Dunkles Universum 1 - Aguirre, A: Dunkles Universum 1 - Sirantha Jax 1. Grimspace
Narben, die ich schon so lange vermutet habe, und sie sind lang und dunkel. Ja, er hat einiges an Schlachten hinter sich. Die Narbe über der Hüfte sieht aus, als wäre es um ein Haar seine letzte gewesen. Bei dem Gedanken spüre ich einen Stich, und das gefällt mir nicht.
»Ich benutze dich nur zum Sex«, rufe ich ihm ins Gedächtnis, und meine Stimme klingt dabei leise und heiser.
»Dann benutz mich.« Ich sehe, wie sich seine Bauchmuskeln anspannen, als er versucht stillzuhalten. »Benutz mich, Jax.«
Ich brauche keine weitere Einladung, nehme ihn in die Hand und drücke zu, was ihm ein weiteres Stöhnen entlockt, dann halte ich ihn einfach fest und setze mich auf ihn. Marsch legt seine Hände an meine Hüften, führt mich.
Mutter Maria, das ist Wahnsinn.
Ich muss Marsch nicht erklären, wie sehr es mich anmacht, auf ihm zu reiten. Die Enge der Kabine ist erfüllt von schlüpfrigen Geräuschen und unserem stoßweisen Atem. Immer wieder stöhnt Marsch auf, dann wieder ich. Ich liebe es, wie seine Hände meinen Körper erforschen, mich druckvoll und fordernd nach unten ziehen. Ich fühle, wie sich die Spannung immer weiter aufbaut, während ich mich auf ihm bewege, eine süße, köstliche Hitze, dann spüre ich seine Finger wieder zwischen meinen Beinen. Ich halte ganz still.
Marsch dreht mich herum und drückt meine Knie auseinander. »Ich bin dran«, flüstert er.
Ich habe nicht mehr die Kraft, mich zu wehren, als er mich auf seine Art nimmt, seine Hüfte mit langsamen, gleichmäßigen Stoßbewegungen vor- und zurückbewegt. Ich bin so entspannt, dass ich gar nicht merke, wie es in mir zu beben beginnt. Noch mal? Wirklich?
Dann habe ich Marsch in meinem Kopf, genauso wie ich ihn in meinem Körper spüre. Noch mal, Jax. Ich benutze dich zum Sex.
Im Moment fühlt es sich an, als wäre das die beste Nachricht, die ich je gehört habe.
30
Ich schleiche mich davon, als würde ich den Schauplatz eines Verbrechens verlassen.
Ein Teil von mir hat das Gefühl, als wäre das tatsächlich der Fall, während ich eilig in meiner Kabine verschwinde. Ich weiß, dass es nichts bedeutet und nichts mit dem zu tun hat, was ich für Kai empfunden habe. Ich bin ein lebendiger, biologischer Organismus, der Berührung braucht. Aber dieses Wissen besänftigt meine Schuldgefühle nicht. Irgendwie glaube ich, Hon wäre die bessere Wahl für ein bisschen Wegwerf-Sex gewesen, denn ihm würde ich danach wenigstens nicht jeden Tag über den Weg laufen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, was Marsch dagegen hatte, dass ich mit Hon ins Bett gehen wollte. Vielleicht ist das ja so ein Männerding. Wie bescheuert. Es ist ja nicht gerade so, als ob ich noch Jungfrau wäre. Zwischen dem Niedergang meiner Ehe und dem Beginn meiner Beziehung zu Kai habe ich genug herumgevögelt.
Das mit Kai ist einfach passiert. Wir waren gemeinsam aus, haben getrunken und getanzt, nachdem wir das dem Belsev-System am nächsten gelegene Sonnenfeuer entdeckt hatten, und da hat er mich gefragt, wie es kommt, dass wir noch nie miteinander geschlafen haben. Wir wussten beide, die meisten probieren es zumindest einmal aus, und er fragte mich, ob ich ihn womöglich nicht attraktiv finde. Was ganz eindeutig nicht der Fall war: Kai war zum Niederknien, blond, von einer jungenhaften Schönheit.
Ich hatte keine Antwort auf seine Frage, und nach ein paar weiteren Drinks waren wir beide nackt. Es war fantastisch. Er war so verspielt, Sex mit ihm hat richtig Spaß gemacht. Aber das Beste an ihm war, wie gut er zuhören konnte. Er hat mich mit seinen wässrig-grünen Augen angeschaut, dabei das Kinn in die Hand gestützt, und ich wusste, in diesem Moment war ich die einzige Person, die in seiner Welt existierte.
Mein Gott, wie ich ihn vermisse .
Er war bestimmt kein durchschnittlicher Mann. Ab und zu versuchte ich, ihn eifersüchtig zu machen, habe ihm Typen gezeigt, die ich scharf fand, doch er hat mich nur angelächelt, trügerisch sanft. »Nur zu«, hat er dann gesagt, »probier’s mit jemand anderem, wenn du willst. Aber es wird nicht so sein wie mit mir.«
Nein, Baby. Mit niemandem wird es je so sein wie mit dir .
Als wir das erste Mal über Verpflichtung sprachen, sagte er: »Ich glaube nicht an so was, Siri. Menschen bleiben zusammen, solange sie wollen , ganz egal, was sie sich vorher versprochen haben oder welche Verpflichtungen sie eingegangen sind. Aber wir sind ein tolles Paar, und ich möchte bei dir bleiben, solange du das auch
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