Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
Vom Netzwerk:
Jahren ab und zu
    für Hush-Hush geschrieben. Für die juristische Seite der
    Angelegenheit haben Sie Ihren Rechtsanwalt, Dick Steisel,
    und was Abhörwanzen angeht, dafür kann ich Ihnen Fred
    Turentine besorgen. Ich organisiere Ihnen einen guten Typen
    17
    für die Wühlarbeit. Ich bleib’ dran und hör mich um, aber
    das kann dauern.«
    »Ich vertrau’ dir. Du wirst wie immer ausgezeichnete
    Arbeit leisten.«
    Pete knetete seine Knöchel. Die Gelenke schmerzten –
    ein sicheres Zeichen, daß Regen im Anzug war. »Muß das
    sein?« sagte Hughes.
    »Diese Hände haben uns zusammengeführt. Sie sollen
    nur wissen, Boss, daß sie noch da sind.«
    Das Wohnzimmer der Wachhundehütte maß 25 auf 20 Meter.
    Die Wände des Foyers waren aus goldgesprenkeltem
    Marmor.
    Neun Schlafzimmer. Zehn Meter tiefe begehbare Kühl-
    schränke. Hughes ließ die Teppiche einmal im Monat reinigen
    – sie waren einmal von einem Schwarzen betreten worden.
    Überwachungskameras auf dem Dach und den oberen
    Treppenabsätzen – auf die Schlafzimmer von Mrs. Hughes
    im Nachbarhaus ausgerichtet.
    Pete fand Gail in der Küche. Sie hatte prächtige Kurven
    und langes braunes Haar.
    »Normalerweise hört man, wenn jemand ins Haus kommt,
    aber unsere Eingangstür liegt ’ne halbe Meile entfernt«, sagte
    Gail.
    »Wir wohnen schon seit einem Jahr hier, und du machst
    immer noch Witze.«
    »Ich wohne im Tadsch Mahal. Da muß man sich dran
    gewöhnen.«
    Pete hockte sich rittlings auf einen Stuhl. »Du bist nervös.«
    18
    Gail rutschte mit ihrem Stuhl von ihm weg. »Weißt du
    … was Erpresserinnen angeht, gehöre ich zur nervösen Sorte.
    Wie heißt unser heutiger Mann?«
    »Walter P. Kinnard. Siebenundvierzig Jahre alt, hat die Frau
    seit den Flitterwochen betrogen. Er hängt an den Kindern,
    und die Frau sagt, daß er einknickt, wenn ich ihm mit den
    Bildern auf den Pelz rücke und drohe, sie den Kindern zu
    zeigen. Er ist ein Säufer und läßt sich immer in der Mit-
    tagspause vollaufen.«
    Gail bekreuzigte sich – halb im Spaß, halb ernst. »Wo?«
    »Du triffst ihn in ›Dale’s Secret Harbor‹. Er hat eine Ab-
    steige ganz in der Nähe, wo er seine Sekretärin fickt, aber du
    bestehst auf dem Ambassador. Du bist zu einem Kongreß
    in die Stadt gekommen und hast ein schnuckliges Zimmer
    mit einer gutbestückten Bar.«
    Gail erschauerte. Bibbern am frühen Morgen – ein sicheres
    Zeichen, daß ihr die Sache stank.
    Pete schob ihr einen Schlüssel hin. »Ich habe das Nachbar-
    zimmer genommen, damit du abschließen und dich unauffäl-
    lig verhalten kannst. Ich habe das Schloß zur Verbindungstür
    aufgekriegt und glaube daher nicht, daß es groß Krach gibt.«
    Gail zündete sich eine Zigarette an. Ihre Hände waren
    ruhig – gut. »Lenk mich ab. Sag mir, was Howard der Ein-
    siedler wollte.«
    »Er hat Hush-Hush gekauft. Ich soll ihm einen freien
    Mitarbeiter beschaffen, damit er sich am Hol ywood-Klatsch
    aufgeilen und ihn an seinen Kumpel J. Edgar Hoover wei-
    tertragen kann. Er möchte seine alten politischen Feinde
    anschwärzen, darunter deinen Ex-Freund Jack Kennedy.«
    19
    Gail lächelte zuckersüß. »Ein paar Wochenenden haben
    ihn nicht zu meinem Freund gemacht.«
    »Dein Scheißlächeln hat ihn dazu gemacht.«
    »Er hat mich einmal nach Acapulco eingeflogen. So was
    könnte auch Howard der Einsiedler tun, deswegen bist du
    eifersüchtig.«
    »Er hat dich während seiner Flitterwochen eingeflogen.«
    »Na und? Er hat aus politischen Gründen geheiratet, und
    die Politik sorgt nun mal für seltsame Bettgenossen. Und
    mein Gott, du bist sooo ein Spanner.«
    Pete zog die Waffe raus und überprüfte den Ladestreifen
    – derart rasch, daß er nicht hätte sagen können, wieso.
    »Glaubst du nicht, daß wir ein eigenartiges Leben füh-
    ren?« sagte Gail.
    Sie fuhren in getrennten Wagen in die Stadt. Gail saß an
    der Bar; Pete nahm in einer Nische in der Nähe Platz und
    nuckelte an einem Highball.
    Das Restaurant war gerammelt voll – Dale’s war zum
    Lunch immer voll. Pete bekam stets einen Ehrenplatz – er
    hatte dem Besitzer mal einen Erpresser vom Hals geschafft.
    Zahlreiche Frauen trieben sich rum: in der Regel aus den
    Büros am Wilshire. Gail stach heraus: Sie hatte das gewisse
    Etwas. Pete schlang Cocktailnüsse in sich hinein – er hatte
    vergessen zu frühstücken.
    Kinnard war verspätet. Pete tastete den Raum mit seinem
    Röntgenblick ab.
    Bei den Telefonen hockte Jack Whalen – die Nummer
    eins der

Weitere Kostenlose Bücher