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Echos

Echos

Titel: Echos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NINA KIRIKI HOFFMAN KRISTINE KATHRYN RUSCH DEAN WESLEY SMITH
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gingen die drei Sekunden vorbei. Es hatte sich angefühlt, als sei die Zeit stehen geblieben.
    Eine Illusion.
    Oder?
    Tuvok beugte sich über seine Konsole. »Jetzt«, sagte er und Janeway fragte sich, was er meinte. Ihre Gedanken weilten noch immer in alternativen Universen, bei den kleinen
    Entscheidungen, die sie selbst und all die anderen Janeways hierher gebracht hatten.
    Tuvok hatte das eine Wort gerade ausgesprochen, als die alternativen Planeten und Voyager- Versionen verschwanden.
    Das Schiff erzitterte in einer Subraumwelle. Kleine Dinge wackelten.
    Janeway fragte sich, warum kleine Dinge plötzlich eine so große Rolle für sie spielten. Ihr war, als richtete sie eine Botschaft an sich selbst, die sie erst noch verstehen musste.
    Der Hauptschirm zeigte wieder nur einen Planeten.
    »Captain…«, brachte Fähnrich Kim hervor. »Die
    Einsatzgruppe!«
    Janeway drehte sich um und verdrängte alles andere. »Stimmt was nicht mit Chakotay und den anderen?«
    »Sie sind verschwunden«, sagte Kim. »Seit dem Ende der
    Subraumwelle suche ich nach ihnen, aber ich kann sie nirgends finden.«
    Dies war keine kleine Sache. Diesmal handelte es sich nicht um eine neue Augenfarbe oder einen Kleidungswechsel.
    Janeway ballte die rechte Hand zur Faust. »Verbinden Sie mich mit R’Lee.«
    Kim nickte – und runzelte dann verwirrt die Stirn. »Ich empfange Kom-Signale«, sagte er.
    »Auf den Schirm«, wies Janeway den jungen Fähnrich an.
    R’Lees inzwischen vertrautes Gesicht erschien im zentralen Projektionsfeld, aber es gab eine Veränderung. Seit dem letzten Gespräch kurz vor der Subraumwelle hatte er die blaue Toga gegen eine goldene eingetauscht und die silberne
    Halskette gegen eine schwarze.
    Verblüffung zeigte sich in seinen weit aufgerissenen Augen.
    Er schluckte und sagte: »Ich grüße Sie, Captain Janeway. Es freut mich, dass Sie zurück sind. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Zurück?«, wiederholte Janeway und sah zu Tuvok. Er bot ihr keine Erklärung an und sie blickte wieder zum
    Hauptschirm. »Wir sind nicht fort gewesen. Wir haben erst vor kurzer Zeit miteinander gesprochen, vor der Subraumwelle.«
    R’Lees Verblüffung wurde zu Verwunderung. Er strich sich mit einer fleischigen Hand übers dichte Haar. »Während
    unseres ersten kurzen Gesprächs verschwanden Sie. Wir
    vermuteten, Sie seien dem Phänomen zum Opfer gefallen.«
    Janeway hörte die Worte, ohne ihren Sinn zu verstehen. »Die Einsatzgruppe…«, brachte sie hervor. »Was ist mit den
    Leuten, die wir zu Ihnen geschickt haben?«
    R’Lees Verwirrung wuchs. »Wie ich schon sagte, Captain…
    Während der vorletzten Subraumwelle verschwanden Sie von unserem Himmel und die letzte brachte Sie zurück. Wir haben niemanden von Ihrem Schiff empfangen, aber dazu wären wir gern bereit.«
    Es lief Janeway kalt über den Rücken.
    Kleine Unterschiede…
    »Captain?«, erklang Tuvoks Stimme hinter ihr.
    Sie hob die Hand, um nicht unterbrochen zu werden. »R’Lee, ich muss unsere Daten analysieren, um festzustellen, warum wir verschiedene Erinnerungen an die vergangenen
    zweieinhalb Stunden haben. In einigen Minuten setze ich mich wieder mit Ihnen in Verbindung.«
    Sie schloss den Kom-Kanal, ohne dem Birsibaner
    Gelegenheit zur Antwort zu geben. Das Bild auf dem
    Hauptschirm wechselte, zeigte wieder den verlockend schönen Planeten – nur diesen einen.
    Aber ganz deutlich entsann sich Janeway an die Kette der anderen Welten, die sich in zwei Richtungen erstreckte. Und bei jeder zweiten befand sich eine Voyager in der Umlaufbahn.
    Sie wusste genau, was mit der Einsatzgruppe geschehen war und in ihrer Magengrube krampfte sich etwas zusammen, als sie daran dachte.
    »Gibt es irgendeine Spur von der Einsatzgruppe, Mr. Kim?«, fragte sie. »Irgendeine Spur?«
    »Nein, Captain.«
    »Gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass sie sich jemals auf dem Planeten befand?«
    Kims Finger huschten über die Kontrollen. »Die
    Einsatzgruppe befindet sich nicht auf dem Planeten und ich kann nirgends eine Spur von ihr entdecken.«
    »Natürlich nicht«, sagte Janeway mehr zu sich selbst und erschauerte innerlich. Alles in ihr sträubte sich dagegen, die Realität der neuen Situation anzuerkennen.
    »Captain?«, fragte Kim. »Haben Chakotay und seine
    Begleiter den Planeten verlassen?«
    »Nein, Mr. Kim«, erwiderte Janeway. »Sie weilen nach wie vor auf dem Planeten. Aber auf einem anderen.«
    16
    Zeit: die neunundachtzigste Verschiebung
    Ort: 2543 Paralleluniversen

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