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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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dran?«
    »Pete? Ich bin’s, Jimmy.«
    HOFFA.
    »Jimmy, wie geht’s dir?«
    »Ich friere. Es ist saukalt in Chicago. Ich rufe von einem
    Kumpel aus an, und bei dem ist die Heizung im Eimer. Bist
    du sicher, daß dein Telefon nicht abgehört wird?«
    »Ganz sicher. Freddy Turentine überprüft einmal im Monat
    sämtliche Apparate von Mr. Hughes auf Wanzen.«
    »Dann kann ich sprechen?«
    »Du kannst sprechen.«
    Hoffa legte los. Pete hielt den Hörer auf Armeslänge vom
    Ohr weg und verstand ihn ausgezeichnet.
    »Der McClel an-Untersuchungsausschuß klebt an mir wie
    Fliegen an der Scheiße. Der wieselige kleine Schwanzlutscher
    Bobby Kennedy hat dem halben Land eingetrichtert, die
    Teamster seien schlimmer als die gottverdammten Kommu-
    nistenschweine, und saut mich und meine Leute wie ein
    Verrückter mit Vorladungen vol und läßt seine Staatsanwälte
    auf meiner Gewerkschaft rumkrabbeln wie –«
    »Jimmy –«
    »– Fliegen auf Hundescheiße. Zuerst hetzt er Dave Beck,
    und jetzt will er mir auf den Leib rücken. Bobby Kennedy
    ist eine einzige riesige Hundescheiße-Lawine. Ich baue in
    Florida das Ferienzentrum Sun Valley, und Bobby versucht
    rauszukriegen, wo die drei Millionen her sind, die das ge-
    kostet hat. Er nimmt an, daß ich sie aus der Pensionskasse
    genommen habe –«
    »Jimmy –«
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    »– und er meint, er kann seinen Mösenlecker von Bruder
    auf meinem Rücken zum Präsidenten wählen lassen. Er meint,
    James Riddle Hoffa ist eine beschissene politische Trittleiter.
    Er meint, ich bück’ mich und reiß’ mir den Arsch auf wie
    eine gottverdammte Schwuchtel. Er meint –«
    »Jimmy –«
    »– ich sei ein Schwächling, wie er und sein Bruder. Er
    meint, ich kneif den Schwanz ein wie Dave Beck. Und als
    ob das al es nicht langen würde, gehört mir ein Taxistand in
    Miami. Die hitzköpfigen Exilkubaner, die für mich arbeiten,
    tun den lieben langen Tag nichts anderes, als sich über den
    Wichser Castro und den Wichser Batista in die Haare zu
    geraten, wie wie wie …«
    Hoffa schnappte heiser nach Luft. »Was willst du?« fragte
    Pete.
    Jimmy atmete durch. »Ich hab’ einen Job für dich in
    Miami.«
    »Wieviel?«
    »Zehntausend.«
    »Abgemacht«, sagte Pete.
    Er buchte einen Flug um Mitternacht. Er benutzte einen
    falschen Namen und ließ die Rechnung für den First-Class-
    Flug an Hughes Aircraft schicken. Das Flugzeug landete
    pünktlich um acht Uhr früh.
    Pete nahm ein Taxi zu einer Teamster-Autovermietung,
    wo ein neuer Cadil ac Eldorado auf ihn wartete. Jimmy hatte
    vorgesorgt: Man wol te weder Kaution noch Ausweis von ihm.
    Unter dem Armaturenbrett klebte eine Notiz.
    28
    »Taxistand Flagler/Northwest 46. Street. Mit Fulo Macha-
    do reden.«
    Eine Wegbeschreibung folgte.
    Pete fuhr los. Die Szenerie verlor rasch an Reiz.
    Große Häuser wurden kleiner und kleiner. Weiße Spie-
    ßer machten weißem Abschaum, Niggern und Latinos Platz.
    Flagler bestand bloß aus billigen Ladenfronten.
    Der Taxistand hatte einen Tigerstreifen-Verputz. Die Taxis
    auf dem Parkplatz waren in Tigerstreifen lackiert. Latinos in
    tigergestreiften Hemden schlangen Doughnuts und billigen
    Wein in sich hinein.
    Auf dem Schild über der Tür stand: Tiger Kab. Se Habla
    Español.
    Pete parkte direkt davor. Die Getigerten musterten ihn
    und schnatterten. Er streckte sich zu vol er Größe, 1,95 Meter,
    und ließ den Hemdzipfel aus der Hose rutschen. Die Spics
    sahen die Waffe und schnatterten auf Hochtouren.
    Er ging in den Taxischuppen. Nette Tapete: Tigerfotos
    von der Decke bis zum Boden. Aus National Geographic –
    Pete platzte beinahe laut heraus.
    Der Fahrdienstleiter winkte ihn zu sich. Sein Gesicht
    sah vielleicht aus: als ob jemand darauf mit dem Messer
    Zick-Zack geübt hätte.
    Pete nahm Platz. Der Kotzhäßliche sagte: »Ich heiße Fulo
    Machado. Das hat mir Batistas Geheimpolizei besorgt, also
    guck’s dir zur Einführung einmal ausgiebig an, und vergiß
    es dann, kapiert?«
    »Du sprichst ganz gut englisch.«
    »Ich habe im Hotel Nacional in Havanna gearbeitet. Ein
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    amerikanischer Croupier hat’s mir beigebracht. Er war jedoch,
    wie sich herausstellte, ein Maricón, der mich mißbrauchen
    wollte.«
    »Was hast du mit ihm gemacht?«
    »Dem Maricón gehörte ein Schuppen auf einer Schwei-
    nefarm bei Havanna, wo er kleine kubanische Jungs hin-
    brachte, um sie zu mißbrauchen. Dort habe ich ihn und
    einen anderen Maricón entdeckt und beide mit meiner
    Machete getötet. Ich habe das ganze

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