Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
Vom Netzwerk:
Aneinanderreihung von Außengebäuden entlang einer Art Straße zu bestehen, die zum Hauptkomplex führt, einem altmodischen Steingebäude. Das Ganze wird nach außen hin abgeschirmt von haufenweise Stacheldraht und Stahlzäunen, deren elektrisches Brummen und Knistern wir im Vorübergehen hören. Während wir auf den Hauptkomplex zugehen, kommen uns andere Clanmitglieder entgegen. Ich kenne ihre Namen nicht. Anscheinend leben sie in den Außengebäuden. Keri begrüßt sie und lädt sie ein, uns zum Hauptgebäude zu begleiten. Wir anderen stiefeln hinterher, und als wir drinnen sind, bin ich nicht wenig überrascht über dieses geschmackvolle Heim: Die Böden sind aus Marmor, die Wände mit Holz getäfelt, und auch wenn es kein echter Marmor und kein echtes Holz sein sollte, ein so hochwertiges Imitat kostet auf jeden Fall ein Vermögen. Im Vorbeigehen klopfe ich mit den Knöcheln gegen die Vertäfelung. Das Holz ist echt.
    Ich sehe Bilder von Giovanni und Skulpturen aus der Qing-Dynastie, aus der Zeit, kurz bevor China Taiwan für sich beansprucht hat oder so, wie mein lückenhaftes Wissen über die Geschichte von Terra Antiqua mir vorgaukeln will. Ein unglaublicher Ort. Allein über diesen Teppich zu laufen bereitet mir ein schlechtes Gewissen. Meine Stiefel sinken zentimetertief ein, und wer weiß, was an den Sohlen klebt.
    Wir gehen weiter und gelangen in eine Versammlungshalle, die beinahe aussieht wie ein Senatssaal. Nur wenige Plätze sind unbesetzt. Keri geht zum Sprecherpodium, und das mit einer Würde, die ich ihr niemals zugetraut hätte. Mit ernster Miene übermittelt sie den Clanmitgliedern die Hiobsbotschaften, die sie ihrerseits über weitere Verluste der letzten Nacht in Kenntnis setzen. Eines Tages wird sie eine unglaublich starke Frau sein, schätze ich. Der Gedanke, dass ich eine alte Schachtel sein werde, wenn sie ihren Zenit erreicht, deprimiert mich, das heißt, wenn ich überhaupt so lange überlebe.
    »Führungsstärke ist das, was einen starken Clan von einem schwachen unterscheidet«, lässt sie ihre Leute wissen, nachdem sich die anfängliche Unruhe gelegt hat. »Doch es ist noch zu früh, als dass meine Stimme im Clansrat Gehör finden würde. Zudem glaube ich nicht, dass ich unsere bisherige starke Position werde halten können. Also schlage ich schweren Herzens eine Konsolidierung vor. Indem wir uns durch Heirat mit dem Clan der Gunnars verbinden, verdoppeln wir unseren Besitz, verdoppeln unsere Zahl und verdoppeln unsere Ressourcen. Von diesem Zeitpunkt an werden die Blutlinien unserer Clans vereinigt sein unter dem Namen Gunnar-Dahlgren. Hiermit bringe ich diesen Vorschlag zur Abstimmung, denn er wird Auswirkungen haben auf euer Leben genauso wie auf meines.«
    Keri beendet ihre Rede, und das Stimmengewirr schwillt wieder an. Ich habe keine Ahnung, wie sich das hier auf mein Leben auswirken wird, aber ich spüre eine seltsame Anspannung, während ich die Szene vom hinteren Teil des Raumes aus beobachte und Keris Gesichtsausdruck mustere. Ein Blick hinüber zu dem Gunnar erinnert mich an seinen Anteil an dieser Entwicklung: Beide Clans haben unglaublich viel verloren. Offenbar schreiten sie sofort zur Abstimmung, eine schwarze Glasperle für Nein, eine weiße für Ja, eingesammelt in einer silbernen Schale; erstaunlich einfach und elegant. Nachdem er die Perlen gezählt hat, erhebt sich ein dunkelhaariger Mann. Ist wohl der Sprecher, entweder aufgrund einer stillschweigenden Übereinkunft oder vielleicht auch schon immer.
    »Rydal.« Mit einem Nicken erteilt Keri ihm das Wort.
    »Die Abstimmenden haben sich mehrheitlich für eine Konsolidierung entschieden«, verkündet er mit trauriger, würdevoller Stimme. »Wir ziehen sie einer feindlichen Übernahme vor.«
    Wahrscheinlich bedeutet eine feindliche Übernahme eine Auslöschung des Clans, zumindest den Verlust aller Besitztümer und Gebiete. Marsch fängt meinen Blick auf und nickt, was mir das Gefühl gibt, Zeugin einer bedeutsamen Veränderung im Gefüge des Universums zu sein, und das verwirrt mich. Soweit ich weiß, hat Lachion für den Rest der Galaxie nie eine besondere Rolle gespielt; das hier ist Schlammwühler-Lokalpolitik, nichts, das irgendwelche weitreichenden Konsequenzen hat.
    Wieder nickt Keri, dann richtet sie ihre blassgrünen Augen auf den Gunnar. »Schick deine Anführer zu denen meines Clans. Wir haben Verträge auszuhandeln.«
    »Meine Anführer sind auf der Nejanna-Ebene gestorben«, erwidert der Gunnar knapp.

Weitere Kostenlose Bücher