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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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sollten ihn uns nicht zum Feind machen.«
    Sie dachte darüber nach. »Vielleicht. Aber er ist nicht wie die anderen. Er schaut durch uns und unsere Gastfreundschaft einfach hindurch.«
    » Oui, aber er bleibt für sich. Er spricht selten mit jemandem.«
    Doch Nicolette traute Wren nicht. Sie spürte die Rastlosigkeit des Tigers. Sie spürte seine Unberechenbarkeit. Jeden Augenblick könnte er gewalttätig werden. »Ich finde, wir sollten unsere Bedenken dem Omegrion vortragen.« Das Omegrion war eine Ratsversammlung für ihre Art. Dort wurden Gesetze für alle Were-Hunter erlassen, und seine Mitglieder konnten eine Strafe verhängen, eine blutige Jagd, über jeden, der ihrer Meinung nach eine Bedrohung für ihre Welt darstellte.
    Aubert verdrehte die Augen. »Das ist unnötig. Wren ist kein Schlächter.«
    »Nein, aber das wird er werden. Ich spüre es.«
    Wren seufzte erleichtert, als er den Tisch abgeräumt hatte. Mit seiner neuen Frisur erregte er viel zu viel Aufmerksamkeit, und das hasste er. Er war am liebsten mit dem Hintergrund verschmolzen. Früher hatten die Leute ihn zwar wahrgenommen, aber rasch wieder weggeschaut. Oder abschätzig den Mund verzogen.
    Beides war ihm lieber gewesen als die Art, wie die Frauen ihn jetzt anschauten. Und wie die Männer ihn mit drohend zusammengekniffenen Augen musterten, weil ihre Freundinnen die Augen nicht von ihm abwandten.
    Tiger waren von Natur aus Einzelgänger. Sie lebten ihr Leben lang allein.
    Und doch gingen seine Gedanken immer wieder zurück zu diesem Nachmittag. Zum Anblick von Maggies Gesicht.
    Ich muss sie vergessen.
    Das Problem war: Er konnte es nicht.
    Marguerite seufzte, als sie das Bett machte. Aber es war schwierig, nicht an Wren zu denken, während sie das Bett in Ordnung brachte, in dem sie den größten Teil des Nachmittags verbracht hatten.
    »Es ist gut, dass er fort ist«, sagte sie zu sich selbst.
    Das war die Wahrheit. Das Jurastudium war nicht leicht. Ihre Kurse beanspruchten ihre volle Konzentration. Das Letzte, was sie brauchte, war Ablenkung durch einen Freund, der ihr nur Ärger brachte.
    Sie konnte es sich nicht leisten, wegen schlechter Noten von der Uni zu fliegen. Ihr Vater würde ausflippen.
    Marguerite trat vom Bett zurück und stolperte über etwas, das unter ihrem Fuß lag. Sie runzelte die Stirn und sah eine kleine schwarze Brieftasche auf dem Boden liegen.
    Sie verzog das Gesicht. »Verdammt.« So ein verdammtes Pech. Sie musste Wren aus der Tasche gefallen sein, als er sich anzog.
    Sie hob sie auf, öffnete sie und fand seinen Führerschein und Geld. Ja, es war seine. Nicht dass sie sonst irgendjemandem hätte gehören können, aber ein besonders dämlicher Einbrecher wäre ihr in diesem Moment lieber gewesen.
    »Ich sollte sie ihm per Post schicken.«
    Aber er würde sie wahrscheinlich eher brauchen. »Ich kann mich durchaus wie eine Erwachsene benehmen.«
    Sie würde sie ihm in die Bar bringen, sie bei der Kellnerin abgeben und wieder verschwinden, ehe er sie überhaupt sehen könnte.
    Gut, das war ein bisschen feige und nicht ganz die Art einer Erwachsenen, aber es wäre der beste Weg, um ihre Gefühle zu schonen. Wenn er sie nicht sehen wollte, dann wollte sie auch nicht gesehen werden.
    Wren war in der Küche und lud seine Teller ab, als er etwas Merkwürdiges spürte. Es war heiß, als ob etwas seine Seele erwärmte.
    Mit zusammengekniffenen Augen senkte er den Kopf und suchte den Raum ab.
    Er sah nichts Ungewöhnliches. Aber das Tier in ihm spürte noch immer etwas.
    Er fletschte die Zähne, verließ die Küche und ging in die Bar. Er hatte gerade erst einen Schritt gemacht, als er die Quelle seines Unbehagens entdeckte …
    Maggie.
    Und sie sprach mit Dev.
    Wrens Augen verengten sich noch stärker, er empfand eine Eifersucht, die er nie zuvor erlebt hatte und die von ihm Besitz ergriff. Er schaffte es, in Menschengestalt zu bleiben und sich nicht auf der Stelle auf den Bären zu stürzen und ihn anzugreifen, bis Dev tot zwischen seinen Kiefern hing.
    Aber er durchquerte die Bar mit raschen, wütenden Schritten.
    Marguerite spürte, wie sich die Luft hinter ihr bewegte. Noch bevor sie sich umgewandt hatte, wusste sie, dass es Wren war. Sie konnte seine Gegenwart fühlen wie eine körperliche Berührung.
    Sie blickte über ihre Schulter zu ihm auf. Seine blauen Augen verbrühten sie fast. Die Intensität seines Blicks ließ sie erzittern.
    »Du hast deine Geldbörse vergessen«, sagte sie schnell, denn sie wollte nicht,

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