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Echo gluecklicher Tage - Roman

Echo gluecklicher Tage - Roman

Titel: Echo gluecklicher Tage - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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angewiesen, Sachen aus den zu sprengenden Gebäuden zu bringen, die in der Schneise des Feuers standen. Männer rannten in bereits brennende Häuser und versuchten, so viel zu retten, wie sie konnten.
    »Ich gebe jedem tausend Dollar, wenn ihr meine Bank rettet«, hörte Beth David Doig, den Manager der Bank of British North America flehen. Aber sein Flehen war umsonst, denn das Gebäude wurde schon bald von den Flammen verschlungen, zusammen mit vielen anderen Saloons und Tanzlokalen.
    Die ganze Stadt wurde von der Gewalt der Dynamitexplosionen erschüttert, und Beth sah Männer, von denen sie wusste, dass es ganz harte Kerle waren, offen weinen, während ihre Häuser brannten und in sich zusammenfielen.
    John half, Decken im Fluss nass zu machen, mit denen man versuchte, das Fairview, Dawsons bestes Hotel am Nordende der Stadt, zu retten. Beth selbst wandte ihre Aufmerksamkeit den Huren aus der Paradise Alley zu, denn die Flammen näherten sich auch ihren wackeligen Hütten. Viele Frauen rannten fast nackt heraus und schrien vor Angst, liefen dann jedoch leichtsinnigerweise wieder hinein, um ihre Kleider und Habseligkeiten zu retten.
    Mithilfe von ein paar Männern, von denen viele sich die Mäntel auszogen, um die Frauen damit zu bedecken, gelang es Beth, alle in Sicherheit zu bringen.
    Die Nacht war so kalt, dass viele Leute die Hitze des Feuers erst spürten, als die Flammen schon ihre Mäntel versengten. Whiskeyfässer explodierten in den Flammen, und der Inhalt lief in den Schnee, wo er sofort festfror. Und das Gold, das zusammen mit allem Schmuck und anderen Wertgegenständen im Banksafe eingeschlossen war, schmolz in der furchtbaren Hitze.
    Schließlich konnte man nichts mehr tun, als dastehen und das Inferno beobachten in der Hoffnung, dass die Feuerschneisen, die durch die Explosionen entstanden waren, das Feuer aufhalten würden.
    John kam zurück zu Beth, und sie standen so dicht beim Monte Carlo, das bislang nur versengt war, wie sie es wagten. Ihre Gesichter glühten von der Hitze, ihre Rücken waren eiskalt und ihre Lungen so voller Rauch, dass sie nicht mal über die Katastrophe sprechen konnten. Fast alle Häuser an der Front Street, darunter das Golden Nugget mit all seinen Erinnerungen, waren zerstört. Beth hatte kurz One Eye gesehen, wie er mit hängendem Kopf herumlief und schluchzte, dass er ruiniert sei, und sie brachte es sogar fertig, Mitleid mit ihm zu haben.
    Als das Tageslicht schließlich durch den dichten Rauch drang, sahen sie, dass das gesamte Herzstück von Dawson mit all seinen Geschäften zerstört worden war. Das Fairview Hotel am Nordende der Stadt war gerettet worden und das angesengte Monte Carlo am anderen Ende. Dazwischen klaffte dort, wo es einmal Fröhlichkeit, Licht und Wärme gegeben hatte, eine riesige schwarze Lücke. Hin und wieder stand noch ein verkohlter Balken aufrecht in einem dichten Bett aus grauer Asche, und es war der trostloseste Anblick, den Beth jemals gesehen hatte.
    Niemand freute sich, dass das Monte Carlo gerettet worden war, denn das Ausmaß der Katastrophe war zu verheerend. Tausende waren nun obdachlos und ruiniert. John und Beth nahmen Hunderte von Leuten auf, ließen sie schlafen, wo immer sie Platz fanden, und versorgten sie mit Kaffee und so viel Essen, wie sie auftreiben konnten.
    Unten im Fairview hausten noch Hunderte mehr in der Lobby. Später an jenem Tag erzählte man sich, dass einhundertsiebzehn Gebäude dem Feuer zum Opfer gefallen waren und dass der Schaden sich auf mehr als eine Million Dollar belief.
    Aber die Leute in Dawson waren körperlich und seelisch sehr robust. Weniger als zwölf Stunden später hatte Tim Chisholm ein großes Zelt an die Stelle gestellt, wo sein Saloon gewesen war, und führte den Aurora-Saloon weiter, noch bevor die Asche sich ganz gesetzt hatte. Das war das Aufbruchssignal für alle anderen. Innerhalb von ein oder zwei Tagen hörte man überall wieder das vertraute Sägen und Hämmern, und Pferde zogen Bauholz aus den Sägemühlen.
    Beth verbrachte ihre Zeit damit, riesige Töpfe mit Suppe und Stew für die Obdachlosen und Notleidenden zu kochen. Sie zog einen Schlitten durch die Stadt und bettelte bei denen, die Vorräte hatten, um Brot, Fleisch und Gemüse und organisierte eine Sammlung von abgelegten Kleidern, Stiefeln und Decken.
    John war in den ersten ein oder zwei Tagen nach dem Feuer sehr aktiv gewesen, und sie dachte sich nichts dabei, dass er nachts nicht mehr zu ihr ins Bett kam, weil das nicht

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