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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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Blick zu. Sie nickte zustimmend. „Okay.“
    „Gut, wir müssen nämlich reden. Ich sehe dich dann gegen halb elf.“
    „Okay.“ Ich legte auf und drehte mich zu Michelle um. „Er will reden …“
    „Bingo!“ rief sie und klatschte in die Hände.
    Ich riss die Augen auf. Mein Gott. Es funktionierte …
    Ich kam etwa Viertel vor elf bei Kirk an. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber auf jeden Fall nicht, dass Kirk im Flur seiner Wohnung stehen und auf mich warten würde.
    „Hallo“, sagte ich und näherte mich vorsichtig.
    Er antwortete nicht. Er riss mich nur in die Arme und küsste mich, wie noch nie zuvor. Ein wenig grob. Nicht, dass es mich gestört hätte. Im Gegenteil, es gefiel mir sehr gut.
    Ich legte meine Arme um seinen Hals, drückte meinen Körper an seinen und blickte in seine grauen Augen, die ich so gut zu kennen glaubte. Doch ich entdeckte etwas Ungewöhnliches in ihnen, etwas Aufgewühltes. Es hätte Wut sein können, wenn er nicht mein Gesicht mit Küssen übersät hätte.
    Und ich hatte gedacht, er wollte mir eine Standpauke wegen Josh halten.
    Kirk ließ mich kurz los, aber nur, um mich durch den langen Flur in sein Schlafzimmer zu ziehen, wo er mich aufs Bett warf und wieder über mich herfiel.
    Auf absolut angenehme Art und Weise natürlich.
    Besser sogar. Denn ich hatte Kirk nie in solcher … Raserei erlebt. Er war immer so kontrolliert (was ja nicht schlecht war, schließlich garantierte das eine gewisse Ausdauer). Doch jetzt war er ein Mann, der von Dämonen gejagt wurde. Er zerrte an meinen Klamotten (nun, er zerrte nicht richtig, er hatte eine gewisse Hochachtung vor Mode und wusste, was diese zarten Lycra-Teilchen kosten) und fuhr mit seinen Händen über meinen Körper, als ob er ihn sich ins Gedächtnis einbrennen wollte.
    Als er in mir war, wäre ich beinahe nur wegen des besitzergreifenden Blicks in seinen Augen gekommen.
    Sie können sich vorstellen, was für eine Auswirkung das auf mich hatte. Und dieses Mal schob es Kirk nicht auf die Matratze.
    Als wir später ineinander verschlungen auf dem Bett lagen, lief ein warmer Glücksschauer durch meinen ganzen Körper. Denn, egal, wie manipulativ ich mich in den letzten Tagen benommen hatte, das, was eben geschehen war, war sehr, sehr echt gewesen.
    „Das war schön.“ Kirk schmiegte seine Wange an meine, woraufhin wieder ein Schauer durch meinen gesättigten Körper lief.
    „Ja, das war schön“, antwortete ich, blickte hinauf in seine Augen, die nun ganz weich geworden waren und mich irgendwie verwundert ansahen.
    Kirk liebte mich in dieser Nacht nicht weniger als dreimal. Als ob er die Tatsache klarstellen wollte, dass ich ihm gehörte und niemandem sonst. Eine ziemlich berauschende Erfahrung, wie Sie sich vorstellen können. Nicht einmal das frühe Aufstehen für
Rise and Shine
dämpfte meine Euphorie.
    Als ich hinterher mit dem Bus nach Hause fuhr, gestand ich mir ein, wie dumm es gewesen war, Geld auszugeben für eine Azalee, die ich nicht wollte, und für Steaks, die durch mich ungenießbar wurden. Kirk liebte mich. Liebte mich wirklich.
    Wie idiotisch, dass ich mir auf diese Weise etwas hatte bestätigen wollen, was ich längst hätte wissen müssen. Und weil mir klar war, dass ich mich noch idiotischer fühlen würde, wenn die Kreditkartenabrechnung kam, beschloss ich, den Schaden zu begrenzen und die Azalee zurückzubringen. Schließlich hatte ich sie tatsächlich nicht bestellt. Ich hatte das Recht, sie zu
Murray
dem Floristen, zurückzubringen, die verärgerte Kundin zu spielen und mein Geld zurückzuverlangen. Ein simonischer Plan.
    Nur leider hatte ich nicht mit Justin gerechnet.
    „Was zum Teufel hast du getan?“ kreischte ich, als ich durchs Wohnzimmer stakste, vorsichtig über Blumentöpfe und Blumenerde hinweg, und entdeckte, dass die Azalee nun einen niegelnagelneuen Blumenkasten hatte, in dem sie den Rest ihres glücklichen kleinen Pflanzenlebens verbringen konnte.
    Justin streckte den Kopf aus der Küche, wo er offenbar gerade dabei war, ein weiteres Chaos anzurichten, gemessen am lauten Klirren der Kochtöpfe.
    „Hallo, Angie. Was ist los?“ fragte er ahnungslos.
    „Was los ist?“ Ich deutete auf den fröhlich bunten Busch. „Du hast meinen Busch umgetopft?“
    „Ich glaube, es handelt sich in Wirklichkeit um einen Baum, obwohl man es auch als Busch bezeichnen könnte. Azalee“, sagte er, ging ins Wohnzimmer und sah sie liebevoll an.
    „Warum hast du das getan?“
    „Warum?“ Er

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