Duocarns - Liebe hat Klauen (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
nach Luft und lachte. »Was für ein Teufelsritt!« Übermütig spritzte er Solutosan Wasser ins Gesicht. Der ließ sich nicht lumpen und klatschte mit seiner Flosse eine heftige Woge in seine Richtung. Ulquiorra kam japsend aus der Welle hervor und stürzte sich auf ihn. Sie rauften wie die kleinen Jungs. Die Sonne war inzwischen ganz untergegangen und es wurde kühler.
Solutosan zog sich aus dem Wasser auf die Terrasse und reichte Ulquiorra die Hand – half ihm hinauf. Sein Zorn war verraucht.
»Komm, ich mache im Ofen ein Feuer. Ich muss meinen Anzug trocknen. Ich sehe auch mal nach, ob noch Frischwasser im Reservoir ist.« Ulquiorra nickte und folgte ihm in die Hütte. Dort streifte er sein Gewand über. Solutosan füllte den Ofen mit Treibholz-Stückchen und entzündete sie mit einem Energiestoß aus der Hand. Er hängte seinen klammen Karateanzug an die Decke über den Ofen. Im Speicher war noch Wasser. Er testete es – es war in Ordnung. Solutosan schöpfte zwei Becher voll, reichte Ulquiorra einen und setzte sich zu ihm auf die Lagerstatt. Sie schwiegen, hingen beide ihren Gedanken nach.
»Heute musste ich einer Gerichtsverhandlung beiwohnen«, begann Ulquiorra. »Sie haben einen Bacani zum Tode verurteilt, der seinen Nachbarn aus Eifersucht getötet hat. Ich musste dem zustimmen.« Seine Stimme klang verbittert. »Aber eigentlich war das nicht der Hauptgrund, weshalb ich in die Mangroven kam.« Er sah Solutosan an. »Ich wollte nachdenken, bevor wir uns wiedersehen. Wolltest du nicht morgen zur nächsten Lehrstunde kommen?«
Er nickte. »Ja, morgen.« Er betrachtete Ulquiorra, der mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt saß, die Arme um die angezogenen Beine geschlungen. Sein Haar war noch feucht von ihrem ausgelassenen Bad. Die schwarzen Augen glänzten.
»Ich bin hierher geflüchtet, nachdem ich Vena mit meinem Sekretär Troyan im Bett gefunden habe.«
Ulquiorra stieß heftig sie Luft aus. »Was willst du nun tun?«, fragte er.
»Nichts.«
»Nichts?«
Solutosan nickte. »Ich war ihr kein guter Mann. Anfangs ja, aber dann nicht mehr. Es ging stetig bergab, seit die Kleine da war. Ich weiß nicht, warum das geschah. So war es auch schon bei Aiden. Ich verliere nach einer Weile die Lust an den Frauen.«
Er blickte auf seine Hände. Was hatte sein Freund gesagt? Er wolle nachdenken, bevor sie sich wiedersahen? Wieso das auf einmal? Es war doch noch nie kompliziert zwischen ihnen gewesen. Er stand auf und legte Holz auf das Feuer. Allmählich wurde es warm in der Hütte.
Er setzte sich wieder zu seinem Freund. »Bin ich ein Problem für dich?«, fragte er. Im tiefsten Inneren hatte er Angst vor der Antwort.
Ulquiorra nickte. » Seit unserem letzten Treffen bin ich aufgewühlt und kann nicht vergessen, was passiert ist«, entgegnete er leise und verschämt.
Solutosan hob den Kopf. Da kam etwas auf ihn zu, das er nicht erwartet hatte.
»Und was denkst du?«, fragte er sanft.
Ulquiorra tastete nach seiner Hand.
»Wieso ist eigentlich immer einer von uns nackt?« Seine Augen glänzten.
Solutosan schwieg, sah ihn nur an. Er war bereit. Aber Ulquiorra musste es sagen.
»Was hast du gedacht?«, half er ihm erneut.
»Ich hatte nach unserem Erlebnis darüber nachgedacht, wie es wäre dich zu küssen«, gestand Ulquiorra verlegen.
Da war er, der Satz! Er war seinem Freund unglaublich schwer gefallen.
»Und das hältst du für ein Problem?«, fragte Solutosan warm. Er zog Ulquiorra zu sich heran und streichelte ihm über das Haar. Dann senkte er die Lippen auf seinen Mund. Er erinnerte sich daran, wie Aiden ihn das erste Mal geküsst hatte. Er war zurückgeschreckt. Aber sie hatte ihn langsam herangeführt.
Solutosan streichelte Ulquiorras Mund mit den Lippen, ohne ihn zu öffnen. Sein Freund musste Erfahrung im Küssen durch Maureen haben, fiel ihm ein. Also wurde er mutiger. Er drückte Ulquiorras Lippen auseinander, ließ ihn spielerisch seine Zunge spüren. Instinktiv öffnete sich das Innere seiner Brust und setzte Energie frei. Ihm entglitt die Kontrolle. Es kam ihm vor, als würde Ulquiorra sie anziehen. Die kurze Distanz vom Mund zur Brust war schnell überwunden. Er strömte, hätte auch den Kuss nicht mehr lösen können.
Ulquiorra schmolz. Er verwandelte sich in seine reine Energieform. Solutosan dematerialisierte sich ebenfalls. Sie flossen ineinander. Sie waren Ying und Yang, verschlungen, eins geworden, strahlend. So blieben sie – eine kleine Unendlichkeit.
Solutosan
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