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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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lesen kann, und im ersten Moment sehe ich nur eine Liste von Namen: Marakeq, Gestalt, Freely, Darengo, Collins, Sureport, Venetia, Lark, Belsev, Quietus. Dann, nach ein paar Momenten, begreife ich: »Das sind alles Planeten mit nichthumanoiden Lebensformen oder Klasse-P-Welten.«
    Von Klasse-P-Welten, deren technischer Entwicklungsstand irgendwo zwischen Bronzezeit und vorindustrieller Ära liegt, lässt der Konzern die Finger. Nach dem Erstkontakt katalogisieren wir, was wir vorgefunden haben, dann wird der Planet als »primitiv« eingestuft. Meistens lässt sich das auch schon vom Orbit aus feststellen, aber der Konzern möchte den genauen Entwicklungsstand wissen: Werkzeuge, Bräuche, alles, was wir bei einem einzigen Besuch herausfinden können. Danach unterbleibt fürs Erste jeder interstellare Handel und Verkehr, bis die Bewohner ihre Technologie weit genug entwickelt haben, um von sich aus Kontakt zu uns aufzunehmen. Außerdem habe ich bei diesen fünf Klasse-P-Welten den Erstkontakt hergestellt, und ich habe nicht vor, dorthin zurückzukehren und Söhne und Töchter nichtsahnender Familien ins All zu entführen. Welches Recht hätte ich dazu? Allein der Kulturschock könnte sie umbringen, ganz zu schweigen vom Grimspace.
    »Ich glaube, du hast das Ausmaß von Mairs Vorhaben noch nicht ganz begriffen«, unterbricht Marsch meine Gedanken.
    »Dann klär mich auf.«
    »Wir haben nicht vor, nur hier und da ein paar abenteuerlustige Gesellen aufzugreifen«, erklärt Saul. »Wir wollen ganze Dörfer umsiedeln, aus entlegenen Gegenden, wo ihr Verschwinden für immer ungeklärt bleiben wird. Gewisse Anomalien auf Terra Antiqua lassen mich vermuten, dass so etwas schon einmal passiert ist. Haben Sie schon einmal etwas von Roanoke Island gehört?«
    Ich schüttle nur den Kopf, und Saul spricht weiter: »Macht nichts. Sie müssen die Fakten auch nicht so eingehend studieren, wie ich es getan habe. Jedenfalls ist das der Grund, warum das mit der Gunnar-Dahlgren-Verbindung klappen muss: Es wird einen beträchtlichen Bevölkerungsanstieg auf Lachion geben, denn wir wollen nicht nur eine Akademie gründen, auch wenn das Teil des Plans ist.«
    »Sie wollen eine Springer-Kolonie werden.« Eine Mammutaufgabe. Ich frage erst gar nicht, wie sie all die Leute transportieren wollen. Wenn sie es ernst meinen, haben sie irgendwo auf diesem gottverlassenen Planeten auch Personenfrachter, aber ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Ein Teil von mir denkt, dass jeder Versuch einer wie auch immer gearteten Eugenik von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, und – Maria ist meine Zeugin – wir haben im Lauf der Geschichte genügend Beispiele dafür gesehen. Der ursprüngliche Zweck wird verfremdet, und selbst ein Wissenschaftler mit den besten Absichten – so einer wie Saul – kann der Versuchung, Gott zu spielen, nicht auf Dauer widerstehen. Man soll Menschen nicht dazu benutzen, eine bestimmte Art von Nachkommenschaft zu produzieren. Das ist meine tiefste Überzeugung.
    »Niemand wird zu etwas gezwungen«, sagt Marsch mit einem widerwilligen Seufzer. »Der Doc ist auf etwas gestoßen, das der Konzern bisher übersehen hat. Jahrelang ist er ihre medizinischen Aufzeichnungen durchgegangen.«
    Was nicht ganz erklärt, wie er darauf gekommen ist, aber vielleicht ist Saul einfach schlauer als die Wissenschaftler, die für den Konzern arbeiten. Da es sich bei denen mittlerweile größtenteils um Bürokraten handelt, scheint mir der Gedanke nicht mal allzu weit hergeholt. »Es gibt ein Merkmal, an dem sich ablesen lässt, wie lange jemand im Grimspace durchhält, ja?«, vermute ich. »Und dieses Merkmal ist ebenfalls im Erbmaterial verankert, richtig?«
    Schweigend starren Saul und ich einander an, und ich habe den Verdacht, er wartet darauf, dass ich selbst den Gedankensprung mache, als würde es ihn schwer enttäuschen, wenn ich nicht von allein dahinterkomme. Dann dämmert es mir, beeindruckend und ehrfurchtgebietend wie ein Sonnenaufgang auf Ielos. Ich war einmal mit Kai dort. Wir lagen in den Thermen und haben dem rötlich-orangefarbenen Leuchten zugesehen, wie es sich über das Eis der Gletscher ausbreitet. Genauso geht es mir jetzt.
    »Keine Eugenik«, sage ich langsam. »Sie wollen eine neue Spezies züchten. Mit Menschen von Klasse-P-Planeten, die das S-Gen in sich tragen, und Alien- DNA , die das Ausbrennen verhindert.«
    Marsch betrachtet mich intensiv. Wahrscheinlich liest er gerade meine Gedanken und wird mir

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