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Duo Infernale

Duo Infernale

Titel: Duo Infernale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zum Glas und nahm noch einen kräftigen Schluck. Da mir das Abendessen fehlte, spürte ich, dass sich ein Hungergefühl ausbreitete. Ich ignorierte es und holte mir keine Leckereien aus der Minibar.
    Mein Glas war leer.
    Ich wollte wieder zur Flasche greifen, um es zu füllen, als mir etwas auffiel.
    Es war sehr still geworden.
    Nicht unbedingt unnormal für die Nacht, aber diese Stille meinte ich nicht, sondern eine andere, die sich im Zimmer hinter der Balkontür ausgebreitet hatte.
    Jane hatte bestimmt nicht so lange mit Lady Sarah gesprochen, ich hätte sie auch gehört. Aber die Stille hielt schon länger an, und eigentlich hätte Jane zu mir auf den Balkon zurückkehren müssen, denn hier stand noch ihr halb volles Weinglas.
    Ich wunderte mich zunächst, und dann merkte ich doch die Unruhe, die in mir hochstieg.
    Plötzlich war es mit der lockeren Entspannung vorbei. Ich drückte mich aus dem Liegestuhl hoch, drehte mich um und schaute durch die Balkontür in das offene Zimmer hinein, in dem jetzt die Lampe an der rechten Seite des Doppelbetts ihren Schein abgab, denn dort stand auch eines der beiden Telefone.
    Jane sah ich beim ersten Hinschauen nicht. Da musste ich schon das Zimmer betreten, um sie zu entdecken, und meine Augen weiteten sich für einen Moment, als ich sie rücklings auf dem Bett liegen sah.
    Ich schüttelte den Kopf. War sie eingeschlafen?
    Okay, das konnte sein. Der Stress, der Wein, den wir getrunken hatten, da kam schon einiges zusammen. Nur hätte Jane mir immer Bescheid gegeben. Dass sie das nicht getan hatte, machte mich nicht eben froh und glücklich.
    Ich betrat mit einem langen Schritt das Zimmer und drehte mich sofort dem Bett zu.
    Zwei Sekunden später erschrak ich, denn ich hörte nicht, dass Jane atmete. Sie lag auf dem Bett, als wäre sie ohnmächtig geworden. Sogar der Vergleich mit einer Toten kam mir in den Sinn.
    In den Ecken des Zimmers hatten sich die Schatten festgesetzt, als schienen sie darauf zu warten, endlich vertrieben zu werden. Es war so still, nur der Bildschirm der Glotze leuchtete in der dunklen Ecke, wo auch Jane’s Reisetasche stand. Ich hatte meine im Schrank verstaut.
    Mit leisen Schritten bewegte ich mich an der Bettseite entlang, bis ich etwa Jane’s Körpermitte erreicht hatte. Dort nahm ich auf der Bettkante Platz.
    Obwohl sich durch mein Gewicht die Matratze eingedrückt hatte, merkte Jane nicht, dass sie Besuch bekommen hatte. Sie bewegte sich nicht, und ihre Arme lagen steif neben dem Körper wie zwei Stöcke.
    Ich brauchte nicht mehr Licht zu machen, um ihr Gesicht beobachten zu können. Der Schein breitete sich auf ihren Zügen aus, die nicht so entspannt aussahen. Ich stellte fest, dass Jane die Lippen ein wenig verzogen hatte. Wie ein Mensch, der einen anderen leicht angrinst.
    Der Mund war nicht geschlossen. Und durch den schmalen Spalt wehte mir auch ihr leiser Atem entgegen, was mich wiederum beruhigte. Sie war wohl müde gewesen und hatte es einfach nicht mehr geschafft, von ihrem bequemen Bett aufzustehen.
    Verständlich...
    Und doch blieb ein Rest Misstrauen bei mir zurück. Jane hätte mir zumindest einen Gute-Nacht-Gruß zugeworfen. Was ich hier gedacht hatte, war zu simpel.
    Ich streichelte mit den Außenseiten meiner Finger ihre linke Wange und wartete auf eine Reaktion, die allerdings nicht eintrat. Nicht mal ein Zucken der Haut war zu sehen.
    »Jane«, flüsterte ich nahe an ihrem Mund. »He, Jane, ich bin es, John! Hörst du mich?«
    Nein, sie hörte mich nicht. Sie reagierte nicht, ihr Atem blieb gleich, und nicht mal ein Seufzer drang über ihre Lippen.
    Konnte ein Mensch auf die Schnelle wirklich so tief eingeschlafen sein? Ich hatte meine Zweifel. Es kam mir vor, als hätte Jane von irgendwoher einen Befehl erhalten, der sie dann in diesen Zustand versetzt hatte. Von Lady Sarah Goldwyn sicherlich nicht. Da mussten schon andere Kräfte mitgemischt haben.
    Welche?
    Das Duo Infernale?
    Mir fiel keine andere Lösung ein, obwohl wir bisher noch nicht direkt mit den Schwestern konfrontiert worden waren. Allerdings auf einem indirekten Weg durch die Mutter, die allerdings nicht mehr lebte und einen schrecklichen Tod erlebt hatte.
    Auch eventuell durch ihre Töchter? Möglich war alles. Nichts konnte man ausschließen, aber mein Problem war nicht Marcia oder das Duo Infernale, sondern vorrangig Jane Collins, die noch immer steif wie ein Stock vor mir lag.
    Ich versuchte es wieder mit Streicheln. Nichts. Dann umfasste ich ihre rechte

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