Echo gluecklicher Tage - Roman
Gesicht. Er hatte Theo nur einmal gesehen, aber sein gutes Aussehen war einprägsam, und auf der Bowery stach so ein Mann heraus, selbst ohne einen Anzug mit Zylinder und Mantel.
Jack trat ihm in den Weg. »Mr Cadogan!«, rief er.
»Kenne ich Sie?«, fragte Theo und musterte Jack von oben bis unten, als sei er erstaunt, dass ein so schäbig gekleideter Mann seinen Namen kannte.
»Nein, Sir«, antwortete Jack, »aber ich bin ein Freund von Beth, und sie ist in großer Gefahr. Ich bin gerade auf dem Weg ins Heaney’s zu ihrem Bruder, und da sah ich Sie.«
Jack erwartete fast, dass der Mann behaupten würde, etwas Dringendes erledigen zu müssen und keine Zeit zu haben, aber das tat er nicht. »In Gefahr?«, rief er. »Sagen Sie mir, was passiert ist!«
Jack erklärte es ihm und fügte hinzu, dass er glaube, sie werde irgendwo am Bend gefangen gehalten, und dass er gerade von dort komme. »Aber es ist vielleicht etwas passiert, während ich weg war.«
»Die arme Beth.« Theo seufzte und sah ehrlich besorgt aus. »Ich wollte sie später abholen, weil ich ein paar Wochen in Boston war. Aber jetzt begleite ich Sie, und vielleicht können wir mit vereinten Kräften dafür sorgen, dass dieser schreckliche Heaney sie befreit.«
Im Heaney’s war es so voll wie immer am Samstagabend, und ein farbiger Pianist ersetzte Beth.
Sam sah unruhig und besorgt aus und war nicht wie üblich jovial zu den Gästen. »Gott sei Dank!«, rief er, als Jack und Theo an die Bar traten. »Ich hatte schon geglaubt, alle hätten mich verlassen.«
Theo sprach kurz mit ihm, aber wegen des Lärms der Gäste konnte Jack nicht hören, was er sagte. Dann wandte sich Theo wieder an Jack, griff nach seinem Arm und deutete auf das Hinterzimmer. »Wir gehen da rein«, sagte er.
Jack war verwirrt darüber, dass der Mann, den er für einen Oberklasse-Schakal gehalten hatte, der sich an verrufenen Orten nach Beute umsah, tatsächlich mutig zu sein schien.
Theo klopfte nicht mal an die Tür, sondern ging einfach hinein. Heaney saß an einem Tisch und schrieb in etwas, das aussah wie ein Kontobuch. Er riss die Augen auf ob der unerwarteten Störung.
»Ich habe gehört, dass Fingers Malone Ihnen eine Forderung für die Freilassung von Miss Bolton geschickt hat«, bluffte Theo mit eiskalter Stimme. »Sie haben vielleicht Ihre Gründe, warum Sie ihren Bruder nicht darüber informiert haben, aber als ihr Verlobter bestehe ich darauf, es zu erfahren.«
Jack war ziemlich sicher, dass Beth nicht mit Theo verlobt war, weil sie ihm das an Thanksgiving erzählt hätte. Obwohl er die Idee verabscheute, dass das vielleicht passieren könnte, war er froh, dass Theo sich eine so gute Begründung für sein Hereinplatzen ausgedacht hatte.
»Da die Forderung an mich gestellt wurde«, erwiderte Heaney und stand von seinem Stuhl auf, »geht das verdammt noch mal nur mich was an.«
»Nicht, wenn eine junge Frau in Gefahr schwebt«, fuhr Theo ihn an und machte einen drohenden Schritt auf den älteren Mann zu. »Und jetzt sagen Sie mir, was Sie wissen, und zwar schnell.«
Heaney wollte aufbrausen, hielt jedoch inne.
»Wie viel verlangt er?«, fragte Theo.
»Es geht nicht um den Preis, sondern darum, was in Zukunft passieren könnte«, antwortete Heaney mit einem leichten Jammern in der Stimme. »Er denkt, er kann sich alles nehmen, was ich habe, mich schlagen und auf mir herumtrampeln. Aber das werde ich nicht zulassen.«
»Ich nehme an, das bedeutet, Sie haben nicht vor, irgendetwas zu unternehmen«, sagte Theo verächtlich. »Sie wollen sie bei Fingers verrotten lassen, stimmt’s? Was für eine Art von Schlange sind Sie, dass das Leben einer jungen Frau Ihnen nichts wert ist?«
»Fingers wird sie nicht umbringen«, erklärte Heaney hastig. »Er will, dass sie in seinem Saloon spielt.«
»Das wird sie tun, wenn Sie keinen Finger rühren, um ihr zu helfen«, mischte sich jetzt Jack ein, der den Mann gerne gewürgt hätte. »Sie müssen Ihre Männer zusammentrommeln und zurückschlagen. Warum entführen Sie nicht seine Frau?«
»Das würde Fingers nichts ausmachen, er wäre froh, wenn er sie los ist«, sagte Heaney mit einem Schulterzucken.
»Dann schnappen Sie sich einen von seinen Handlangern!«
»Ich habe seinen Laden überprüft. Er hat alles gesichert, seine Männer sind überall.«
»Sie meinen seinen Saloon, nehme ich an?«, fragte Theo. »Was für Gebäude besitzt er noch? Wissen Sie, wo sie liegen?«
»Er mischt bei allem mit, vom Verkauf von
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