EduAction: Wir machen Schule (German Edition)
esbz herauskristallisiert:
das Ethos der Schule
Zutrauen in alle Jugendlichen
Jahrgangsmischung
Teamstruktur
Tutorensystem
eine Lob- und Anerkennungskultur
Gelegenheitsstrukturen für zivilgesellschaftliches Engagement und Selbstwirksamkeitserfahrungen
die Mutkarte
demokratische Strukturen (Lernbüro, Klassenrat, Schulversammlung)
Gemeinschaftserfahrungen (Schulversammlung, Klassenstunden, Lied der Woche)
Rituale zur gegenseitigen Achtung
gemeinsam erarbeitete Regeln und Sanktionen für Regelverletzungen
Inklusive Bildung wird international längst als pädagogischer Grundauftrag verstanden, in Ländern wie Italien, Spanien oder den skandinavischen Staaten ist Inklusion der Normalfall. In Deutschland dagegen finden sich weiterhin fast eine halbe Million Kinder auf Sonderschulen, dabei überproportional viele Kinder mit Migrations- und / oder Armutshintergrund. Unser Bildungssystem reproduziert und produziert damit gesellschaftliche Ungleichheit, statt sie auszugleichen.
Ungleichheit ist Gift für Gesellschaften.
Eine Vielzahl der drängendsten sozialen Probleme entwickelter Ge sellschaften hängt statistisch gesehen eindeutig davon ab, wie ungleich die Chancenverteilung in einem Land ist. [23] Ab einem gewissen Einkommensniveau ist, wie Studien eindrucksvoll belegen [24] , nicht mehr die Höhe des Durchschnittseinkommens, sondern die Verteilung des Einkommens ausschlaggebend dafür, ob es den Men schen, und zwar in allen Schichten, besser oder schlechter geht.
Mit der im März 2009 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Deutschland dazu verpflichtet, ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Die Vielfalt der Gesellschaft wird dann hoffentlich endlich auch in unseren Schulen gelebt und darüber Respekt und der konstruktive Umgang mit Andersartigkeit, eine wichtige Grundlage für die Stärkung der demokratischen Kultur, gelernt.
Verbinden und nutzen wir den gesetzlichen Auftrag zur Inklusion mit der Vision einer neu gedachten Schule!
Tipp:
Der Index für Inklusion ist ein nützlicher Kriterienkatalog und ein Selbstevaluierungsinstrument; Download unter www.inklusionspaedagogik.de
Sehr zu empfehlen sind die »Quick Guides für Inklusion«: praxisbezogen und mit vielen weiterführenden Hinweisen zu Materialien, Adressen, Literatur; http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/351+M5 cce115329b.html
Hilfreiche Handreichungen des LISUM (Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg) unter www.bildungsserver.berlinbrandenburg.de/sonderpaedagogik.html
Das Leitbild des Schulverbundes Blick über den Zaun gibt wertvolle Anregungen: www.blickueberdenzaun.de/ publikationen/leitbild.html
Studie »Gemeinsam lernen. Inklusion leben. Staus quo und Herausforderungen inklusiver Bildung in Deutschland«, 2010; www.bertelsmannstiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_32811_32812_2.pdf
Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): »Inklusive Bildung. Die UN-Konvention und ihre Folgen«, 2010; http://library.fes.de/pdf-files/studienfoerderung/07621.pdf
Unter www.bmas.de findet sich die UN-Konvention leicht verständlich sowie als Film in DGS und Audiodatei.
Weitere Adressen zur Auswirkung der UN-Konvention auf die Politik Deutschlands: www.behinderten- beauftragter.de ; www.institut-fuer-menschenrechte.de ; www.alle-inclusive.de
Peer Learning: Die Mitschüler als erste Lehrer
»Hit the road, Jack, and don’t you come back no more, no more, no more, no more«, singen die Jugendlichen, und Paulina gibt Melodie und Rhythmus am Klavier vor. Es ist Donnerstag, Mittagspause, und Schüler aus der 11. Klasse bieten Singen für die Siebt- bis Zehntklässler an in »Dialog & Bewegung«. Das ist ein Projekt, das die esbz in diesem Jahr eingeführt hat, und die Elftklässler haben sich in kleinen Gruppen Angebote dazu überlegt. »Dabei geht es darum, seine Stärken ausleben zu dürfen«, erklärt Shana, »aber auch, mit einer Gruppe umgehen zu ler nen.« Die Teilnahme für die Jüngeren ist frei willig, aber schon in den ersten Wochen zeigte sich, dass sie die Angebote ihrer älte ren Mitschüler als Entspannung und Abwech slung in der einstündigen Mittagspause sehr gerne annehmen und beim Kicken in der Turnhalle mitmachen, beim Kreativworkshop in der Bibliothek Armbänder aus Garn knüpfen lernen oder auf der Bühne im Forum einen Popsong einstudieren, um ihn später auf der Schulversammlung für alle zu singen.
Ich habe einen Coachee im Lernbüro, eigentlich in Mathe, aber letzte Woche haben wir
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