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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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überprüfen, und sie hat ihm berichtet, dass ihr in sehr fähigen Händen seid.»
    Einen Augenblick lang war ich sprachlos. Woher wusste der Colonel, was Fian und mir zugestoßen war, und warum schickte er Militärpersonal vorbei?
    Dann wurde mir klar, dass Colonel Torrek ja unser kommandierender Offizier war. Er würde automatisch über unseren Unfall informiert werden und war dafür verantwortlich, dass wir richtig versorgt wurden, egal ob in einer militärischen oder zivilen Einrichtung.
    «Der Colonel braucht sich keine Sorgen zu machen», sagte ich. «Die Erde ist schließlich vor allem für drei Dinge bekannt: Krankenhaus, Geschichte und Behinderung. Medizinische Versorgung ist eines unserer Spezialgebiete.»
    «Das ist aber nett von Colonel Torrek, dass er sich so kümmert», stellte Candace erstaunt fest.
    «Aufgrund seiner persönlichen Beziehung zu Jarras Großmutter hegt Colonel Torrek ein großes Interesse an ihrem Ehrenkind», erwiderte Commander Drago Tell Dramis, der beste Schwindler des Militärs.
    «Oh», meinte Candace. «Das war mir gar nicht klar.»
    Ich lenkte die Unterhaltung auf ein ungefährliches Thema. «Dann seid ihr zwei nach Epsilon durchgebrannt?»
    «Nein, das konnten wir nicht.» Drago warf Candace einen kurzen Blick zu. «Wir sind ja Fighter-Piloten, und in der aktuellen Situation könnten wir dringend gebraucht werden.»
    Candace nickte. «Wir wissen die Bemühungen des Militärs um die Sicherheit der Erde sehr zu schätzen.»
    Ich kam erneut aufs Thema Heirat zu sprechen: «Und wie konntet ihr dann heiraten? Die Gesetze auf der Erde schreiben ein Minimum von drei Paaringsverträgen vor, die zusammen wenigstens ein Jahr ergeben, und ihr zwei hattet ja nicht mal …»
    Drago grinste. «Militärstatuten Abschnitt 14, Ziffer 3.9: ‹Militärangehörige, denen es wegen ihres Gesundheitszustands oder den Einschränkungen des aktiven Diensts nicht möglich ist zu reisen, können unter der Gesetzgebung eines von ihnen gewählten Sektors nach dem Ermessen des befehlshabenden Offiziers an ihrem aktuellen Standort verheiratet werden.›»
    «Was? Das hab ich ja gar nicht gewusst!», staunte ich.
    «Natürlich haben wir uns für Epsilon entschieden», fuhr er fort, «weil dort Sofortehe erlaubt ist.»
    «Wahnsinn! Dann habt ihr auf dem Stützpunkt geheiratet?»
    «Ja», sagte Drago. «Marlise hat den Colonel bestochen, damit er seine Einwilligung gibt. Sie hat ihm angeboten, dass er die Braut küssen darf.»
    «Stimmt gar nicht!», protestierte Marlise. «Drago hat ihm gedroht.»
    «Wie droht man einem Colonel?», wollte ich wissen.
    Marlise seufzte. «Drago hat gedroht, während seines nächsten Interviews mit den Earth Rolling News einen Striptease hinzulegen, also hat der Colonel nachgegeben.»
    Candace wirkte ziemlich schockiert, aber ich war mir sicher, dass Drago seine Drohung niemals in die Tat umgesetzt hätte, deshalb kicherte ich bloß. «Dann waren die Lorbeerkränze für die Hochzeit?»
    Drago nickte. «Wir haben zwar nach Epsilon-Gesetz geheiratet, aber mit einer traditionellen Beta-Clan-Zeremonie mit Lorbeerkranz und Toga. Die Togen haben wir ausgezogen, bevor wie hierhergekommen sind, um nicht zu viel Aufsehen zu erregen.»
    «Hast du gewusst, dass im Alten Rom nur Männer Togen getragen haben?»
    Drago ignorierte meinen Einwurf. Offensichtlich interessierte er sich ebenso wenig für Geschichte wie Issette. «Wir haben das so richtig stilecht durchgezogen. Per Vid-Link waren wir der Clan-Halle auf Zeus zugeschaltet, damit wir unsere Oden vortragen und unseren Bund traditionell drei Mal bestätigen konnten, weil er nur dann auch nach Clan-Gesetz gültig ist.»
    «Was für eine Clan-Halle auf Zeus?», wollte ich wissen
    «Alle Beta-Clans haben eine Clan-Halle, Jarra. Tellon Blaze hat unseren Clan gegründet, und da er von Zeus stammte, befindet sich dort unsere Clan-Halle. Ich weiß, du kannst sie nicht besuchen, aber in den Familienarchiven gibt es genug Vids, auf denen du sie dir anschauen kannst.»
    Er hielt inne. «Übrigens hat mich der Clan-Rat gebeten, dir auszurichten, dass sie dich gerne so bald wie möglich offiziell als Clan-Mitglied begrüßen würden. Sie wollten dich nach dem Tod deiner Eltern nicht unter Druck setzen, aber sie befinden sich momentan in einer vertrackten Situation: Man informiert sie zwar automatisch, wenn dir etwas Ernstes zustößt, aber sie haben kein Anrecht darauf, dir Hilfe anzubieten. Das ist jetzt schon das zweite Mal passiert, deshalb

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