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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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Kosmetikfirmen der Welt war, schien mir noch schlimmer, als von ihr niedergemacht zu werden.
    „Mit
ihr
ziehst du durch die Gegend?“ fragte ich. „Ich dachte, du kannst sie nicht leiden?“
    „Sie hat sich verändert. Sie ist nicht mehr so … verbittert. Davon abgesehen sind wir beide Singles, und du weißt doch, wir Singlefrauen müssen zusammenhalten.“
    Ich bin auch noch Single, wollte ich protestieren, tat es aber nicht, obwohl ich mich so fühlte, nachdem Kirk beinahe aus meinem Leben verschwunden war.
    „Wir waren gestern Nacht im
Lola
. Auf der 19. Straße, weißt du? Ich glaube, wir beide waren auch schon mal dort.“
    Allerdings, dachte ich, und zwang mich nicht beleidigt zu sein, weil Grace den ganzen Weg downtown gekommen war, ohne mich auch nur anzurufen. Aber warum sollte sie mich auch anrufen, nachdem sie ja jetzt
Claudia
zur Freundin hatte? Ich gebe zu, ich war eifersüchtig. Aber ich hatte keine Zeit, zu schmollen, denn Grace sprach schon weiter.
    „Du wirst nicht glauben, wen ich getroffen habe.“
    „Drew?“ fragte ich hoffnungsvoll.
    „Nein“
, antwortete sie ein wenig gereizt. Dann lachte sie. „Drew würde ich niemals im
Lola
treffen. Das ist für ihn ein wenig zu … downtown.“
    „Wen denn dann?“ Ich ignorierte den kleinen Seitenhieb gegen Drew, dem ich nach wie vor die Stange hielt.
    „Billy Caldwell.“
    „Bad Billy Caldwell?“
    „Genau. Und er ist immer noch toll …“
    Oha. Bad Billy Caldwell war einer der ersten Männer, mit denen Grace ausgegangen war, als sie nach Manhattan kam. Mit seinem dunklen Haar, den kühlen blauen Augen und seinem verwegenen guten Aussehen, gehörte er zu den Männern, denen keine Frau widerstehen konnte. Was dann auch das wesentliche Problem mit Billy war. Denn er widerstand auch nicht, er nahm jede Gelegenheit wahr, die sich ihm bot. Und es boten sich eine Menge Gelegenheiten, wie Grace in den zwei Monaten ihrer stürmischen Affäre entdecken musste. Doch statt ihn einfach zu vergessen, ließ sie sich immer wieder mit ihm ein, wenn sie sich nach heißen Liebesnächten sehnte – meist kurz nachdem sie einen ihrer absolut perfekten Männer – wie Drew – verlassen hatte.
    „Ich hoffe, du hast nicht mit ihm geschlafen.“
    „Nun, nicht direkt geschlafen …“
    „Grace, was soll das? Du weißt doch, wie beschissen es dir immer geht, wenn du Zeit mit diesem Typen verbringst.“ Um genau zu sein, war das fast schon ein Muster bei Grace. Mr. Perfect verlassen, mit Billy schlafen, sich wünschen, Billy wäre Mr. Perfect, Billy verlassen.
    „Nun, im Moment fühle ich mich nicht beschissen.“
    Natürlich fühlte sie sich im Moment nicht beschissen. Vermutlich zehrte sie noch vom Pheromonstoß, dem unweigerlich eine vernichtende Enttäuschung folgen würde, wenn Billy nach ein paar Wochen überwältigendem Sex plötzlich verschwand – Sie wissen schon, so überwältigend, dass man es gerne mal mit Liebe verwechselte.
    „Ich hoffe, du hast ein Kondom benutzt.“
    „Ja ja“, sagte sie. „Und wie läuft es bei dir und Kirk?“
    „Gut“, sagte ich schnell. Doch dann hatte ich das Gefühl, dass etwas mehr Ehrlichkeit angebracht wäre, und fuhr fort: „Na ja, er ist in letzter Zeit ziemlich beschäftigt. Er versucht, ein Programm fertig zu schreiben, bevor wir zusammen zur Taufe fahren.“
    „Ach ja, das große Treffen mit den Eltern. Wann ist das noch mal, am
Labor-Day-
Wochenende?“
    „Mhm“, antwortete ich und versuchte, meine Furcht zu ignorieren.
    Sie schien mein Unbehagen zu spüren. „Mach dir nicht so viele Gedanken. Sie werden dich mögen. Die Frage ist nur, ob du sie magst.“
    Das
machte mich nur noch nervöser.
    „Du solltest nicht permanent über Kirk nachdenken“, riet mir Grace. „Was machst du am Freitag? In Soho eröffnet ein neuer Salsaclub – so ein todschicker Laden mit einem DJ, der lateinamerikanische Musik mixt. Und du weißt, was das heißt …“
    Ganz offensichtlich war ich nicht mehr auf dem Laufenden, denn das wusste ich nicht. „Was denn?“
    „Fantastische Latinlover. Willst du mit?“
    „Okay“, sagte ich umgehend. Nicht, weil ich noch auf dem Markt war. Ich wollte einfach nur mit Grace zusammen sein. Ich vermisste ihr Lachen, ihre wilde Art, das Leben zu genießen. Wie es schien, war sie wieder wie früher, als sie Single war.
    „Gut, ich rufe an und lasse uns auf die Liste setzen, damit wir ohne Probleme reinkommen. Mal sehen, das sind dann du, ich, Claudia …“
    Claudia. Ich stöhnte

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