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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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dann selbst das Handtuch um die Hüften schlang.
    »Komm!«
    Terv nahm ihn bei der Hand, führte ihn zu den Zementsäcken, drückte ihn darauf nieder und zog fürsorglich noch einen Zipfel der Decke über seine nackte Schulter. Wie selbstverständlich setzte er sich eng neben ihn.
    Allmählich kam David zu sich. Es hatte aufgehört zu regnen und er konnte aus der offenen Garage die untergehende Sonne sehen, deren glutrote Strahlen sich durch die dunklen Wolkenbanken drängten und sofort wieder verschwanden. Seine Gedanken rotierten. Es war ihm, als hätte sich plötzlich aus den wild durcheinander fliegenden Puzzleteilchen ein perfektes Ganzes gebildet. Jedoch traute er sich kaum, seine Schlussfolgerung zu äußern. Terv würde ihn vielleicht als Spinner abstempeln. Zögernd drehte David den Kopf, blickte in sein bleiches Gesicht, das ruhig und gelassen wirkte wie immer. Seine Haut, die Augen, das Haar, seine Tränen. Niemand auf der Erde war so wie er.
    »Du bist kein Mensch, stimmt's?«, fragte er leise.
    »Ich bin Duonalier. – Es ist eine lange Geschichte.«
    David starrte ihn weiterhin verblüfft an. Er hatte stets geahnt, dass es außerirdisches Leben gab, aber einem Alien leibhaftig zu begegnen ... Dieser Gedanke trieb ihm den Schreck in die Glieder. Leibhaftig – das war es ja wohl im wahrsten Sinne des Wortes gewesen. Er versuchte, blitzschnell die letzten Monate Revue passieren zu lassen: seinen Fenstersturz, den Hauskauf, ihre gemeinsamen Aktivitäten und nun ... Hatte Terv sich irgendwie bedrohlich verhalten? Nein, er war höflich und zurückhaltend gewesen, ein Gentleman. Na ja, bis zum heutigen Tag. Aber vielleicht war es ja so, dass auf seinem Planeten derartig heftig gevögelt wurde.
    »Ist es in deiner Welt normal so harten Sex zu machen?«, stieß er hervor.
    Tervenarius erbleichte, soweit das bei seiner blassen Haut noch möglich war. Der gequälte Gesichtsausdruck erschien erneut und David bereute sofort, das gefragt zu haben.
    »Nein«, Terv senkte beschämt den Kopf. »Ich war wütend und habe mich gehenlassen. Das ist unverzeihlich. Ich hatte gehofft, dass mir so etwas nicht mehr passiert. Ich ...« Er verstummte.
    Ich will nicht, dass er deswegen wieder weint, dachte David und legte ihm schnell die Hand auf den Arm. Wie wunderbar er sich anfühlte. Er betastete seine Haut, streichelte den Unterarm. Hatte sich sein Verhältnis zu Terv geändert? Im Gegenteil. Sie waren sich ein großes Stück näher gekommen. Mag sein, dass er auf einem anderen Planeten geboren ist, überlegte David, aber er ist keine Bedrohung für die Erde und er sieht menschlich aus. Nicht nur das, sondern er ist auch umwerfend männlich und ..., David spürte, wie ihm erneut die Hitze in die Lenden schoss – er ist ein Top, wie ich gehofft habe. Sein Herz klopfte genauso heftig wie zuvor, wenn er Terv betrachtete, der weiterhin mit gesenktem Haupt neben ihm saß und offensichtlich mit seinem Schicksal haderte. Er liebte einen Alien. David drückte seinen Unterarm und Terv hob den Kopf und sah ihn mit seinen goldenen Löwenaugen an.
    »Ich verzeihe dir«, sagte David fest. »Geschehen ist geschehen.« Tervs Augen weiteten sich erstaunt. Oh mein Gott, dachte David, ich liebe ihn. Ich will nicht mehr aufhören ihn anzusehen. Ich will seine Stimme hören, seine Hände spüren – möchte ganz eng bei ihm sein. Es ist mir gleichgültig, woher er kommt. Ich will ihn, ohne Wenn und Aber. Ob Terv das wohl verstand? Wurden seine Gefühle erwidert? Er wusste, wie er nun aussah. Er war nicht fähig sich zu verstellen. Terv konnte in seiner Miene lesen wie in einem Buch.
    Tervenarius blickte ihn an, das Gesicht wie aus weißem Marmor gehauen. Allmählich begannen seine Augen zu strahlen. Er lächelte und neigte sich zu ihm.
    Das ist unser erster richtiger Kuss, dachte David. Sein Herz schlug laut, jedoch in gleichmäßigem Takt, als Terv seine Lippen öffnete, ihn tief mit der Zunge penetrierte und so endgültig gefangen nahm. Ich werde nie wieder von ihm loskommen. Dieser Gedanke floss wie zähes, betäubendes Öl durch seinen Verstand. Er versank. Eine kleine Unendlichkeit.
    Sie lösten sich voneinander.
    »Es tut mir so leid, was geschehen ist. Das wird nicht mehr passieren.« Tervs Stimme war voller Reue.
    Was? David kam schlagartig aus seinem angenehmen Dämmerzustand. Das konnte ja wohl nicht sein Ernst sein! Er wollte niemals wieder auf ihn verzichten! Nur – David rutschte ein wenig auf seinem schmerzenden Hinterteil herum

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