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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Haaren. Er beugte sich hinab und küsste ebenfalls Luon Li Os Hand. Sie unterhielten sich schnell und leise, dann verschwand der Mann wieder zwischen den Tischen.
    Es war offensichtlich, dass Luon Li O sehr viel mehr wusste, als er zu erkennen gab. Nur dass er sich im Ameisentempo vortastete, wie es bei Asiaten so üblich war.
    » Wie hat es Sie nach China verschlagen? «
    Sebastian erzählte ihm von seiner Reise. Er musste den Fragen des Alten gar nicht ausweichen, da der ohnehin schon alles zu wissen schien. Er beschloss, das Spiel mitzumachen.
    » Es muss hart gewesen sein, dort unten im Schiff. «
    » Das ist jetzt Vergangenheit. «
    Luon Li O nickte. Dann fragte er: » Wie haben Sie Su Wong kennen gelernt? «
    Sebastian legte den Löffel auf die Tischdecke und wischte sich mit der mit Lilienduft parfümierten Serviette den Mund ab. Unter gesenkten Lidern schaute er seinen Gastgeber an. » Luon Li O, ich möchte nicht unhöflich sein. Ich habe Ihre Einladung sehr gerne angenommen, aber ich bin nicht gekommen, um mich ausfragen zu lassen. Außerdem scheinen Sie ohnehin schon alles über mich zu wissen. Hören Sie also auf, um mich herumzuschleichen, und sagen Sie, warum Sie mich hergebeten haben. « Sebastian hatte die Stimme leicht erhoben, was in dieser Sprache eigentümlich klang.
    » Ich möchte Ihnen helfen, bitte echauffieren Sie sich nicht. Sie haben mir geholfen, als ich in Not war, und ich möchte dasselbe für Sie tun. «
    » Ich brauche Ihre Hilfe nicht. « Sebastian stand auf und wollte gehen.
    » Setzen Sie sich bitte, sonst beleidigen Sie mich. «
    » Sie sind zu weit gegangen. «
    » Ich möchte Ihnen helfen, Sebastian. Setzen Sie sich. «
    » Noch einmal: Ich brauche Ihre Hilfe nicht. «
    » Doch, die brauchen Sie, und zwar dringend. «
    Sebastian schaute sich um. Die Männer an den anderen Tischen taten so, als würden sie nichts von der Szene mitbekommen. Leiser Applaus erhob sich, als die Sängerin ein Lied beendete. Sie fing sofort mit dem nächsten an.
    Sebastian setzte sich wieder. » Was wollen Sie damit sagen? «
    » Ich habe zwei Männer vor Ihrem Geschäft gesehen, als ich gestern bei Ihnen war. «
    » Das geht Sie nichts an. «
    » Meinen Sie? Morgen wird man Sie verhaften. Mit denen ist nicht zu spaßen. «
    » Das glaube ich nicht. Ich habe schon öfter Probleme mit diesen Leuten gehabt und weiß mir zu helfen. «
    » Dieses Mal ist es anders. Wissen Sie, wer das war? «
    » Polizei, ja. Korrupt bis zum Anschlag. «
    » Nein, Sie irren sich. Das sind keine gewöhnlichen Polizisten, das ist die politische Polizei von Bhumibol Adulyadej, besser bekannt als Rama IX , der König dieses Landes. Im Westen nimmt man ihn gar nicht zur Kenntnis, aber er ist ein sehr mächtiger Herrscher. Nicht einmal Mao Tse-tung möchte sich mit ihm anlegen. Deshalb tun sie sich gelegentlich einen Gefallen… «
    » Was hat das mit mir zu tun? «
    » Die Chinesen haben ein langes Gedächtnis. Und sie hassen Geheimnisse. Ich weiß, dass Sie vor zwei Jahren, als Sie nach Thailand gekommen sind, eine beachtliche Menge Gold verkauft haben. «
    Sebastian, der dachte, schon alles gehört zu haben, ertappte sich dabei, dass er mit offenem Mund dasaß.
    » Machen Sie sich keine Sorgen, Sebastian. Das geht mich nichts an, und ich verurteile Sie auch nicht. Und soviel ich weiß, wollen die Chinesen es auch gar nicht zurück, das Gold von Su Wong. «
    » Das Gold stand mir zu. «
    Luon Li O lächelte. » Daran zweifele ich nicht. Es scheint aber, dass in dem Tresor auch Steine waren. Und Dokumente. «
    » Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Außerdem… « Er unterbrach sich und starrte den Alten an. » Wer sind Sie eigentlich? «
    » Ein ehrenwerter Mann, drücken wir es einmal so aus. « Dann drängte der Alte: » Sie haben die Dokumente gesehen, sagen Sie mir die Wahrheit. «
    Sebastian zögerte. » Ich musste sie gar nicht sehen, da ich schon alles wusste. «
    » Was wussten Sie? «
    » Warum sollte ich Ihnen das erzählen? «
    » Das ist eine Frage des Vertrauens. Ich kann Sie vor diesen Hyänen schützen oder zum Tode verurteilen. In exakt diesem Moment. Doch das möchte ich nicht, weil Sie etwas mir sehr Wichtiges gerettet haben: meine Ehre. Daher muss ich wissen, ob Sie wirklich in Gefahr sind. Was wusste Su Wong? «
    » Ich kannte sie nicht gut. Sie hat für die Japaner gearbeitet, die sie teuer bezahlt haben. Die Volksregierung tat so, als wüsste sie von nichts, dabei war sie die Geliebte eines der

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