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Eifel-Kreuz

Eifel-Kreuz

Titel: Eifel-Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Tschechien und Bulgarien steckt,
aber auch das ist eben nur eine Vermutung. Also sagen wir mal: Paolo tanzt in
der Szene herum, aber es ist nie zu erkennen, mit wem er gerade tanzt. Er soll
exorbitant gute Verbindungen zur russischen Mafia haben, wobei man erst einmal
definieren müsste, was denn Mafia auf Russisch heißt. Die Wahnsinnsgelder, die
jahrelang von der EU nach Russland gepumpt wurden und von denen in aller
Offenheit behauptet wird, dass mindestens die Hälfte in Korruptionskanälen
gelandet ist, sollen Wege genommen haben, die Paolo der Flieger vorher festlegte.
Das würde bedeuten, dass er von jeder Million mindestens zweihunderttausend
kassierte. Ein weiteres Gerücht besagt, dass er Herointransporte aus dem
Goldenen Dreieck finanziert. Für solche Geschäfte muss man endlos Geld und darf
man keine Skrupel haben. Natürlich zahlt dieser Paolo aber brav Steuern. Das
Vermögen, das er nicht versteuert, seine schwarzen Kassen der Bordelle,
Spielsalons, Waffengeschäfte und so weiter, wird auf zwanzig Millionen
geschätzt. Er hat sehr geschickt ein unendlich verzweigtes Netz an Firmen und
Holdings aufgebaut – da sind die Geldströme für einen Außenstehenden kaum noch
nachzuvollziehen.« Rodenstock grunzte. »Und die Banken werden ein Übriges tun.
Ich finde es einfach lächerlich, dass der amerikanische Präsident die CIA und
andere angewiesen hat, Geldströme bei den Banken zu verfolgen. Solche Geldströme
wird es in den Banken entweder gar nicht geben oder sie werden sorgsam
verborgen. Es gibt einflussreiche Banker, die nichts anderes tun, als Gelder zu
verstecken. Das ganze System ist außerordentlich verlogen und alle Beteiligten,
die es verwalten und in ihm zu Hause sind, verdienen ein Schweinegeld. Auch das
ist Globalisierung. Na ja. Und abseits von Konten ist sowieso nur selten etwas
beweisbar, da musst du schon danebenstehen, wenn das Bargeld über den Tisch
geschoben wird. Paolo bevorzugt dabei übrigens die Methode des Nahen Ostens.
Jemand zahlt bei einem Agenten zwei Millionen ein und bekommt dafür eine halbe
Münze oder die Hälfte eines alten Schecks. Dann begibt sich dieser Jemand in
den Nahen Osten und trifft dort einen anderen Agenten, legt dem die halbe Münze
oder den halben alten Scheck vor und erhält das Geld in bar. Der Agent dort
unten ist natürlich im Besitz der anderen Hälfte der Münze oder des Schecks.«
    Â»Du lieber Gott, und wir armen Würstchen reiten jetzt auf
seinen Hof und fordern ihn zum Duell. Was willst du eigentlich von ihm?«
    Â»Ich will mit ihm über seine Beziehung zu Vater Dillinger
reden.«
    Â»Und wie willst du das anstellen?«
    Â»Ich will bei ihm klingeln.«
    Â»Und er sagt: Kommen Sie herein, meine Herren. Möchten
Sie etwas zu trinken? Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen? Und das hier sind
meine lieben Kinderchen.«
    Â»Es wäre schön, wenn es so läuft. Er ist tatsächlich verheiratet
und hat zwei Kinder.«
    Wir rauschten hinunter in das Rheintal.
    Â»Du fährst zweihundertzwanzig«, bemerkte ich.
    Â»Danke«, sagte er und verlangsamte sein Vorwärtsstürmen
um etwa elf Stundenkilometer.
    Â»Mich hat vorhin eine Schwester aus der Psychiatrie angerufen.
Wanda ist wohl Polin. Und sie hat den Namen Sven erwähnt.«
    Â»Bringt uns das weiter?«, fragte er.
    Â»Wohl kaum, denn es erklärt nichts, es macht die Sache
nur nebliger.«
    Â»Wenn Sven Wanda kannte, dann ist sie wahrscheinlich der
Grund, warum er mit Gabriele an der polnischen Grenze unterwegs war.«
    Â»Ja, aber was wollte er mit einer schwer verletzten
jungen Frau aus dem Milieu?«
    Â»Sie retten?«, fragte er.
    Â»Das würde schon zu ihm passen.«
    Â»Ist Wanda das Erbe Svens?«, fragte Rodenstock. »Für mich
wird immer deutlicher, dass Pater Rufus Sven kreuzigte. Er wollte darauf
aufmerksam machen, dass dieser Junge sich gegen alle Autorität auflehnte,
gefährlich war. Wie es damals bei Jesus Christus auch gewesen ist, der keine Ahnung
davon hatte, dass seine angeblichen Nachfolger eine Weltreligion gründen
würden.«
    Â»Jesus hat fast nichts davon gewollt, was die Kirchen heute
als Gottes Gebot hinstellen. Wenn ich mir anhöre, was der Papst über den
Weltfamilientag im spanischen Valencia sagte, werde ich ganz stumm vor
Ehrfurcht. Der spanische Ministerpräsident solle ein kleines bisschen verdammt
dafür sein, dass er

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