Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Durch die Hintertür

Durch die Hintertür

Titel: Durch die Hintertür Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
Vom Netzwerk:
Drekeham Hall ist voller historischer Schätze, von denen, wie ich hinzufügen darf, nur sehr wenige von den gegenwärtigen Bewohnern angehäuft wurden, die das gesamte Anwesen vor einigen Jahren kauften. Sollten Sie Fragen haben, werde ich Ihnen Rede und Antwort stehen.«
    »Das wäre wundervoll«, sagte ich und schüttelte ihm erneut die Hand, ohne sie gleich wieder loszulassen. Wir standen sehr dicht beisammen. »Ich möchte so viel wie möglich erfahren.«
    »Nun, das wäre mir eine willkommene Abwechslung«, erwiderte West.
    Das Telefon klingelte, und ich ließ ihn das Gespräch entgegennehmen.
    Morgan hatte ich mit einem einfachen Auftrag zu den Dienstboten geschickt: Er sollte so viel wie möglich über alles herausfinden, was gerade so besprochen wurde. Dabei sollte er seinen nicht unerheblichen Charme einsetzen, um Informationen zu sammeln, wie eine Biene Blütenstaub sammelt. Ich würde dann schon die Spreu vom Weizen trennen, dachte ich, und meine überlegenen deduktiven Fähigkeiten einsetzen, um ›unseren‹ Fall zu ordnen.
    Es war verabredet, uns am Ende des Gartens zu treffen, unweit des Zugangs zu dem Wald, in den Leonard mich geführt hatte. Ich hielt es für an der Zeit, Morgan in die Wonnen eines kühlen Bades einzuführen. Vor unserem Rendezvous um elf hatte ich noch ausreichend Zeit, das herrliche Wetter und die Abgeschiedenheit des Gartens zu einem Sonnenbad zu nutzen. Das war etwas, das Engländer in der Regel nicht machten; die Sonne kam nur an ihre Körper, nachdem sie aufwendige Badeanzüge angelegt hatten. Ich war jedoch daran gewöhnt, mich draußen zumindest mit freiem Oberkörper zu bewegen, und ich ging davon aus, dass angesichts der Zustände im Haus sich niemand über ein wenig nackte amerikanische Haut aufregen würde. Ich schlenderte durch den französischen Garten zu einer Wiese, die vom Hauptgebäude durch eine Reihe von Goldregensträuchern abgeschirmt war. Ich zog das Hemd aus, legte mich hin und entspannte mich.
    Der Tag war wunderschön, und Drekeham Hall war wunderschön. Die Luft war frisch und klar, erfüllt vom Duft nach frisch gemähtem Gras, Rosen und dem alles durchdringenden Tang der nahegelegenen See. Der Himmel war tiefblau, nur mit einigen wenigen weißen Wolken gepunktet, die langsam vorüberzogen. Die Bienen summten, die Vögel zwitscherten, zuweilen hörte man, wie im Haus eine Tür zugeschlagen wurde. Ich lag bequem auf dem Gras und war zu versunken in die einfachen Freuden von Licht und Wärme, um zu merken, ob jemand kam oder ging. Wenn ich den Kopf hob, konnte ich in einiger Entfernung einen der Gärtner sehen, der gerade den Rasen mähte; ihm musste ich also für den köstlichen Duft danken. Er machte seine Arbeit gewissenhaft, mähte in regelmäßigen Streifen und leerte das geschnittene Gras am Ende jedes Durchgangs in den Wald. Schließlich lehnte er den Rasenmäher gegen einen Baum und schlenderte zu einer wohlverdienten Pause davon.
    Ich versuchte, mich auf den Fall zu konzentrieren und die wenigen Fakten zusammenzustellen, die ich bislang gesammelt hatte, doch schon bald träumte ich von der Überfülle an sexuellen Freuden, die ich in den letzten 24 Stunden genossen hatte. Morgan im Wandschrank und im Badezimmer, Leonard im Wald, Shipton im Pissoir der Wache, dann die ganze Nacht mit Morgan sowie unsere kleine improvisierte Darbietung für Burroughs am Morgen – und dann war da noch das heimliche Vergnügen, Piggotts fetten, geaderten Riesenschwanz zu beobachten, wie er sich an Meeks’ hübschem, gequältem Gesicht rieb …
    Auf einmal war die Sonne verschwunden, und etwas Hartes und Scharfes grub sich mir zwischen die Beine. Ich machte mich auf Kampf und Flucht gefasst, doch als ich die Augen öffnete, war es bloß Boy Morgan, der mich mit belustigter Geringschätzung musterte und mit der Schuhspitze meine Eier traktierte.
    »Du wirst mir nachsehen, dass ich nicht den ganzen Vormittag auf dich warten will«, sagte er, »aber es ist fast zwanzig nach elf. So viel also zu unserer Verabredung.«
    »Oh, Scheiße«, sagte ich. Beim Aufsitzen fühlte ich mich schummerig von zu viel Sonne. »Ich muss eingenickt sein.«
    »Ich hoffe, du hast von mir geträumt«, sagte er. »Wenn sonst jemand dir einen solchen Ständer bereitet, könnte ich eifersüchtig werden.« Er hatte recht; beim Erwachen war ich oft steif wie ein Stock. Das ließ rasch nach, nachdem ich auf die Beine gesprungen war.
    »Also«, sagte ich und versuchte, wieder die Oberhand zu gewinnen,

Weitere Kostenlose Bücher