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Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2]

Titel: Eanna - Stürmische See - Éanna ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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überzeugt euch nur selbst!«, tönte er und gab ihnen einen seiner Handzettel, auf der die Zeichnung eines stolzen Dreimasters mit eleganten Linien gedruckt war. »Ihr hättet keine bessere Wahl treffen können!«
    Über dem Eingang der Schiffsagentur, die schräg gegenüber vom Queen’s Timber Yard lag, hing ein großes Schild. Auf ihm stand der Name Briddle & Gibbons, rechts und links eingerahmt von zwei prächtigen Dreimastern, die mit geblähten Segeln und schäumender Bugwelle durch die See pflügten. Ein hagerer Kontorangestellter mit einem Kneifer auf der Nase nahm sich ihrer in der sehr gediegen eingerichteten Verkaufsstelle an. Auch er war voll des Lobes für die Metoka und beglückwünschte sie, dass sie sich für dieses Schiff entschieden hatten.
    »Das wären dann fünf Pfund und sechs Shilling für jeden von euch«, teilte er ihnen nach einigen allgemeinen Informationen über das Schiff mit.
    »Und wie sieht es während der Reise mit der Verpflegung aus?«, wollte Brendan wissen.
    »Ihr werdet sehr zufrieden sein. Die Verpflegung könnte nicht besser sein«, versicherte ihnen der Mann. »Aber das könnt ihr hier im Einzelnen nachlesen, wenn ihr euch darauf versteht.« Damit nahm er einen gelblichen Zettel von etwa doppelter Handgröße aus einem Fach und schob ihnen das Blatt über die Kontorstheke zu.
    »Da machen Sie sich mal keine Sorgen«, erwiderte Brendan und nahm das Blatt entgegen, um die Auflistung genau zu studieren. Éanna sah ihm dabei über die Schulter, als er laut vorlas: »Wöchentliche Rationen an Passagiere im Zwischendeck: zweieinhalb Pfund Schiffszwieback, ein Pfund Mehl, fünf Pfund Haferflocken, zwei Pfund Reis, zwei Unzen* Tee, jeweils ein halbes Pfund Zucker und Melasse, ein Pfund Schweinefleisch, ein Pint** Essig sowie täglich sechs Quart*** Trinkwasser.« Er nickte zufrieden. »Na, das sieht doch ganz ordentlich aus.«
    »Üppig ist das nun aber auch nicht gerade«, schränkte Éanna ein, die mit Zahlen besser im Kopf umzugehen verstand als Brendan. »Das reicht gerade mal, um den größten Hunger und Durst zu stillen!«
    »Hat ja auch keiner behauptet, dass man davon Speck ansetzen kann! Eine Zwischendeckspassage ist nun mal keine Luxus-Reise«, sagte der Kontorangestellte spitz.
    »Schon gut!«, knurrte Brendan, steckte den Zettel weg und holte ihr Geld hervor. »Gebt uns zwei Tickets fürs Zwischendeck.«
    Der Mann nahm die Scheine entgegen, gab ihnen ihr Wechselgeld heraus und händigte ihnen dann zwei Tickets aus. Darauf war ein kleiner Abdruck der Metoka zu sehen, darunter stand der Agenturname Briddle & Gibbons sowie mit Tinte und in geschwungener Handschrift Dublin – New York, April 1848 . Der Angestellte trug ihnen auf, sich in einer Woche nach dem genauen Abreisetermin der Metoka zu erkundigen.
    Als sie wieder draußen auf dem Kai standen, fielen sie sich spontan in die Arme und vollführten einen kleinen Freudentanz.
    Endlich ließ Brendan sie los und Éanna holte tief Luft. Was bei Patrick passiert war, dass sie Brendan belogen hatte, all das war vergessen! Es zählte einzig, dass sie eine Schiffspassage nach Amerika gebucht hatten! Eine Fahrt in ein neues Land und in ein freies Leben!

Neunzehntes Kapitel
    Es wurde Éanna schwer ums Herz, als sie Emily an diesem Abend erzählte, dass sie mit Brendan schon in zehn Tagen ein Schiff nach Amerika besteigen würde. Ihre Freundin hatte Mühe, ihre Bestürzung vor ihr zu verbergen. Sie hatte fest damit gerechnet, dass sie noch mindestens für den Rest des Jahres zusammen sein und sich dieses Hinterzimmer bei den Stapletons teilen würden. Emily hatte Tränen in den Augen, als sie tapfer beteuerte, sich für sie und Brendan zu freuen und ihr den unglaublichen Glücksfund von Herzen zu gönnen.
    Éanna hatte auch ihrer Freundin die Geschichte von der alten Seidenweste erzählt, die ihr angeblich bei einer Haushaltsauflösung in die Hände gefallen war. Sie brauchte dabei nicht einmal von dem abzuweichen, was sie Brendan erzählt hatte. Denn Emily hatte die Mittagsstunden in der Stadt verbracht, während sie, Éanna, tatsächlich zu Nadel und Faden gegriffen hatte. Doch nicht um die Weste, sondern um ihren alten Tuggermantel auszubessern.
    »Ich wünschte so sehr, auch du könntest mit uns auf die Metoka kommen«, versicherte Éanna traurig, denn sie wusste, wie Emily sich jetzt fühlte. Nicht nur, weil sie sich nun dringend nach jemandem umhören musste, der sich fortan mit ihr die Untermiete für das Hinterzimmer

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