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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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richtig schien, wo der Saloon doch voller leidender Menschen war, die überall auf dem Boden schliefen.
    Aber plötzlich merkte sie, dass er sich komisch verhielt. Sie sah ihn oft draußen auf dem angesengten Bordstein stehen und auf das schwarze Loch in der Stadt starren, und er redete mit niemandem, am allerwenigsten mit ihr.
    Sie war zu sehr damit beschäftigt, Essen und Kleidung zu sammeln, um sich darüber ernsthaft Sorgen zu machen. Aber als die Tage verstrichen, alle anderen sich zusammenrissen, den Wiederaufbau der Stadt planten und er immer noch stundenlang alleine draußen stand, war sie verwirrt und irritiert.
    Er hatte nichts verloren. Die Geschäfte liefen sogar noch besser als vor dem Feuer, und jetzt, wo die meisten Flüchtlinge langsam an anderen Orten unterkamen und das Monte Carlo verließen, brauchte sein Personal Anweisungen.
    Eines Nachtmittags, acht Tage nach dem Feuer, kam sie vom Hospital zurück und sah ihn erneut auf dem Bürgersteig stehen. Sie bemerkte, wie ungepflegt er aussah, denn er war unrasiert und trug immer noch die Hose, das Hemd und das Jackett, die er sich nach dem Feuer angezogen hatte.
    Als sie den Bürgersteig erreichte, drehte er sich zu ihr um, sagte jedoch nichts und lächelte nicht mal.
    »Was ist los?«, fragte sie. »Bist du krank?«
    »Nein, ich bin nicht krank«, erwiderte er, aber seine Augen wirkten matt.
    »Dann komm mit mir rein, es ist sehr kalt hier draußen.« Sie legte eine Hand auf seinen Arm.
    Er schüttelte ihre Hand ab, als hätte er sich verbrannt.
    »Sag mir, was ich dir getan habe«, forderte sie ihn verwirrt auf. »Liegt es daran, dass ich in die Stadt gehe und den Leuten helfe? Glaubst du, ich vernachlässige dich und den Saloon?«
    »Das ist es nicht«, sagte er und warf ihr einen eiskalten Blick zu. »Das Feuer. Damit hat der Herr mir gezeigt, dass ich gesündigt habe.«
    »Aber du wurdest doch verschont.« Sie war immer noch verwirrt.
    »Genau. So sagt mir der Herr: ›Sündige nicht mehr.‹ Verstehst du das denn nicht?«
    Beth wurde plötzlich klar, wovon er sprach. »Du meinst mit mir?«, fragte sie ungläubig.
    Er nickte. »Ich wusste, dass es Ehebruch ist, aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen.«
    Sie wollte lachen, denn dieser ganze bigotte Quatsch klang wie ein Scherz; er hatte ihr nie gesagt, dass er tiefe religiöse Überzeugungen hatte. Aber sie hielt sich gerade noch rechtzeitig zurück, denn ihr fiel wieder ein, wie er angefangen hatte, laut zu beten, als die Männer versuchten, Feuer zu machen, um das Eis auf dem Fluss zu schmelzen. Sie hatte das damals merkwürdig gefunden, aber später hatten ihr fast alle, mit denen sie sprach, bestätigt, dass auch sie laute Stoßgebete zum Himmel geschickt hatten, und sie nahm an, dass sie das im Stillen auch getan hatte.
    »Diese Stadt ist wie Sodom und Gomorra«, fuhr er mit schwacher, niedergeschlagener Stimme fort. »Jetzt hat der Herr sie zerstört, um uns zu zeigen, wie viel Verderbtheit es hier gab.«
    Beth hatte genug gehört. Sie hatte ihn immer eher förmlich und aufgeblasen gefunden. Er war kein Mann, der eine Frau zum Lachen bringen konnte, und auch unterhalten konnte man sich mit ihm nicht wirklich. Was sie an ihm gemocht hatte, war der Sex mit ihm und seine guten Manieren, und da der Sex nun offensichtlich vorbei war und er angedeutet hatte, dass er sie für die Schlange aus dem Garten Eden hielt, hatte ihre Beziehung ganz offensichtlich ihren Endpunkt erreicht.
    »Dann wirst du also fliehen, genau wie Lot und seine Frau, ja?«, fragte sie sarkastisch. »Aber denk dran, dich auf der Flucht nicht noch mal umzudrehen, sonst erstarrst du vielleicht zur Salzsäule.«
    »Es täte dir gut, auch über deine Sünden nachzudenken«, sagte er vorwurfsvoll. »Du verführst die Männer mit deiner Teufelsmusik.«
    Jetzt musste Beth lachen. In England hätte eine solche Aussage sie nicht überrascht, aber hier in dieser Grenzstadt und aus dem Mund eines Mannes, der vor einer Woche nicht genug von ihr bekommen konnte, wirkte sie lächerlich.
    »Wenn du so ein gläubiger Mensch bist, warum bist du dann überhaupt hergekommen und hast einen Saloon gekauft?«
    »Ich schätze, der Teufel hat mich von meinem Herrn weggelockt.«
    »Dann siehst du besser zu, dass du dich mit ihm wieder gutstellst, indem du den Laden verkaufst und das Geld an die Bedürftigen oder an die Kirche gibst«, fuhr Beth ihn an. »Aber sieh es mir nach, wenn ich nicht das Gleiche tue. Dein geschätzter Gott hat mir

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