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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Die
    Stromspannung hatte das Gesicht zu einer glänzendschwarzen
    Masse verbrannt.
    Littell rief in Fat Sids Hotel an. Der Mann an der Rezep-
    tion sagte, Mr. Kabikoff sei auf seinem Zimmer – vor einer
    knappen Stunde habe er zwei Besucher gehabt.
    »Stören Sie ihn nicht«, sagte Littell. Er genehmigte sich
    in einer Kneipe noch zwei weitere Whiskeys und fuhr dann
    im Hotel vorbei, um selber nachzusehen.
    Sie hatten die Tür unverschlossen gelassen. Sie hatten Sid
    in eine überlaufende Badewanne gesteckt. Sie hatten einen
    laufenden Fernsehapparat auf ihn geworfen.
    Das Wasser war noch immer am Kochen. Der Stromschlag
    hatte Kabikoffs Schädel kahlgesengt.
    Littell versuchte zu weinen. Doch der Whiskey hatte ihn
    zu sehr betäubt.
    Wie sagte Kemper Boyd – SIEH DICH NIE UM.
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    (New Orleans, 20. 9. 59)
    Banister legte ihm Akten- und Lebensläufe vor. Pete strich
    die Liste auf drei Kandidaten zusammen.
    Das Hotelzimmer quol über von Akten. Er versank unter
    Vorstrafenregistern und FBI-Berichten – dem bürokratischen
    Niederschlag des gesamten rechtsradikalen Südens.
    Er hatte Insiderinfos über Ku-Klux-Klan-Clowns und Neo-
    Nazis. Er erfuhr von der Existenz einer Nationalen Partei
    für die Rechte der Einzelstaaten. Er war verblüfft über die
    vielen Spinner auf der FBI-Gehaltsliste – die Klans im Süden
    mußten zur Hälfte aus FBI-Agenten bestehen. Spitzel in
    Staatsdiensten, die kastrierten und lynchten. Wobei Hoover
    sich al enfal s für die Verstöße gegen das Postrecht interessierte.
    Lose Akten flatterten im Luftstrom des Ventilators. Pete
    streckte sich auf dem Bett aus und blies Rauchringe in die
    Luft.
    Aktennotiz an Kemper Boyd:
    Die CIA soll einen Ableger des Ku-Klux-Klans bei Bles-
    sington finanzieren. Rings um das Lager wohnt bitterarmes
    weißes Pack, allesamt Ausländerfresser. Die Klan-Spielchen
    würden sie ablenken.
    Pete sah die Vorstrafenregister durch. Da war er sich nach
    wie vor sicher – die weniger durchgedrehten Typen waren noch
    am ehesten geeignet. Seine Wahl war gefallen auf diese drei:
    Reverend Wilton Tompkins Evans, ein ehemaliger Knacki,
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    der sich zum Rundfunkmessias gemausert hatte. Prediger
    des »Radiokreuzzugs gegen die Kommunisten«, einer einmal
    wöchentlich ausgestrahlten Kurzwel entirade. Spricht fließend
    spanisch; ehemaliger Fal schirmjäger; dreimal verurteilt wegen
    Vergewaltigung. Banisters Beurteilung:
    »Intelligent und zäh, aber vielleicht zu antikatholisch, um
    mit Kubanern zusammenarbeiten zu können. Er dürfte einen
    hervorragenden Ausbildungsoffizier abgeben und wäre, da
    er seine Sendungen von überall ausstrahlen kann, bestimmt
    ohne weiteres zum Umzug bereit. Enger Freund von Chuck
    Rogers.«
    Douglas Frank Lockhart, FBI-Informant/Klan-Mitglied.
    Ex-Feldwebel bei den Panzertruppen; Ex-Polizist in Dal as; Ex-
    Waffenschmuggler für den rechten Diktator Trujil o. Banisters
    Einschätzung: »Der wohl bedeutendste Klan-Informant der
    Südstaaten und selber ein begeisterter Klan-Anhänger. Hart
    und mutig, nimmt ohne weiteres Befehle entgegen, obwohl
    er gelegentlich zur Unberechenbarkeit neigt. Scheint nichts
    gegen Latinos zu haben, vor allem, wenn sie ausgesprochene
    Antikommunisten sind.«
    Henry Davis Hudspeth, größter Verbreiter von Hetzpro-
    paganda im Süden. Spricht fließend spanisch, ist ein Meis-
    ter im Hapkido Jiu-Jitsu. Flieger-As im Zweiten Weltkrieg,
    mit dreizehn Abschüssen im pazifischen Raum. Banisters
    Einschätzung: »Ich mag Hank, aber er kann störrisch und
    ungemein bösartig sein. Er fungiert gegenwärtig als mein Ver-
    bindungsmann zwischen meinem Exilkubanerlager bei Lake
    Ponchartrain und Dougie Frank Lockharts nahegelegenem
    Klan-Treff. (Die Grundstücke beider Einrichtungen gehören
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    mir.) Hank ist ein guter Mann, aber nicht unbedingt zum
    zweiten Mann in der Befehlshierarchie geeignet.«
    Al e drei Männer waren ganz in der Nähe. Al e drei hatten
    heute nacht etwas vor – der Klan zündete bei Guys Lager
    ein Kreuz an.
    Pete versuchte, sich vor der Kreuzverbrennung etwas hin-
    zulegen. Er litt an Schlafmangel – die letzten drei Wochen
    waren hektisch und anstrengend gewesen.
    Boyd hatte ihm diskret ein bißchen Morphium von der
    CIA-freundlichen Rauschgiftfarm besorgt. Er flog damit nach
    L. A. und übergab es Mr. Hughes.
    Mr. Hughes wußte das Geschenk zu schätzen. Mr. Hughes
    gab ihm seinen Segen und schickte ihn nach Miami zurück.
    Er sagte Mr. Hughes nicht, daß er sich zum

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