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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Teammitglieder. Egal ob behindert oder normal, sie wirkten alle extrem wütend.
    «Vielen Dank», sagte Colonel Torrek. «Es dürfte uns nun allen schmerzhaft klar geworden sein, dass Gaius Devon von Vorurteilen und blindwütigem Hass besessen ist. Der wahre Grund, weshalb er den Geheimhaltungseid gebrochen hat, war sein fremdenfeindliches Ziel, das Militär zur Kriegshandlung gegen eine außerirdische Rasse mit bisher unbekannten Fähigkeiten zu zwingen. In jeder Schule werden die Grundlagen und Ziele des Alien-Kontakt-Programms unterrichtet. Ich möchte an dieser Stelle trotzdem noch einmal alle an Prämisse 1 erinnern: Konflikt wenn möglich vermeiden, da es unnötig ist, eine außerirdische Rasse mit unterlegener Technologie anzugreifen, während ein Angriff auf eine mit überlegener Technologie ausgestattete zur Auslöschung der menschlichen Rasse führen könnte.»
    Er ließ den Zuschauern ein paar Sekunden Zeit, um das Gesagte zu verinnerlichen, ehe er unmissverständlich zum zentralen Punkt kam: «Es weist alles darauf hin, dass diese Aliens uns technologisch weit überlegen sind. Ein grundloser Angriff könnte zu einem Krieg führen, der unsere gesamte Spezies vernichtet, deshalb müssen wir alle erdenklichen Versuche unternehmen, um in freundschaftlichen Kontakt mit ihnen zu treten.»
    Wieder machte Torrek eine Pause. «Die Beleidigungen, die Devon gegen unsere Feldkommandeurin gerichtet hat, bedürfen eigentlich keines weiteren Kommentars, aber ich möchte die Öffentlichkeit dennoch beruhigen, was die Qualifikation und das Alter der Kommandeurin angehen. Major Jarra Tell Morrath, die während der ersten Phase des Alien-Kontakt-Programms rekrutiert wurde, ist persönlich für die Arche-Initiative verantwortlich. Sie besitzt detailliertes Wissen über die strategische Lage in Bezug auf die Alien-Kugel. Des Weiteren verfügt sie über einen großen Erfahrungsschatz, was Ausgrabungen in den Ruinenstädten der Erde betrifft, und war an der Entdeckung sowohl eines Behälters mit alten Gemälden in New York als auch eines teils noch funktionstüchtigen medizinischen Labors in den Ruinen von Eden beteiligt. Sie wurde für ihren Einsatz bei der Bergung eines anderen Grabungsteams ausgezeichnet, und erst vor kurzem wurde ihr der Artemis-Orden verliehen, nachdem sie bei der Rettung von Solar 5 verletzt worden war.»
    Mein Gehirn war zwar nicht gerade in Höchstform, aber irgendwie wirkte es auf mich etwas seltsam, wie gewandt Colonel Torrek diese Details abspulte.
    «Und was die Frage des Alters angeht», fuhr er fort, «so hat unsere Feldkommandeurin eine Reihe von Vorfahren, die militärisch Herausragendes geleistet haben. Zumindest einen darunter wird jeder von Ihnen kennen: Tellon Blaze kämpfte auf Thetis gegen die Chimären und war zu diesem Zeitpunkt zufälligerweise auch achtzehn Jahre alt.»
    Danach endete das Interview. Wie betäubt stand ich da, während mich alle anstarrten. Der Lookup an meinem Arm machte durch Klingeln auf sich aufmerksam. Automatisch nahm ich den Anruf entgegen.
    «Jarra», sagte Colonel Torrek. «Können wir uns irgendwo einigermaßen ungestört unterhalten?»
    Sofort wurde mir klar, was Sache war. Ich entfernte mich ein Stück weit von der Menge, ehe ich antwortete. «Sir, ich möchte von meiner Position als Feldkommandeurin zurücktreten. Meine Behinderung ist beschämend und …»
    Er unterbrach mich. «Jarra, hören Sie mir zu, Gaius Devon hat eine Gruppe von Politikern zusammengetrommelt, die morgen bei der Sitzung des Planetenparlaments einen Eilantrag stellen will. Wir dürfen nicht riskieren, dass das Parlament uns anweist, die Kugel anzugreifen, deshalb haben wir das alles eingefädelt, um Devon in eine öffentliche Konfrontation zu locken. Wir hatten gehofft, dass die Ehrung einer Behinderten zusammen mit der Herabwürdigung seiner Person sein Ego verletzen würde, aber wir haben nicht damit gerechnet, dass er dermaßen die Kontrolle verlieren würde. Er hat in den Newzies ein Riesentheater darum gemacht, wie edel er sich aufgeopfert habe und dass er dafür sogar eine Gefängnisstrafe riskiere, weil er so um die öffentliche Sicherheit besorgt sei. Aber als wir ihm die Möglichkeit gaben, sein Anliegen vorzutragen, hat er sich stattdessen nur zu persönlichen Eifersüchteleien herabgelassen und seine Vorurteile zur Schau gestellt.»
    Sie hatten es schon wieder getan. Das Militär hatte meine Behinderung dazu benutzt, in der Angriffstruppe nach voreingenommenen Leuten zu

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