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Dunkles Spiel der Leidenschaft

Dunkles Spiel der Leidenschaft

Titel: Dunkles Spiel der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihr wirr ins Gesicht fiel, und betrachtete Dayans
faszinierende Züge. Kam es im Grunde überhaupt darauf an? Wie hatte man sie in
die tiefe, unterirdische Höhle gebracht und jenes fremdartige Heilungsritual
vollzogen, das offenbar tatsächlich gewirkt hatte? War alles oder auch nur ein
Teil davon wirklich passiert? Die Erinnerung an einen Blutaustausch verdrängte
Corinne aus ihren Gedanken.
    Sie verschlang ihre Finger mit
denen von Dayan. »Erzähl mir alles über dich, Dayan, die ganze Wahrheit. Ich
muss es wissen. Was bist du?«
    Der Gesang brach bei ihren
leisen Worten abrupt ab.
    Desari sah Darius an. »Vielleicht
können wir zu einem passenderen Zeitpunkt wiederkommen, um nach dir zu sehen,
Corinne«, schlug Desari freundlich vor. Sie lächelte den Heiler liebenswürdig
an. »Gregori, wäre es dir sehr unangenehm, später noch einmal vorbeizuschauen?«
    Gregori zog eine Augenbraue
hoch und sah seine Schwester durchdringend an. Dann stieß er einen tiefen
Seufzer aus. »Das wäre vielleicht besser. Wir kommen später wieder.«
    Sei vorsichtig, Datjan, ermahnte Darius
seinen Bruder. Sie darf sich auf keinen Fall aufregen. Gregori wird ihr Herz aus der Ferne
überwachen, und ich werde auf das Kind aufpassen. Sie braucht Antworten, und
ich glaube, sie wird die Wahrheit besser verkraften, als du ihr zutraust.
    Corinne beobachtete, wie die
drei Karpatianer das Zimmer verließen, leise die Tür hinter sich schlössen und
sie mit Dayan allein ließen. Er stand abrupt auf. Sie schaute ihn aus ihren
großen, klaren Augen an. »Ich denke, es ist Zeit, dass du mit mir darüber
redest, wer und was du bist. Fang ganz von vorn an. Wo sind deine Eltern?«
    »Sie sind tot - ermordet, so
wie deine Mutter«, antwortete er knapp. Dayan ging ruhelos im Zimmer auf und
ab, fuhr sich mit einer Hand durch sein langes Haar und richtete dabei mit
seinen unruhigen Fingern heilloses Durcheinander an. Plötzlich bückte er sich
und hob seine geliebte Gitarre auf, um sie an seinen Körper zu pressen wie
einen Talisman.
    Corinne lächelte in sich
hinein. Seine Gitarre. Ihr war schon aufgefallen, dass er sie im Arm halten
musste, wenn er nervös war, und jetzt war er mehr als nervös. Er war sehr
geschickt, wenn es darum ging, ihr Fragen zu stellen und in ihr Denken
einzudringen, um sie näher kennen zu lernen, doch er mochte es gar nicht, wenn
auf einmal er im Mittelpunkt des Interesses stand. Sie hatte ihn noch nie so
unruhig erlebt.
    »Dayan.« Sie sprach seinen
Namen leise und liebevoll aus und klopfte neben sich aufs Bett. »Du siehst aus
wie ein Leopard im Zoo, der rastlos in seinem Käfig hin und her läuft.« Sie
ließ unerwähnt, dass er sie an einen kleinen Jungen erinnerte, der sich an
seine Schmusedecke klammert. »Ist es so schlimm, mir die Wahrheit
anzuvertrauen?«
    Er starrte sie düster an. »Was
ist, wenn du mich nicht als das akzeptieren kannst, was ich bin? Was ist, wenn
dich die Wahrheit so erschreckt, dass dein Herz versagt?«
    »Hältst du mich für so schwach,
Dayan?«, fragte sie sanft. »Mein Körper ist alles andere als robust - ich habe
gelernt, das zu akzeptieren aber deshalb bin ich noch lange kein Schwächling.
Ich bin es nie gewesen.« Sie hielt ihm ihre Hand hin. »Hör auf, hin und her zu
rennen, und setz dich zu mir.«
    Dayan blieb mit der Gitarre im
Arm vor ihr stehen und schaute sie aus seinen schwarzen Augen an, die seinen
inneren Aufruhr widerspiegelten. Schließlich kam er zögernd näher und setzte
sich vorsichtig neben sie aufs Bett. Er legte seine große Hand auf ihre kleine. »Mein Herz könnte deine Ablehnung
nicht verkraften, Liebes. Nicht einen Augenblick lang. Ich hoffe, du bist dir
wirklich sicher, dass du jetzt dieses Gespräch führen willst.«
    »Ich bin mir sicher, Dayan. Du
glaubst, dass deine Gefühle für mich sehr stark sind. Nun, ich habe schon
einmal geliebt. John.« Schweigend beobachtete sie, wie Dayan unwillkürlich
zusammenzuckte, als sie den Namen ihres Ehemanns aussprach. »Nicht, Dayan. Er
war ein außergewöhnlicher Mensch, und er hatte etwas viel Besseres verdient als
eine Frau, die ihn nicht so liebte, wie es ihm zustand. Ich weiß, wie stark
meine Gefühle jetzt schon für dich sind. Ich habe versucht, mir einzureden, es
handele sich um eine rein körperliche Anziehungskraft, aber ich denke ständig
an dich, an dein Mienenspiel, die Art, wie du lächelst oder den Kopf wendest.
Einfach an alles. Sogar an die albernen Sachen - wie kindisch du manchmal sein
kannst, zum

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