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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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vielleicht gar nicht die schlechteste Lösung für sein Problem war. Scheiß doch auf seinen genialen Plan. Lass Karen auf nimmer wiedersehen verschwinden und mit ihr diese dämliche Anwandlung, die viel eher zu Denis oder Lucas passte als zu ihm.
     «Warum ist sie überhaupt hier?», zischte Beryl.
    «Das geht dich nichts an», knurrte er gereizt und fügte ein sehr leises, »noch nicht« hinzu, das ihnen aber trotzdem nicht entging.
    «Ah, ein Geheimnis!», raunte Eliane.
    Ja, ein Geheimnis und wenn er sich nicht bald wieder in den Griff bekam, blieb es das auch. Ach, halt endlich die Klappe, Jarout. Nichts wird schief gehen, du hast alles unter Kontrolle und nichts und niemand kann daran was ändern. Erst recht nicht ein so dummes Ding wie Karen! dachte er und ballte wütend die Hände.
    Er wollte den beiden noch sagen, dass sie sich ihre Spötteleien sonst wo hinstecken konnten, denn nur allzu bald hätten sie nicht mehr allzu viel, worüber sie sich lustig machen konnten. Bald war er derjenige, der lachte. Doch er kam nicht mehr dazu, denn der Schlaf legte sich wie ein bleischweres Tuch über ihn, lähmte jede Bewegung und zwang ihn erbarmungslos, die Augen zu schließen und sich ihm zu ergeben. Jedoch nicht, ohne sich vorher zu schwören, um jeden Preis zu verhindern, dass ihm die Dinge noch einmal entglitten. Sollten radikale Maßnahmen notwenig sein, um Karen und ihre Wirkung auf ihn loszuwerden, dann war er bereit, die auch zu ergreifen. Natürlich erst, nachdem die Sache mit Lucas erledigt war.

18. Kapitel
     
    Geduldig wartete Denis bis auch Galina endlich eingeschlafen war. Erst dann stand er vorsichtig auf und schlich die Treppe hinauf zur Kellertür. Dort angekommen zögerte er. Du weißt, dass du nicht mehr zurückkannst, wenn du sie öffnest, nicht wahr? dachte er, und zum ersten Mal kamen ihm Zweifel an seinem beherzten Vorhaben.
    Er musste gut überlegen, was er tun wollte. Sein geheimes Talent barg weiß Gott nicht nur Vorteile. War er erst mal dem Sonnenlicht ausgesetzt, vollzog sich die Verwandlung von einer Minute auf die nächste. Dann war er so schwach, dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Doch was blieb ihm anderes übrig, als tatsächlich nach oben zu gehen, um herauszufinden, was gespielt wurde. Karens Fragen nach Lucas kamen ihm sehr seltsam vor. Geradezu verdächtig. Sie wollte unbedingt was über Lucas aus ihm rausquetschen, dass er sich gar nicht mehr richtig wehren konnte. Außerdem war er so müde gewesen, dass er kaum noch klar denken konnte. Aber nicht müde genug, dass er nicht misstrauisch war und ihr tatsächlich etwas Wichtiges verriet. Das mit Lucas Zimmer war eine Lüge. In Wahrheit war hinter der Tür, zu der er ihr den Weg beschrieb, nichts weiter als ein weiteres Schlafzimmer, und es war abgeschlossen, was sie eine Weile beschäftigen dürfte.
    Natürlich glaubte er nicht, dass Karen Böses im Schilde führte. Nicht seine Karen, nein, ganz bestimmt nicht. Aber Jarout, oh ja, dem traute er durchaus so einiges zu. Deshalb musste er auch aufpassen, was Karen dort oben anstellte. Und dann, heute Abend, wollte er zur Straße hinunter gehen und Lucas abpassen. Von Blanche wusste Denis, dass Lucas und Seamus heute noch zurückkamen. Denis wollte auf sie warten und ihnen von den seltsamen Vorgängen hier berichten. Wer weiß, was sein Halbbruder plante. Wenn er Lucas warnte, konnten sie vielleicht gemeinsam überlegen, was das sein konnte und sich zumindest auf eine Überraschung einstellen.
    Hoffentlich entdeckte Karen ihn nicht. Doch musste er sich denn überhaupt sorgen, dass sie ihn vielleicht erkannte? Vermutlich nicht. Sogar Jarout hielt ihn für den von Lucas eingestellten Gärtner, als er ihm einmal zufällig kurz nach Sonnenuntergang begegnete und seine normale Gestalt noch nicht vollständig hergestellt war. Wie sollte sie ihn erkennen, wenn er ihr als Greis gegenübertrat?
    Auch für Karen könnte er der Gärtner sein, oder jemand aus dem Dorf, der den Bewohnern einen Besuch abstatten wollte. Oder er gab vor, jemand zu sein, den Jarout ins Vertrauen gezogen und den er geschickt hatte, um auf Karen aufzupassen. Mit der letzten Identität käme er auch schneller ans Ziel. Andererseits war das auch sehr gewagt und Karen war nicht dumm. Also doch der alte Rasenmäher, dachte er und kicherte leise. Das gibt einen Anblick. Ein alter Mann, der behauptet, ganz allein eine Gartenanlage von der Größe eines Fußballfeldes zu bearbeiten. Anblick? Sie konnte ihn dann

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