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Duocarns - David & Tervenarius

Duocarns - David & Tervenarius

Titel: Duocarns - David & Tervenarius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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Inzwischen war aus dem Fertighaus ein richtiges Zuhause geworden. Von Psal und Frran genähte Gardinen verschönerten die Fenster, Teppiche waren verteilt und Blumentöpfe auf die Fensterbänke gestellt worden. David war das relativ egal, freute sich aber mit den anderen, wenn er deren Wohlbefinden bemerkte. Sein eigenes Zimmer besaß ein schmales Bett, einen Schrank aus billigen Spanplatten, einen schwarzlackierten Korbsessel und eine Stehlampe. Da er sowieso nur zum Schlafen dort hineinging, genügte ihm das. Ihm war wichtiger, dass die Tiere gut untergebracht waren.
    Die Hunde und Katzen besaßen nun überdachte Zwinger. Es gab Ställe für die Kleintiere, Gehege für den Esel und das Lama, Volieren für die Ziervögel und Papageien, eine Küche für Tierfutter. Viele Tiere kamen in einem misslichen Zustand in der Station an. Deshalb gab es sogar einen medizinischen Raum, in dem Patallia die Tiere untersuchte und verarztete.
    Da sich die Bacanis und Bacanars größtenteils von Katzenfutter ernährten, hatte er sich angewöhnt, in der Tierküche zu essen. Dort gab es Brot, Obst und Gemüse. Gelegentlich kochte David Fleisch, das er sich dann mit den Hunden und Katzen teilte. Denen mischte er es in ihr Trockenfutter. Chrom überließ ihm fast völlig die Fütterung. Also bereitete David es zu und Pan und Frran halfen, es auszuteilen.
    David öffnete die Küchentür und nickte Patallia zu, der mit Chrom am Küchentisch saß. Da die beiden sich telepathisch unterhielten, konnte er sie nicht hören. Das war ihm recht. Er trat zum Kühlschrank und holte sich den Glaskrug mit dem Kefir heraus, der ständig für Patallia bereitstand. Anfangs hatte er das saure Milchgetränk nicht gemocht. Inzwischen trank er es einfach, ohne darüber nachzudenken, wie es schmeckte. Es war Nahrung und fertig.
    »Na David, bist du denn mal in Vancouver gewesen und hast dich um deine alten Freunde gekümmert, so wie wir besprochen haben?« Patallia lächelte ihn freundlich an.
    »Nein, Pat, ich bin noch nicht dazu gekommen.« Er schenkte sich einen roten Plastikbecher ein und überlegte, ob er sich ebenfalls an den Tisch setzen sollte. Er hatte keine Lust sich für seinen Lebensstil zu rechtfertigen. Er wusste, wie vernachlässigt er aussah, und dass er sich zwei Wochen lang nicht rasiert hatte. Seine Kleider schlotterten an seinem Leib. Er schnaufte kurz und setzte sich zu den beiden. Patallia sah ihn prüfend an. Sein Blick durchleuchtete David regelrecht.
    »Mach dir keine Sorgen um mich, Pat. Ich habe vor, mir nächste Woche neue Klamotten zu kaufen und gehe am kommenden Wochenende auf eine Party zu Freunden.«
    Das war nicht gelogen. Er hatte Doreen angerufen, die ihn zu einer angeblichen kleinen, geselligen Runde bei Bruce eingeladen hatte. David machte sich keine Illusionen, um was für eine „Runde“ es sich handelte. Bruce würde einige knackige Lederboys zu sich beordert haben, die zu seiner und der Unterhaltung seiner Freunde dienten.
    Es war nun ein halbes Jahr her, seit Tervenarius verschwunden war. Er hatte in dieser Zeit weder Sex gehabt noch onaniert. Seine Sexualität fühlte sich an wie abgestorben. Sie war ihm und Terv so wichtig gewesen, ein intimer, zärtlicher Teil ihrer Beziehung. Sich selbst zu berühren, oder sich anfassen zu lassen, hätte ihn mit dieser verschollenen Gefühlswelt konfrontiert und ihm unsagbare Schmerzen verursacht. Dementsprechend graute ihm davor zu der Party zu gehen, jedoch wusste er, dass er sich dieser Sache früher oder später stellen musste.
    David blickte in seinen Plastikbecher und ließ den Kefir darin kreisen. Hatte Patallia irgendetwas geantwortet? Der sah ihn lediglich herausfordernd an.
    Wenn er nicht bald etwas unternahm und sich bei seinen alten Bekannten blicken ließ, würde er deren Freundschaft ganz verlieren. Das war ihm klar. Im Grunde war ihm das gleichgültig, aber er wusste, dass es ihm nicht egal sein durfte. Patallia und Chrom hatten ihm regelrecht verordnet, shoppen zu gehen und dann die Freunde zu besuchen. Eigentlich machte er das nur, um es ihnen recht zu machen und endlich Ruhe zu haben.
    Vielleicht fahre ich nach Vancouver, besorge mir eine Jeans und einen Pulli, schlafe ein bisschen im Auto und düse dann zurück, überlegte er.
    Nein, die beiden hatten recht. Doreen und Bruce wenigstens hallo zu sagen, würde sicher nicht schaden. Doreen war ein Plappermaul. Er hatte ihr nicht erzählt, dass Terv verschwunden war. Das wollte er auch nicht tun, um ihrem

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