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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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sich eingestehen, dass ihm ihre kratzbürstige Art gefiel. Sie war sehr direkt – manchmal erschreckend direkt, und das störte ihn nicht. Allerdings hatte er noch nie erlebt, dass sie bei anderen Menschen die Krallen ausfuhr.
    „Du bist ja ganz nass. Wir müssen die Windeln wechseln.“
    „Windel wessel.“
    „Genau.“ Shana warf Kincaid einen Blick zu. „Wir sollten jetzt gehen. Ich wechsel die Windel zu Hause.“
    Sie war doch gerade erst gekommen. Er wusste nicht, ob er enttäuscht oder erleichtert sein sollte. „Na gut.“
    Sie zogen ihre Jacken an. Er folgte Shana zu ihrem Wagen und sah zu, wie sie Emma im Kindersitz anschnallte.
    „Sag Auf Wiedersehen Kincaid“, forderte Shana sie auf.
    „Wiedersehn, Tintaid. Wiedersehn.“
    Offenbar wurde sie zugänglicher, wenn sie gehen musste. „Wiedersehn, Miss Emma. Bis bald.“
    Shana schloss die Tür und stieg auf den Fahrersitz. Sie kurbelte das Fenster herunter und schaute hinaus, als ob sie etwas sagen wollte.
    Kincaid hockte sich neben den Wagen und wartete.
    „Nochmals danke für den Job. Ich verspreche dir auch, keinen Streit mit dir anzufangen.“ Sie lächelte schwach. „Das heißt, ich hoffe, ich kann mein Versprechen halten.“
    „Einen Schritt nach dem anderen. Wir werden sehen“, beruhigte er sie. Er erhob sich und klopfte zum Abschied auf das Wagendach.
    „Bis Samstag dann.“ Sie winkte ihm noch einmal zu und fuhr los.
    Er sah dem Wagen nach, bis die Rücklichter hinter den Bäumen verschwanden. Den Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie sich bei ihm bedankte, würde er so schnell nicht vergessen. Ihre Züge waren so weich gewesen, wie er es noch nie bei ihr bemerkt hatte. Die meisten Menschen mochten sie sehr. Was ihn anbetraf, so schien sie bisher alles getan zu haben, um von ihm nicht gemocht zu werden.
    Bisher.
    Aber nun keimte Hoffnung in seinem Herzen auf. Vielleicht konnten sie sogar Freunde werden.
    Die Zeit würde es zeigen.

3. KAPITEL
    Shana trug Emma hinauf in ihr Apartment. Nach der Besichtigung von Kincaids Haus erschien es ihr winzig.
    „Ich liebe dich, Schätzchen“, murmelte Shana, als sie Emma auf den Wickeltisch legte.
    Emma hatte noch nicht gelernt, „Ich liebe dich“ zu sagen. Shana freute sich schon darauf, diese Worte zum ersten Mal aus dem Mund ihrer Tochter zu hören. Ihre Eltern hatten es, soweit sie sich erinnern konnte, nie zu ihr gesagt. „Wie wäre es mit einem Bad?“
    „Baaad.“
    Das war ein begeistertes Ja.
    Während Emma in der Badewanne planschte, dachte Shana über ihren Besuch bei Kincaid nach. Um ein Haar hätte sie ihm fast alles über ihre Vergangenheit erzählt. Im letzten Moment hatte sie es sich anders überlegt. Die Einzelheiten ihres unsteten Lebens kannten nicht einmal ihre besten Freunde.
    Nur ihre engsten Familienangehörigen wussten über ihre Vergangenheit Bescheid – und Aggie. Obwohl sie gern tratschte, hatte sie Shanas Geheimnis für sich behalten und sie mit den Worten Henry Fords getröstet: „Ein Fehlschlag ist die Gelegenheit, wieder von vorn zu beginnen und beim zweiten Mal intelligenter zu Werke zu gehen.“
    Shana seufzte. Wären ihre Eltern doch auch so nachsichtig! Immerhin hatte ihre Mutter ihr verziehen. Manchmal vermutete Shana, dass sie es vielleicht nur Emmas wegen getan hatte. Ihr Vater dagegen, ein strenger, halsstarriger Mensch, wechselte so gut wie kein Wort mit ihr. Seinetwegen war sie damals von zu Hause fortgelaufen. Sie waren beide stur und unnachgiebig. Kein Wunder, dass sie dauernd Streit hatten.
    Sie wünschte, ihr Vater würde ihr verzeihen. Aber sie wusste, dass er niemals den ersten Schritt machen würde. Irgendwann, das hatte sie sich fest vorgenommen, würde sie sich ein Herz fassen und ihn um eine Aussprache bitten. Sie musste nur den richtigen Moment erwischen.
    Nachdem sie Emma eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hatte, machte sie sich eine Tasse Tee, ließ sich aufs Sofa fallen und sah sich um. Ein paar Umzugskisten standen bereits gepackt an der Wand. Kincaid wollte sie so bald wie möglich abholen.
    Sie schloss die Augen und lehnte sich zurück, als ihr Telefon läutete. Es war ihre Schwester.
    „He, Dix. Bei dir ist es doch gerade erst sechs Uhr morgens.“
    Dixie lachte. „Wie schaffst du das bloß? Ich muss erst auf die Uhr schauen und den Zeitunterschied an meinen Fingern berechnen.“
    „Wir alle haben unsere Talente.“
    „Wahrscheinlich, du Rechengenie. Ich habe deine Nachricht erhalten, aber Joe und ich waren die ganze Zeit in einem

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