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Echo des Zorns (German Edition)

Echo des Zorns (German Edition)

Titel: Echo des Zorns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Quinlan hinunter.
    »Schaff ihn hier raus!«, befahl Luke.
    Samantha tat wie ihr geheißen. Sie packte Max und ließ nicht los, als er sie abzuschütteln versuchte. »Komm mit.« Er durfte nicht dort sein, durfte nicht sehen …
    Wie Frank starb.
    Zwei Beamte halfen ihr, ihn nach draußen zu schleifen, nach draußen, wo die Luft zwar für Herbst viel zu kalt war, aber wenigstens nicht nach Blut und Tod stank. Draußen war es jetzt auch nicht mehr dunkel. Überall standen Streifenwagen mit eingeschaltetem Abblendlicht, und transportable Scheinwerfer beleuchteten zusätzlich das Grundstück. Polizisten sicherten es und durchsuchten es nach möglichen Beweismitteln.
    »Er lebt.« Max hatte die Fäuste geballt. »Samantha, er lebt!«
    Quinlan.
    »Frank.« Er sagte den Namen und schüttelte den Kopf. »Ich … ich habe ihn gesehen. E… er wird doch wieder, oder?«
    »Er ist verletzt, Max. Schwer.« Sie versuchte, ihn weiter wegzuziehen, um ihn vor dem zu schützen, was kommen würde. Aber er versteifte die Schultern auf eine Art, die sie schon oft an ihm beobachtet hatte.
    »Er hat versucht, Quinlan zu retten.« Gewissheit lag in seiner Stimme. »Als ich Beths Auto sah, wusste ich sofort, dass er hier war. So, wie er sich bei euch im Hauptquartier aufgeführt hat, wie er nur noch möglichst schnell wegwollte …« Wieder schüttelte Max den Kopf.
    Die Eingangstür flog auf, und zwei Sanitäter, die eine fahrbare Liege schoben, stürmten heraus. Ihr Patient war der Mann aus dem Flur. Seine Augen waren geschlossen, und sein dreckiges, blondes Haar war blutverklebt.
    Neben Frank hatte eine Pistole gelegen. Hatte er auf Kevin geschossen? Auf Kevin passte das Profil, das Monica erstellt hatte … Anfang zwanzig, kräftig gebaut, und er war im Core gewesen, also hatte er auch ausreichend Gelegenheit gehabt, die Verbrechen zu begehen.
    Eine weitere Liege rollte aus dem Lagerhaus. Auf ihr lag Franks regloser Körper. Zu reglos.
    Im Licht der Scheinwerfer blieb nichts verborgen.
    »Was zum Teufel …?«, schrie Max erschrocken. »Frank!«
    Die Sanitäter schoben die Liege in den Krankenwagen. Das Blaulicht wurde eingeschaltet, die Sirene kreischte los.
    Frank blieb nicht mehr viel Zeit.
    »Fahr mit«, wisperte Samantha. Quinlan würde als Nächster kommen. Max sollte nicht in die Situation kommen, zwischen den beiden wählen zu müssen. »Los.« Sie gab ihm einen leichten Stoß.
    Quinlan würde es schaffen. Jedenfalls sah es so aus. Aber Frank …
    Max rannte los und sprang hinten in den Krankenwagen. Bevor die Türen zuschlugen, warf er ihr noch einen langen Blick zu.
    Samantha wich dem Blick nicht aus. Dann waren die Türen zu, und sie schloss die Augen. Ein Schauder durchlief sie.
    Als Quinlan wenige Sekunden später herausgerollt wurde, rief er völlig verzweifelt nach Malone. Ihm war klar, was er getan hatte.
    »Fahr mit ihm«, hörte sie Luke sagen. »Der Tatort ist gesichert.«
    Samantha stieg in den Krankenwagen. Quinlans Brust sah furchtbar aus. Die Haut war rot und gespickt mit Messerschnitten. Sein linker Arm war von der Schulter bis zum Ellbogen aufgeschlitzt, und seine linke Hand … irgendjemand hatte sie mit einer Binde umwickelt, die der Sanitäter gerade wegschnitt.
    Wo sein Ringfinger gesessen hatte, war jetzt nur noch ein kleiner Stumpf.
    »Ich habe ihn ermordet«, sagte Quinlan mit dumpfer Stimme.
    Sam sah ihm ins tränenverschmierte Gesicht. »Frank ist auf dem Weg in die Klinik. Wir wissen nicht …«
    »Ach du lieber Gott!« Der Sanitäter hatte Quinlans Jeans weggeschnitten. Auch die Haut an seinen Beinen war von oben bis unten aufgeschlitzt. »Was hat der bloß mit Ihnen angestellt, Mann?«, fragte der Sanitäter.
    Die Sirene heulte. Luke knallte die Tür hinter ihnen zu.
    »Er wollte, dass ich ihn anbettle«, antwortete Quinlan mit dumpfer Stimme.
    »Bettle, du Hure, bettle mich an.« Die Erinnerung stand ihr klar vor Augen. Ein anderer Zeitpunkt, ein anderer Mörder – nur dass damals sie hatte betteln sollen. Sie nahm Quinlans Hand und hielt sie fest.
    »Das habe ich auch getan«, fuhr Quinlan mit gebrochener Stimme fort. »Aber er hat nicht aufgehört, er hat einfach … einfach …« Er verdrehte die Augen. »Einfach weitergemacht.«
    Samantha drückte seine Hand. »Jetzt sind Sie in Sicherheit.«

11
    »Tut mir leid, wir konnten nichts mehr für ihn tun«, sagte der Arzt. Es klang kalt und förmlich.
    Max starrte den Mediziner an. Sein grünlicher Kittel war rot von Franks Blut.
    »Als Ihr Vater

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