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Echte Vampire haben Kurven

Echte Vampire haben Kurven

Titel: Echte Vampire haben Kurven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Bartlett
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findet Kunstblut zweifellos ziemlich abstoßend. In Vegas habe ich übrigens auch gelernt, dass ich zwar Wasser, aber keinen Alkohol vertrage. Und auch nur stilles Wasser – mein Körper kommt mit der Kohlensäure nicht zurecht, und mit Limo erst recht nicht. Ich könnte ohne Luft zu holen die amerikanische Nationalhymne rülpsen.
    »Glory, hörst du mir zu?« Flo klopfte mit ihren roten Fingernägeln auf den Tisch. »Was ziehst du morgen Abend an? Ich habe Ricardo von deinen Kevlar-BHs erzählt, und er möchte, dass ich zumindest probeweise mal einen trage. Damian nervt mich deswegen auch schon die ganze Zeit.« Sie sah auf ihr enges Top hinunter, dann warf sie einen Blick
auf meine flachgedrückten Brüste. »Leihst du mir für morgen deinen BH mit den Zielscheiben? Den finde ich lustig.«
    »Klar. Ich gehe morgen ohne Kevlar; dafür ist mein Kostüm viel zu knapp.«
    »Jetzt bin ich neidisch.« Flo machte einen hübschen Schmollmund. »Du wirst sexy aussehen, und ich …«
    »Und du wirst dafür sicher sein, Florence.« Richards Blick ruhte auf ihren Lippen. »Sicherheit geht vor, und außerdem siehst du in allem sexy aus. Sogar in ein Leintuch gewickelt.«
    »Insbesondere in ein Leintuch gewickelt, meinst du wohl, du Schlingel.« Flo nahm seine Hand und knabberte an den Fingerknöcheln. »Entschuldige, Gloriana. Wir benehmen uns wie zwei frisch verliebte Teenager, no ?«
    Na, toll. Nicht genug damit, dass ich hier das fünfte Rad am Wagen war, ich wurde auch noch auf äußerst unverblümte Art und Weise daran erinnert, dass mein Liebesleben das reinste Jammertal war. Ich erhob mich und zwang mich, die beiden anzulächeln. Klar, ich konnte wieder mit Blade schlafen, aber das würde die Angelegenheit nur noch komplizierter machen. Alternativ konnte ich mit Damian ins Bett gehen – und damit in ein noch viel größeres Schlamassel geraten. Ich fühlte mich grauenhaft, und ich hasste mich dafür. Ich war neidisch und schlecht gelaunt – und so scharf, dass ich tatsächlich in Erwägung zog, Blade anzurufen, während Richard seiner Angebeteten weiter auf die Lippen starrte.
    Jetzt hob er den Kopf und blinzelte mir zu. Er las meine Gedanken, durch den Schutzschild hindurch! Wie alt und mächtig war der Kerl bloß?
    »Florence, würdest du mich kurz entschuldigen? Ich möchte Gloriana nach oben begleiten, um sicherzustellen, dass zwischen uns auch wirklich alles geklärt ist.«
    »Aber natürlich, Liebling. Danke.« Flo warf mir einen ernsten
Blick zu. »Glory, es wäre schön, wenn du ein bisschen aufgeschlossen wärst und dich mit dem Gedanken anfreundest, dass Ricardo jetzt zu mir gehört. Ich möchte mir eigentlich keine neue Mitbewohnerin suchen.«
    »Ich bin äußerst aufgeschlossen, Flo«, versicherte ich ihr. » Meinetwegen musst du dir also keine neue Mitbewohnerin suchen.« Ich deutete mit dem Kopf zur Tür. »Mein Hund wartet draußen auf mich; der wird mich sicher nach Hause bringen, Richard.«
    »Bitte, tu mir den Gefallen und lass mich trotzdem mitkommen. Ich habe noch etwas auf dem Herzen.«
    Hm. Falls es eine leidenschaftliche Erklärung seiner Liebe zu Florence war, konnte ich darauf verzichten. Er ergriff meinen Ellbogen und dirigierte mich zur Tür. Draußen warf er Valdez einen Blick zu, bei dem dieser den Schwanz zwischen die Beine klemmte. Ich fröstelte. Was ging hier vor sich? Richard tippte etwas in das elektronische Türschloss ein – Flo musste ihm den Zugangscode verraten haben – und hielt mir die Tür auf, damit ich eintreten konnte. Valdez sperrte er einfach aus, und dieser ließ es geschehen, ohne zu protestieren. Ich war sprachlos.
    »Okay. Die Treppe rauf schaffe ich es auch allein – sobald ich meinen Hund hereingeholt habe.« Ich sah nach rechts und links. Keine Menschenseele zu sehen, weder im Treppenhaus noch bei den Briefkästen, die sich auf einer Seite der kleinen Vorhalle befanden. »Was wolltest du mir sagen, Richard?«
    Er redete nicht lange um den heißen Brei herum. »Ich weiß, du glaubst immer noch, ich könnte der Kruzifix-Mörder sein.«
    »Und, liege ich richtig? Ein ehemaliger Priester, der beim Blutsaugen betet … Außerdem hat Flo erzählt, dass Vampire
in deinen Augen Dämonen sind.« Man möchte meinen, ich hätte es darauf angelegt, mein Leben aufs Spiel zu setzen. Falls er tatsächlich der Mörder war, rannte ich ihm geradewegs ins offene Messer, genauergesagt, ins angespitzte Kruzifix. Sorry. Ich neige zu Galgenhumor, wenn ich nervös bin, und das war

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