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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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mal einen Platz für unser Nachtlager suchen«, sage ich und schaue in Richtung eines der größeren Hügel. »Dort drinnen könnte passen.«
    »Ja? Und wenn die hier wirklich einer Seuche zum Opfer gefallen sind?«
    »Wo sind dann die Leichen?« Ich schüttele den Kopf. »Außerdem – eine Krankheit, die einen Mareq tötet, würde uns gar nichts tun. Unsere Organismen sind grundverschieden, die Mareq waren nicht mal Warmblüter.«
    Als wir durch den niedrigen Eingang kriechen, denke ich noch mal über das nach, was ich gerade gesagt habe. Mitten in dem schmalen Tunnel halte ich an, und Marsch knallt mit dem Kopf gegen mich.
    »Mach, dass du weiterkommst, Jax. Es ist verdammt kalt, und es fängt wieder an zu regnen.«
    Aber ich warte, bis sich meine Augen an die Dunkelheit im Inneren gewöhnt haben, hoffe, dass ich recht habe. Und – yepp – da sind überall kleine Hügelchen auf dem erdigen Boden. Ich lache leise, selig. »Sie wurden nicht ausgerottet. Du hast es selbst gerade gesagt, Marsch, es ist kalt . Sie haben sich unter die Erde verkrochen. Schlafen, bis es wieder wärmer wird.«
    »Und ihre Wärmesignaturen haben wir nicht messen können, denn ihre Körpertemperatur hat sich der des Bodens angepasst. Scheiße, du hattest recht. Es war Verfolgungswahn, bei uns beiden.«
    »Ja, zumindest teilweise. Und ich sage dir, ich war noch nie so glücklich, dass ich falsch gelegen hab.« Ich drehe den Kopf und strahle Marsch über die Schulter hinweg an.
    Er lächelt zurück, ein echtes Lächeln, nicht diese Karikatur davon, zu der er sonst seinen Mund verzieht, während die Augen kalt und ausdruckslos bleiben. »Ich auch.«
    Wir kriechen also wieder nach draußen und machen eine kurze visuelle Bestandsaufnahme der anderen Behausungen. Die meisten sind belegt, und die Bewohner schlafen gemütlich unter der Erde. Schließlich finden wir einen Bau, der leer ist, vielleicht ein Versammlungsort. Wir beschließen zu bleiben. Unsere Hände und Knie sind vollkommen verdreckt von dem ganzen Gekrieche, aber hier drinnen, zwischen diesen sanft gerundeten, moosbewachsenen Wänden, ist es überraschend gemütlich, richtig kuschelig.
    »Und was jetzt? Ich bezweifle, dass wir sie wecken können, und außerdem weiß ich nicht, ob das eine gute Idee wäre, selbst wenn wir’s könnten.«
    »Als Erstes wärmen wir uns auf«, antwortet Marsch und wühlt in seinem Rucksack. »Sonst sterben wir an Unterkühlung. Schnapp dir ’ne Decke, Jax, deine Lippen sind schon ganz blau.«
    Das kann er gar nicht sehen, viel zu düster hier drinnen, alles ist grau. Aber ich tue, was er mir befiehlt, ziehe meinen angeblich wetterfesten Schlafsack heraus und wickle mich darin ein. Manchmal hat es keinen Sinn zu streiten. Und wie kommt’s, dass ich nicht im Mindesten überrascht bin, als er mir das Abendessen in einer Tube überreicht. Seufzend würge ich das Zeug hinunter.
    Ein wenig später ist mir um einiges wärmer, und mein Körper ist mit ausreichend Nährstoffen versorgt, wenn auch nicht gerade befriedigt. Marsch sitzt mir gegenüber, den Rücken an die Wand gelehnt, die Augen geschlossen, aber er schläft nicht. Ebenso gut könnte er sich ein Schild an die Stirn kleben, auf dem steht: »Ich will jetzt nicht reden!«
    Also schließe auch ich die Augen und bin schon beinahe eingedöst, als er plötzlich murmelt: »Ich finde es unerträglich, wie gut du mich verstehst.«
    »Du bist ja auch nicht gerade undurchschaubar.«
    »Der Rest des Universums ist da anderer Meinung.«
    Ich muss grinsen und öffne die Augen. »Stimmt, ich vergaß. Du bist der Inbegriff des Männlich-Mystischen. Besser so?«
    Ein kaum wahrnehmbares Aufblitzen sagt mir, dass er wahrscheinlich lächelt. »Ist nicht das, was ich gemeint habe, aber ich akzeptier’s. Hast du mal einen Blick auf die Schiffspapiere geworfen?«
    Das nenn ich mal einen Gedankensprung .
    Ich schüttele den Kopf. »Warum auch?«
    »Es ist auf Gehenna als Privatfahrzeug registriert, vollständiger Name: Svetlana’s Folly .«
    Jetzt ergibt das Ganze schon mehr Sinn. Marsch ist offenbar auch nicht besser im Überleiten als ich. »Wer war Svetlana?«
    »Meine Halbschwester.« Er seufzt. »Eine lange Geschichte. Wichtig ist nur: Sie gehörte zu deiner Crew auf der Sargasso .«
    Ich würde gern Mitgefühl zeigen, aber er würde es nur zurückweisen, also frage ich lediglich: »Sie war beim Konzern?«
    Ich spüre sein Nicken eher, als dass ich es sehe. »Sie hatte es satt, von der Hand in den Mund zu leben.

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