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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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eigenartigen
    Apparaturen.
    Pete lungerte an der Einfahrt zum Parkplatz herum. Der
    Wächter war froh, einen Zuhörer gefunden zu haben.
    »Wir Nicht-Mormonen sprechen nur von Draculas Schloß.
    Mr. Hughes ist der Graf und Duane Spurgeon – der Obermor-
    mone – Frankenstein, weil der am Krebs stirbt und ausschaut,
    wie wenn er schon gestorben wäre. Ich weiß noch, wie’s war,
    als das Haus noch nicht voller frommer Spinner war, wie
    Mr. Hughes selber vorbeischaute, wie er noch nicht die Angst
    vor Bazil en hatte, wie er noch nicht die verrückte Idee hatte,
    Las Vegas aufzukaufen, wie er noch keine Bluttransfusionen
    kriegte wie Bela Lugosi –«
    »Larry –«
    »– wie er noch richtig mit Leuten redete, wissen Sie noch?
    Außer mit diesen Mormonen spricht er jetzt nur noch mit
    Mr. J. Edgar Hoover, demjenigen welchen, und mit Lenny,
    dem Kerl von Hush-Hush. Weißt du, warum mir das Maul
    so überläuft? Weil ich den ganzen Tag hier am Tor ste-
    he und die ganzen Gerüchte aufschnappe und außer dem
    703
    Philippino-Pförtner und der Japanerin von der Telefonvermitt-
    lung nur noch Mormonen zu sehen kriege. Aber Geschäfte
    kann Mr. Hughes immer noch machen, das muß ihm der
    Neid lassen. Den Preis für die TWA-Auflösung soll der so
    was von hochgetrieben haben, also wenn der die Piepen
    dafür kriegt, dann kann er das gleich auf irgendein Konto
    stecken, und schon hat er sein Millionensparbuch für Vegas
    beisammen …«
    Larry ging die Puste aus. Pete zog eine Hundertdollar-
    note hervor.
    »Lennys Berichte werden im Aktenraum aufbewahrt, oder?«
    »Richtig.«
    »Da sind noch neun mehr drin, wenn du mich reinläßt.«
    Larry schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht machen, Pete.
    Die Mannschaft hier besteht praktisch aus lauter Mormonen.
    Manche Jungs sind Mormonen und Ex-FBI-Männer, von
    Mr. J. Edgar Hoover höchstpersönlich ausgewählt.«
    »Lenny ist jetzt die ganze Zeit in L. A., oder?« sagte Pete.
    »Richtig. Er hat seine Wohnung in Chicago aufgegeben.
    Er soll Hush-Hush jetzt angeblich als eine Art vervielfältigtes
    Blättchen mit beschränkter Auflage erscheinen lassen.«
    Pete schob ihm den Hunderter zu. »Such mir mal seine
    Adresse heraus.«
    Larry ging zum Rolodex und suchte eine Karte heraus.
    »831 North Kilkea, nicht weit von hier.«
    Ein Krankenwagen fuhr durchs Tor. »Was ist denn das?«
    sagte Pete.
    Larry flüsterte. »Frisches Blut für den Grafen. Garantiert
    rein mormonisch.«
    704
    Der neue Job war nicht schlecht, aber eindeutig zweitran-
    gig. Der eigentliche Auftrag hätte lauten müssen FIDEL
    ABKNALLEN.
    Das hatten Santo & Co gekippt. Sie waren derart blasiert
    gewesen, als ob ihnen die Sache nicht mehr das Geringste
    bedeutete.
    WIESO?
    Er entließ seine Schützen. Kemper nahm seine Jungs mit
    zurück nach Mississippi.
    Laurent Guéry begleitete ihn. Kemper zapfte seinen eigenen
    Aktienfonds an, um die Operation zu finanzieren. Kemper
    war in letzter Zeit seltsam hartnäckig.
    Pete bog ab. 831 Kilkea war ein gewöhnliches West-
    Hollywood-Haus mit vier Wohnungen.
    Das gewöhnliche zweistöckige Haus im spanischen Stil.
    Wie gewöhnlich mit zwei Wohnungen pro Stockwerk. Wie
    gewöhnlich mit den Drahtglastüren, die sich alle gewöhn-
    lichen Einbrecher wünschten.
    Keine Garage auf der Rückseite – die Mieter mußten auf
    der Straße parken. Lennys Packard war nirgends zu sehen.
    Pete parkte und ging auf die Veranda. Sämtliche vier
    Türen saßen nicht sehr fest im Rahmen.
    Die Straße war leer. Die Veranda auch. Auf dem Brief-
    kasten der Wohnung Parterre links stand »L. Sands«.
    Pete öffnete das Schloß mit dem Taschenmesser. Die
    Lampe fiel ihm gleich auf, die Lenny hatte brennen lassen.
    Lenny beabsichtigte, bis nach Einbruch der Dunkelheit
    wegzubleiben. Er hatte vier ganze Stunden Zeit, die Woh-
    nung zu durchwühlen.
    705
    Pete schloß hinter sich zu. Die Zimmer gingen alle von
    der Diele ab – etwa fünf Zimmer insgesamt.
    Er durchsuchte die Küche, das Eßzimmer und das Schlaf-
    zimmer. Die Wohnung war hübsch und ruhig – Haustiere
    und Lebensgefährten lehnte Lenny ab.
    Neben dem Schlafzimmer befand sich ein Büroräumchen.
    Winzig klein – es bestand eigentlich nur aus einem Schreib-
    tisch und einer Reihe von Aktenschränken.
    Pete durchsuchte die oberste Schublade. Ein einziges
    Riesendurcheinander – Lenny hatte übervolle Aktenordner
    hineingestopft.
    Die Aktenordner enthielten erstklassige US-Sauereien.
    Veröffentlichte und unveröffentlichte Hush-Hush

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