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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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Hat gesagt, eines Tages würde auch ich die Vorteile erkennen, fürs Establishment zu arbeiten. Ich war dagegen, aber sie ließ sich noch nie gern dreinreden. Als ich mir schließlich mein eigenes Schiff leisten konnte, habe ich es so genannt – Svetlanas Dummheit – , um ihr zu zeigen, dass sie es genauso hätte schaffen können wie ich, verstehst du? Ohne ihre Seele an den Konzern zu verkaufen. Wir wollten uns treffen, nach dem Flug nach Matins. Sie meinte, sie hätte mir was Wichtiges zu erzählen und dass sie den normalen Kommunikationswegen misstraue.«
    Ich zucke zusammen. Marsch, es tut mir so leid . Aber ich sage es nicht laut, weiß nicht mal, was genau mir eigentlich leidtut. Dass ich noch am Leben bin? Ich erinnere mich nicht, was passiert ist. Ehrlich und aufrichtig. Offensichtlich wollte der Konzern mir die Schuld in die Schuhe schieben, und nach der Behandlung, die man mir angedeihen lassen wollte, wäre ich auch nicht mehr in der Lage gewesen, mich dagegen zu wehren. Was auch immer sonst noch eine Rolle gespielt hat – das zumindest muss einer der Gründe sein, warum sie mich nicht umgebracht haben: Ich wäre ein praktisches Werkzeug gewesen, gut für die PR und alles. Wahrscheinlich haben sie gehofft, mich so weit zu bringen, dass ich nicht nur gebrochen und von Heulkrämpfen geschüttelt meine Schuld eingestanden, sondern mich auch noch unter Tränen bei den Hinterbliebenen entschuldigt hätte. Solchen Nachrichten kann man nie trauen.
    »Verstehe …« Das ist alles, was ich durch meine trockene Kehle herausbringe. Und es stimmt. So sehr ich es auch möchte, ich kann es ihm nicht übel nehmen, wenn er einen gewissen Argwohn gegen mich hegt wegen dem, was auf Matins IV passiert ist. Ich kann es ihm nicht verdenken, wenn er in mir eine wandelnde Erinnerung an den Tod seiner Schwester sieht. Wahrscheinlich wünscht er sich, sie würde statt meiner hier sitzen, und … Nein, auch das kann ich ihm nicht verübeln. Auch ich wünsche mir, sie wäre statt meiner hier. Statt einer Familie hat er jetzt nur noch ein Schiff, dessen Name ihm wahrscheinlich jedes Mal einen Stich versetzt, wenn er ihn vernimmt.
    »Nein«, sagt er leise, »du verstehst es nicht. Würde ich dich hassen für das, was mit Svet passiert ist, wäre ich kein bisschen besser als der Konzern. Blind und voreingenommen, weil es so bequemer ist. Doch ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, gegen das zu kämpfen, wofür der Konzern steht. Ich habe mir gewünscht , du wärst die großmäulige Mir-ist-alles-scheißegal-Star-Springerin, die wir auf den Holos gesehen haben. Diese Frau hätte ich verachten können. Aber … das bist du nicht. Vielleicht warst du’s mal, keine Ahnung. Aber das ist nicht die Frau, die ich jetzt sehe.«
    Sogar in meinem nassen Overall, eingewickelt in meinen Schlafsack, fühle ich mich nackt. Schutzlos. Marsch ist mehr, als ich will, näher, als ich ertragen kann. Es ist, als würde ich wieder auf Perlas vor ihm stehen, und er starrt auf meine Narben, mitleidlos und ungerührt. »Was jetzt?« Meine Stimme klingt heiser, und ich weiß nicht mal, warum ich die Frage überhaupt gestellt habe.
    Seine Schultern bewegen sich ruckartig; ich nehme es als Achselzucken. »Wir kehren morgen zur Folly zurück. Es wäre falsch, ihren natürlichen Lebenszyklus zu unterbrechen, nur weil wir Pläne mit ihnen haben. Es stehen noch neun andere Planeten auf unserer Liste. Hoffen wir einfach, dass wir beim nächsten Mal mehr Glück haben.«
    Genau das ist es, was Marsch vom Konzern unterscheidet. Beide vertreten die Auffassung, man sollte die Mareq in Ruhe lassen. Der Konzern aber tut das, weil er der Meinung ist, bei den Mareq gäbe es nichts zu holen. Dank Sauls Nachforschungen ist Marsch da etwas schlauer, aber er will sie ganz einfach nicht ausbeuten. Ich verstehe jetzt, warum die anderen zu ihm aufschauen. Was ich zuerst dachte, der Doc wäre sein Gewissen und so weiter, das war Humbug. Marschs Gewissen ist so eng mit seinem gesamten Wesen verwoben, dass man es gar nicht als eigenständige Charaktereigenschaft wahrnimmt.
    »Mir war wohler, als du noch rumgesessen und dir vorgestellt hast, wie ich von einem Felsbrocken erschlagen werde«, sagt er murmelnd. »Lass dein Bild von mir nicht zu sehr ins Romantische abgleiten, Jax.«
    Ich pruste los vor Lachen. »Willst du mich verarschen? Du solltest sehen, wie du aussiehst!«
    »Das sagt genau die Richtige.«
    Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie ich aussehe mit meinen verklebten

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