Edens brisantes Geheimnis
rutsche!"
Die Büffelherde raste wie eine gewaltiger dunkler Brecher auf sie zu. Kam unaufhaltsam näher.
Endlich hatte Payne Eden erreicht. Die urzeitlichen Tiere waren fast heran. Aus der Nähe wirkten sie riesig. Payne lenkte sein Pferd dicht neben ihres, Flanke an Flanke. Sie mussten versuchen, den Ansturm zu überstehen.
Wieder krachte es ohrenbetäubend, und die Stampede wechselte die Richtung. Die meisten Tiere wandten sich ab, einige blieben stehen, starrten Payne und Eden an.
Regentropfen klatschten ihnen ins Gesicht und auf den Kopf. Payne lenkte sein Pferd langsam vorwärts.
„Was machst du da?" rief Eden.
„Wir verschwinden."
Während ihre Pferde langsam durch den Regen schritten, näherten sich ihnen einige der Büffel.
„Gib mir meine Zügel wieder", sagte Eden. „Ich möchte schneller reiten."
„Noch nicht." Vorsichtig behielt er einen massigen Bullen im Auge, der aussah, als suche er Streit.
Das Vieh war groß wie ein Laster.
Langsam wagten sie sich an ihm vorbei. Nun erst gab Payne ihr die Zügel zurück. „Bist du sicher, dass du reiten kannst?"
„Bring mich nur weg von hier."
Sie schlugen eine schnellere Gangart an. Direkt vor ihnen tauchte ein Stacheldrahtzaun auf. Wäre Payne allein gewesen, hätte er vielleicht versucht, hinüberzusetzen. Wegen Eden wagte er es nicht.
„Schneller!" rief er ihr zu. „Am Zaun entlang."
Der Ritt ging nach Süden, die Herde blieb hinter ihnen zurück. Als sie einen Hügel hinaufgaloppierten, schaute Payne über die Schulter. Der letzte Büffel hatte sich inzwischen abgewandt. „Wir haben es geschafft."
Im strömenden Regen ritten sie weiter, bis sie eine Gruppe Bäume erreichten, die ihnen ein wenig Schutz bot. Eden war völlig durchnässt und rang nach Luft. Noch ehe er sie daran hindern konnte, glitt sie vom Pferd und sank am Boden zusammen.
Er stieg ab und kniete neben ihr nieder.
„Ich kann nicht mehr", schluchzte sie. „Ich bin völlig fertig."
„Du warst großartig", machte er ihr Mut.
„Ich dachte, das wäre unser Ende." Sie zitterte wie Espenlaub. „Ich kann nicht weiter."
Payne schaute auf seine Uhr. In einer Dreiviertelstunde waren sie mit dem Piloten verabredet.
Auch wenn er vermutete, dass es nicht mehr weit war bis zum Marion Lake, kannte er doch die Gegend und die möglichen Hindernisse nicht.
Als sie den Kopf hob, erschrak er. Eden war aschgrau. Das nasse Haar klebte ihr am Kopf. Der Lidstrich war verschmiert. Müde wischte sie sich das Wasser aus dem Gesicht. Doch dann funkelten ihre Augen entschlossen. „Okay, ich versuche es", sagte sie. „Ich werde doch nicht aufgeben."
„Du kannst mit mir zusammen reiten."
Es war nicht einfach, aber schließlich war sie oben, saß vor ihm im Sattel. Ihr Pferd hatte er mit einer Leine an seinem angebunden. Mit einer Hand führte er den Hengst, den anderen Arm hatte er um ihren Körper geschlungen.
Payne wusste, sie musste sich erholen. Aber sie durften nicht anhalten, bis sie den See erreicht hatten. Das Flugzeug war ihre einzige Hoffnung auf Entkommen.
„Wegen Josh ...", begann sie schwach.
„Sprich nicht. Spar dir deine Kraft."
„Es ist wichtig." Sie erschauerte bei jedem Atemzug, fror sichtlich. „Ich möchte, dass du mir etwas versprichst."
„Was immer du willst." Und er meinte es auch so. Er würde alles tun, was sie wollte, wenn es um ihren Sohn ging.
„Du darfst es ihm nicht sagen", fuhr sie fort. „Du darfst ihm nicht sagen, dass du sein Vater bist.
Nicht, bis ich dir zu erkennen gebe, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist."
Payne hatte sowieso nicht vorgehabt, mit der Tür ins Haus zu fallen. Er mochte zwar nicht der sensibelste Mann der Welt sein, aber stumpf war er auch nicht.
„Gut, ich werde mich daran halten."
Payne schaute durch die tropfenden Blätter hinauf zum Himmel. Obwohl es immer noch leicht regnete, lösten sich die grauen Wolken über ihnen langsam auf. Eden und er befanden sich am Südufer des Sees. Bei diesem Wetter sollte das kleine Flugzeug ohne Schwierigkeiten landen können.
Er sah auf seine Uhr. Der Pilot war bereits zehn Minuten überfällig. Wenn es eine halbe Stunde würde, müsste er Skip anrufen. Hoffentlich hatte das FBI kein allgemeines Flugverbot in dieser Gegend verhängt, um die Jagd nach ihnen ungestört fortsetzen zu können.
Eden, in seinen Armen, lehnte sich zurück und blickte ihn an. Sie machte einen erschöpften Eindruck. Sie war blass, bis auf ein paar hektische rote Flecken auf den Wangen.
„Es
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