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Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace

Titel: Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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Haaren und dem dreckverschmierten Gesicht. Tja, da hat er wohl recht, also halte ich die Klappe. Trotzdem lächle ich, während ich mit der Spitze meines Stiefels Muster in die weiche Erde zeichne. Als dabei plötzlich etwas Durchsichtig-Schimmerndes zum Vorschein kommt, halte ich abrupt inne. Marsch kann es von seiner Position aus wahrscheinlich nicht sehen, also beuge ich mich nach vorn und schaufle mit den Händen noch mehr Erde zur Seite. »Marsch«, flüstere ich ergriffen, als ich etwas erkennen kann. »Wir sollten hier drinnen etwas vorsichtiger sein. Das ist die Brutstation.«
    Ich habe es kaum gesagt, da kommt er auch schon angerobbt, um meinen Fund mit eigenen Augen zu begutachten. Zu meiner Überraschung sehe ich ein Lächeln auf seinem Gesicht. »Du hast recht.«
    Ich kauere kniend im Inneren eines Erdhügels mit Tausenden von kleinen schlafenden Mareq unter mir und fühle eine überwältigende Glückseligkeit. Ich bin umgeben von Leben, von Fortbestehen. Sie haben eine Sprache, Gebräuche, und sie werden sich auf ihrem Sumpfplaneten nie mit dem Grimspace befassen oder mit dem Konzern herumschlagen müssen. Womit sie wahrscheinlich besser dran sind als wir.
    »Wärst wohl gern selbst ein Mareq?«, sagt Marsch und stößt einen kehligen Laut aus. Er imitiert die Mareq-Sprache ziemlich gut, besser, als ich es ihm zugetraut hätte. Er quakt weiter vor sich hin, nimmt mich auf den Arm, doch es macht mir nichts aus. Endlich ist alles zwischen uns ausgeräumt. Tabula rasa.
    Als jedoch das gerade freigelegte Ei zu zittern beginnt und schließlich aufplatzt, um einen frisch geborenen, schleimigen und glupschäugigen Mareq in die Welt zu entlassen, der sofort auf Marschs Handrücken springt, ist schwer zu sagen, wer von uns beiden verdutzter dreinschaut.
    Ausgleichende Gerechtigkeit .
    Es gelingt mir, nicht zu lachen, und ich frage ihn: »Also, was ich vorhin wissen wollte: Wie stehst du eigentlich zu Kindern?«

23
    Die gute Laune des Doc ist ansteckend.
    Munter hämmert er auf die Tastatur eines Terminals ein, während er den frischgebackenen Vater mit Informationen darüber versorgt, wie er sein Junges aufzuziehen hat. Das Bild, das Marsch dabei abgibt, ist zum Schreien. Weil er den kleinen Kerl nicht einfach durch die Kälte zum Schiff tragen konnte, musste er ihn unter sein Hemd stecken, wo er sich prompt an Marschs Brust festgesaugt hat.
    Dina lehnt an der Korridorwand gegenüber dem Eingang zur Med-Station, von wo aus sie Marsch bequem aufziehen kann. »Sag mir, dass das Absicht war. So kommen wir endlich an unsere DNA -Probe, oder? Niemand ist so bescheuert, dass ihm so was unabsichtlich passiert.«
    »Doch, ich bin so bescheuert.« Er schaut Dina wütend an.
    Die schmunzelt nur. »Hab ich’s mir doch immer gedacht.«
    »Lass ihn in Ruhe. Oder warst du etwa dabei?« Stelle ich mich gerade auf Marschs Seite? Muss das erste Mal sein.
    »Sagen Sie mir, dass Sie eine Lösung gefunden haben, Saul«, bettelt Marsch. »Machen Sie schon, es … leckt an mir.«
    Der Doc scheint äußerst fasziniert von dem, was er gerade liest. »Nun, das ist in der Tat die Art und Weise, wie sie den ersten Standard-Monat überleben. Anscheinend sondert der Elternteil, der das Junge aufweckt, über seine Haut ein proteinreiches Sekret ab, das es aufleckt, bis es kräftig genug ist, um komplexere Nahrung wie Gemüse und Insekten zu verstoffwechseln.«
    Dinas Schmunzeln wird zu einem ausgewachsenen Grinsen. »Das wird ja immer besser. Ihr beiden stinkt übrigens wie die Pest. Ich sag’s nur so.«
    Der kleine Mareq stößt einen kläglichen Laut aus, und ich zucke zusammen. »Wir müssen irgendwas finden, das er fressen kann«, erkläre ich, »sonst hätten wir ihn genauso gut draußen in der Kälte seinem Tod überlassen können.«
    Marsch seufzt. Er blickt immer noch an sich hinunter. »Warum, zum Teufel, musstest du auch zu früh aufwachen, du kleiner Scheißkerl?«
    Loras sitzt am anderen Ende des Terminals und durchkämmt die Datenbanken. Auf Marschs Kommentar hin blickt er auf und sagt: »So wie es aussieht, ist es Ihre Schuld. Oder die von Ihnen und Jax. Laut Canton Farr, einem Xenobiologen, der zu den Abtrünnigen zählt und die Mareq eingehend studiert hat, müssen zwei Bedingungen eintreten, um eine Geburt auszulösen: Erstens muss das Elterntier, das das Jungtier aufziehen wird, das Junge ausgraben. Zweitens muss das Elterntier etwas anstimmen, das Farr den ›Komm heraus‹-Gesang nennt.«
    »Das ist alles deine

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