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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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er sich einfach auf den Fall konzentrierte. Plötzlich fiel mir etwas ein.
    »Wer hat eigentlich die Polizei gerufen?«, fragte ich. »Wissen Sie das?«
    »Es war ein anonymer Anruf. Ohne Rufnummernübermittlung.«
    »Und wann kam der Anruf? Bevor die SMS an mich geschickt wurde?«
    Geraghty und O’Sullivan wechselten einen Blick.
    »Es war vorher, stimmt’s? In dem Fall hat gar nicht Linda die SMS geschrieben, sondern ihr Mörder. Das frage ich mich schon die ganze Zeit: Wer hätte sonst von dem Mord wissen sollen? Es war ja niemand im Haus. Natürlich kann sich ein Nachbar beschwert haben, weil irgendein Wagen zu schnell gefahren ist. Aber dann schickt man nicht gleich mehrere Einsatzwagen mit Blaulicht. Und Linda ist erwürgt worden, es kann also niemand Schüsse oder Schreie gehört haben.«
    Geraghty wollte noch nicht aufgeben.
    »Dann könnten aber auch Sie den Text von Lindas Handy an Ihres geschickt haben. Sie bleiben verdächtig.«
    »Und vorher habe ich anonym bei der Polizei angerufen und dann gewartet, damit sie mich auch erwischen? Die Person, die mir die SMS geschickt hat, wollte mir den Mord anhängen.«
    »Vielleicht sind Sie das Risiko auch absichtlich eingegangen«, sagte Geraghty. »Vielleicht haben Sie darauf gesetzt, dass es so aussieht, als wollte Ihnen jemand was anhängen. Vielleicht halten Sie sich ja für viel schlauer, als Sie sind, Sie aufgeblasener Schnüffler aus Los Angeles.«
    Ich sah ihn an. Er hielt meinem Blick nicht nur stand, sondern warf ihn mir geradewegs zurück, und sein Gesicht erstrahlte unter einem halb höhnischen, halb übermütigen Lächeln. Er machte das richtig gut.
    »Ich muss Sie bitten, für die Dauer der Ermittlungen Ihren Pass abzugeben«, sagte DI O’Sullivan.
    »Unbegrenzt?«
    »Ich hoffe nicht, dass diese Ermittlungen unbegrenzt dauern. Sobald wir neue Ergebnisse haben, überprüfen wir die Sache noch einmal.«
    »Sicher, warum nicht?«, sagte ich.
    DS Geraghty stand auf, grinste und dehnte sich, als hätten wir gerade ein hartes Squash-Match hinter uns gebracht und wären jetzt, wo es vorbei war, wieder die allerbesten Freunde. Dann formte er seine Faust mit ausgestrecktem Zeigefinger und hochgerecktem Daumen zur Waffe und zielte auf mich.
    »Denken Sie daran, irgendwann müssen Sie sich bei der Private Security Authority um eine Lizenz bemühen«, sagte er. »Die werden sich bestimmt gründlich überlegen, wen sie als Privatdetektiv zulassen. Sehr gründlich sogar.«
    Er drückte mit dem Mittelfinger ab und schoss mir ins Gesicht.
     
    * **
    Der Untersuchungsbeamte gab mir mein Handy zurück.
    Ein Polizist in Uniform hatte meinen Volvo von Lindas Haus zum Polizeirevier gefahren und sollte mich jetzt nach Hause begleiten, damit ich meinen Pass holen konnte. Wir gingen gemeinsam auf den Parkplatz hinaus. Es regnete, und wir rannten zu unseren Wagen. Auf dem Beifahrersitz des Volvo saß Dave Donnelly. Er drückte mir einen braunen DIN-A4-Umschlag in die Hand.
    »Die Telefonverbindungen. Alles klar, Ed?«
    »Geht schon. Danke. Und bei dir? Bist du nicht sauer, dass Fremde in deinem Revier wildern?«
    »Wenigstens passiert jetzt mal was«, sagte er. »Und Casey sitzt ordentlich in der Scheiße, wenn rauskommt, dass er versucht hat, die Mordermittlungen in den Fällen Peter Dawson und Seosamh MacLiam zu behindern.«
    »Zu behaupten, Linda Dawson habe sich selbst erwürgt, dürfte sogar ihm schwer fallen.«
    Dave sah mich an.
    »Du hast die Nacht mit ihr verbracht. War da was zwischen euch?«
    »Darüber will ich nicht reden«, brummte ich und schüttelte den Kopf.
    »Tut mir auf jeden Fall Leid«, sagte Dave, sichtlich erleichtert, das Thema damit abschließen zu können. »Wenn Casey wirklich gehen muss, könnte es sich ganz gut für mich entwickeln: Reed wird dann seine Stelle übernehmen und ich ihre. Endlich DI. Wird auch Zeit, ich hätte das schon vor fünf Jahren verdient.«
    Inzwischen goss es in Strömen. Ich machte mir Sorgen über die Scheibenwischer: Die funktionierten bei alten Autos oft sowieso nicht richtig und waren genau die Sorte Kleinigkeit, die einer wie Tommy gern mal übersah. Ich schaltete sie ein und stellte fest, dass ich sowohl dem Auto als auch Tommy unrecht getan hatte: Sie klapperten wie Stricknadeln, funktionierten aber tadellos. Ich erzählte Dave von dem Gespräch mit O’Sullivan und Geraghty und sagte ihm, dass sie von meiner direkten Verbindung zu ihm wussten. Aber ich erzählte ihm nicht, dass die Halligans die Dawsons in der

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