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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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Zu gern würde ich sie nach ihrem Geheimnis fragen, aber das ist nicht mehr möglich.
    Ich spüre, wie die Teras von dem Fahrzeug ablassen und der lebenden, blutenden Beute nachjagen.
    »Mutter!«, kreischt Keri, und Marsch muss sie gewaltsam mitschleifen, während wir versuchen, die Zeit, die sie uns so teuer erkauft, zu nutzen. Es ist die mutigste und schrecklichste Tat, die ich jemals gesehen habe.
    Mit eingezogenen Köpfen rennen wir los, in dem Wissen, dass die Teras jeden Moment zurückkehren können. Loras hält immer noch meine Hand, reißt das Tor weit auf und schiebt mich hindurch, noch bevor er selbst hineinschlüpft. Ich bin noch vollkommen perplex von dieser neuen Fürsorglichkeit, da höre ich, wie rund um den Komplex die Schockfelder hochfahren. Ich erstarre vor Ehrfurcht und Demut: Mair ist jetzt allein dort draußen mit diesen Monstern und lässt sich in Stücke reißen. Sie stirbt. Um uns andere zu retten.
    Ich habe Tränen in den Augen, und Keri schreit immer noch. Sie schlägt und tritt nach Marsch, der sie einfach nur festhält. Sanft, aber unbeugsam hindert er sie daran, wieder nach draußen zu rennen. An einem einzigen Tag hat sie so vieles verloren: ihren Vater, ihre Großmutter. Und ein großer Teil der Schuld daran geht auf mein Konto. Ich kann von Glück reden, wenn sie nicht irgendwann versucht, mich umzubringen. Ich finde ihr Verhalten nicht mehr hysterisch, nicht mehr lächerlich. Mair mag etwas exzentrisch gewesen sein, aber sie war eine Frau, der man nachtrauert.
    Ich lasse mich auf die Knie sinken und sehe mich um: Nur das Oberhaupt des Gunnar-Clans hat überlebt. Sie waren alle große, kräftige Männer. Aber langsam und behäbig. Unsere Crew scheint noch vollzählig zu sein, auch wenn der Doc blutüberströmt an einer Wand in sich zusammensinkt, als würde er nie wieder aufstehen. Wir befinden uns in einer kleinen Lagerhalle. An den Wänden stehen Kisten übereinandergestapelt, Werkzeuge. Dina sieht zornig aus, was mir überaus angemessen erscheint. Auch wenn ich so gut wie nichts über Lachion weiß, kann ich mit Sicherheit sagen, dass wir das Gebäude erst mal nicht mehr verlassen können. Es gibt keine Garantie, dass alle Teras außerhalb des Geländes waren, als das Schockfeld aktiviert wurde. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns hier zu verkriechen und zu warten, bis sie alle bei dem Versuch, zu ihren Höhlen zurückzukehren, verschmort sind.
    Ich hoffe, hier drinnen gibt es was zu essen. Ich habe verdammten Hunger. Scheint eine Ewigkeit her, seit ich mir das Stück Schoklaste in den Mund gestopft habe, und zuvor hatte ich den ganzen Tag nichts gegessen. Der Gedanke scheint so völlig unpassend, aber so funktioniere ich nun mal. Der Teil von mir, der sich wertlos fühlt, verwundet und zutiefst erschüttert ist von den Ereignissen, den schiebe ich einfach beiseite, weil er mir in der momentanen Situation kein bisschen weiterhilft. Die Sirantha, die stattdessen in den Vordergrund tritt, ist Pragmatikerin.
    Und sie hat Hunger.

11
    Außerdem muss ich pinkeln.
    Aber in dieser Wellblechbox scheint es keine San-Einrichtungen zu geben. Dina hat bereits damit begonnen, sich durch die Kisten zu arbeiten, und sucht nach Dingen, die wir brauchen könnten. Der Hauptkomplex mit all seinen Annehmlichkeiten befindet sich tiefer auf dem Gelände, und ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns zurück nach draußen will, bevor die Drohnen den eingezäunten Bereich nicht nach in der Dunkelheit lauernden Gefahren abgesucht haben.
    Loras sitzt neben mir, es ist beinahe, als erwarte er meine Befehle, und Marsch hält immer noch Keri fest, die offenbar endgültig zusammengebrochen ist. Ausruhen ist jetzt wahrscheinlich das Beste für sie. Ihr Atem geht immer noch stoßweise wie bei einem Kind, das sich in den Schlaf weint. Ich lehne an der Wand und sehe Dina zu, wie sie die Kisten durchwühlt und alles herauszerrt, was nützlich sein könnte. Bis jetzt hat sie ein paar Decken gefunden, Handfackeln und etwas, das aussieht wie Notrationen.
    Ich schnappe mir eine, reiße die Folie auf und … Yepp, es ist diese olivfarbene Paste, die nach nichts schmeckt, das man freiwillig essen würde, aber die komplette Ladung Nährstoffe enthält, die ein Mensch an einem Tag braucht. Warum, zum Teufel, können sie aus diesem Zeug nicht auch Schoklaste herstellen? Ich ziehe eine Grimasse und gebe Loras eins von den Päckchen, der es, ohne mit der Wimper zu zucken, hinunterschlingt. Marsch sieht mich an, also

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