filet-o-Fish, drei doppelte Riesenburger mit Käse, vier Mal Apple Pie, sechs Mal große Pommes und einen großen Vanilleshake.« Er sah sie an. »Willst du auch was?«
Sie hob beide Augenbrauen, starrte ihn an und dachte an seine unglaubliche Bestellung. »Das ist doch nicht dein Ernst, dass du das alles allein essen willst, oder?«
Er sah bei ihren Worten betroffen aus. »Mache ich etwas falsch?«
»Nein«, sagte sie schnell. »Nicht, wenn du hungrig bist. Ich habe nur noch nie zuvor jemanden so viel essen sehen.«
Er sah sie mit verwirrtem Stirnrunzeln an. »Das mache ich immer so.«
»Und da bleibst du so dünn? Ich wäre schon dicker als ein Haus.«
»Möchten Sie sonst noch etwas?«, fragte die Stimme über die Wechselsprechanlage.
Sie warf einen Blick auf die Speisekarte. »Ich nehme ein Cheeseburger-Meal und eine Cola.«
Marguerites Augen wurden groß, als sie die Summe hörte, ehe die Frau sie bat, um die Ecke zu fahren. Wer hätte geahnt, dass Fast Food so teuer sein konnte?
Wren zog sein Portemonnaie heraus und gab Marguerite das Geld, damit sie bezahlte. Er setzte sich auf seinen Platz zurück und schaute zu, wie das Licht in ihrem dunklen Haar spielte. Sie erschien ihm so wunderschön.
Während sie warteten, streckte er die Hand aus und berührte ihre Wange mit seinen Fingern. Es überraschte ihn, dass ihre Haut so weich war. Es erregte ihn, weil er sich so schmerzlich nach ihr sehnte.
Sie wandte den Kopf und lächelte ihn an. Ihr Gesichtsausdruck traf ihn wie ein Vorschlaghammer und ließ ihn merkwürdig benommen zurück. Sie neigte den Kopf, als ob sie ihn ihrerseits betrachtete. »Wie schaffst du es, dass dein Haar so bleibt?«
»Ich weiß nicht. Man muss es einfach nur ein bisschen drehen, und dann hält es.«
»Wie wäschst du es?«
Er zuckte die Achseln. »Wie jeder andere auch. Shampoo drauf und Wasser drüber.«
Sie runzelte die Stirn und streckte die Hand aus, um eine Strähne zu berühren. Sie lächelte und rümpfte die Nase. »Es fühlt sich so komisch an. Fast wie Wolle.« Sie ließ die Hand sinken und fuhr das Fenster hoch.
Wren saß schweigend da und dachte über ihre Worte nach. Er hatte begonnen, Dreadlocks zu tragen, um andere Leute von sich fernzuhalten, und es hatte funktioniert. Die meisten Leute verzogen vor Abneigung das Gesicht und machten einen weiten Bogen um ihn. Ihm war das recht. Er hatte es nie gemocht, wenn er berührt wurde. Aber es machte ihm nichts aus, wenn Maggie sein Haar berührte.
Seine Haut …
Sie reichte ihm das Wechselgeld und dann sein Essen. Wren packte einen Big Mac aus und bemühte sich, wie ein Mensch zu essen, aber das fiel ihm schwer. Er aß nur alle drei oder vier Tage, und dann war er außerordentlich hungrig. In Wirklichkeit reichte ihm dieses Essen noch nicht. Es war gerade genug, um ihn über Wasser zu halten, bis er zum Sanctuary zurückkam und den Rest von dem essen konnte, was er brauchte.
Er nahm eine Fritte und bot sie ihr an.
Sie lächelte, nahm sie ihm aus der Hand und aß sie.
Wren betrachtete sie genau. Sie hatte keine Ahnung, was für eine Leistung das für ihn gewesen war. Seinesgleichen teilte Essen mit niemandem, wenn man hungrig war. Lieber bekämpfte man einander bis auf den Tod, und wenn es nur um einen winzigen Bissen ging. Und doch wollte er sich um sie kümmern. Es war so ein einzigartiges Gefühl.
Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er geglaubt, sie sei seine Gefährtin. Aber Katagaria verbanden sich nicht mit Menschen. Das war unmöglich.
Marguerite fuhr durch die Straßen und betrachtete Wren aus dem Augenwinkel. Er sprach nicht, während er aß. Aber er sprach ja ohnehin nicht besonders viel.
Er war ein faszinierender Widerspruch. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass einer der berühmtesten Anwälte von ganz New Orleans voll und ganz zu seiner Verfügung stand.
»Wie finden es deine Eltern, dass du als Hilfskellner arbeitest?«,
Weitere Kostenlose Bücher