Dunkles Nest 03 - Der Schwarmkrieg
herrschen... Wir schaffen ein Reich nach unseren Vorstellungen.«
»Ich kann nicht fassen, was ich da höre!« Padme wich zurück, als hätte man sie geschlagen.
Luke seufzte, erschüttert von der Arroganz, die seinen Vater auf den dunklen Pfad des Unterdrückers geführt hatte Jacen jedoch stellte fest, dass er viel mitfühlender auf seinen Großvater reagierte, beinahe bewundernd. Anakin Skywalker hatte seine eigene Kraft erkannt und - zumindest zu einem bestimmten Zeitpunkt - sie zu nutzen versucht, um Frieden zu bringen. Vergere hätte das gelobt. Ungenutzte Kraft war verschwendete Kraft, und was auch immer aus ihm geworden sein mochte, Anakin Skywalker hatte zumindest versucht, seine zu einem guten Zweck einzusetzen.
Einen Augenblick flackerte R2-D2s Hologramm, und alle hielten den Atem an. Dann klickte und schwirrte der Druide, und das Holo ging weiter.
Padme hatte aufgehört, vor Anakin zurückzuweichen.
»Obi-Wan hatte recht«, sagte sie. »Du hast dich verändert.«
»Ich will nichts mehr von Obi-Wan hören, verstehst du':'« Anakin folgte ihr. »Dieser Jedi hat sich gegen mich gewandt. Die Republik hat sich gegen mich gewandt. Wende du dich nicht auch noch gegen mich!«
»Ich erkenne dich nicht wieder«, sagte Padme. »Anakin. du brichst mir das Herz! Ich werde nie aufhören, dich zu lieben, aber du hast einen Weg beschritten, auf dem ich dir nicht folgen kann.«
Anakin kniff die Augen zusammen. »Wegen Obi-Wan?«
»Wegen dem. was du getan hast! Und dem, was du noch vorhast!« Padmes Stimme wurde herrisch. »Hör auf.« Sic schwieg einen Moment, dann wurde ihr Ton sanfter. »Hör sofort auf und kehre zu mir zurück. Ich liebe dich.«
Anakin sah sie jetzt nicht mehr an: er schien über ihre Schulter hinweg zur Cam zu blicken. »Lügnerin!«
Padme fuhr herum, und zum ersten Mal war zu sehen, wie fortgeschritten ihre Schwangerschaft war. Sie riss erschrocken den Mund auf. »Nein!«
»Du stehst auf seiner Seite!« Anakins Bück war zu Padme zurückgekehrt. »Du hast ihn hergebracht, damit er mich tötet!«
»Nein, Anakin.« Padme schüttelte den Kopf und ging wieder
auf ihn zu. »Ich schwöre... Ich.«
Anakin streckte den Arm aus, die Hand gebogen. Padme schrie auf, dann fasste sie sich an die Kehle und gab schreckliche, gurgelnde Geräusche von sich.
Luke schrie ungläubig auf, und die Macht wurde schwer von Trauer und Empörung. Selbst Jacen, dessen Zeit bei den Yuuzhan Vong ihn gelehrt hatte, niemals überrascht zu sein über die Brutalität, die ein Wesen einem anderen gegenüber an den Tag legte, spürte, wie sich sein Magen zusammenzog, als er sah, wie sein Großvater die Frau, die er angeblich liebte, mithilfe der Macht würgte.
Ein unheilvolles, aber kaum hörbares Heulen war irgendwo in R2-D2 zu hören. Das Holo begann wieder zu flimmern, und eine vertraute Stimme sprach von außerhalb des Blickwinkels der Cam.
»Lass sie los, Anakin.«
Den Arm immer noch ausgestreckt - und Padme immer noch würgend -, drehte sich Anakin um und lächelte den Sprecher höhnisch an. »Was hattet ihr beide denn vor?«
Obi-Wan Kenobi trat ins Bild. Er trug das sandfarbene Gewand eines Jedi. Er stand fast mit dem Rücken zur Kamera, aber seine Gestalt und sein bärtiges Profil waren unverwechselbar.
»Lass... sie... los!«
Anakin bewegte den Arm zur Seite und schleuderte Padme aus dem Holo.
Anakin ging auf Obi-Wan zu und sagte: »Ihr habt sie gegen mich aufgehetzt.«
Ein lautes Knallen ertönte tief in R2-D2, und statt des Holo war nur noch Statik zu sehen.
Ghent klappte die Vergrößerungsbrille herunter, dann spähte er in R2-D2s Zugangspaneel und schrie auf, als sei ihm ein Blastergeschoss direkt ins Herz gedrungen. Er steckte die Mikrozange durch die Öffnung und griff damit nach etwas. Dann holte er heraus, was für das ungeschulte Auge aussah, wie ein qualmendes Staubkorn.
»Ich wusste, dass das passieren würde!«, rief der Hacker. »Jetzt ist es nur noch Omniasche.«
Niemand antwortete. Luke war erstarrt und aschgrau und. kämpfte gegen Tränen an. Mara starrte auf die Stelle, wo Padmes schlaffe Gestalt aus dem Holo verschwunden war. Jacen versuchte zu entscheiden, wo sein Großvater den falschen Weg eingeschlagen hatte, versuchte herauszufinden, welcher Fehler ihn zu einem Diener seiner Launen gemacht hatte. Selbst R2-D2 schwieg und projizierte weiterhin eine Säule von Holostatik auf den Boden.
Einen Augenblick später schien Ghent zu erkennen, dass der Verlust des Omnischlüssels nicht
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