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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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vielleicht zu sehr provoziert?
    Nun ja, damit wird er leben müssen, dachte sie fast ein bisschen boshaft. Schließlich war es seine Idee gewesen, sie in sein Haus zu holen.
    Kincaid hatte zwar gesagt, dass Shana sich den Wagen aussuchen konnte. Aber dann hatte er sie doch zu einem SUV überredet – und den Preis ganz schön heruntergehandelt. Er ist eben durch und durch Geschäftsmann, dachte sie anerkennend.
    „So riecht ein ganz neues Auto“, erklärte sie Emma auf der Rückfahrt nach Chance City.
    „Ssön“, sagte Emma.
    Während sie den nagelneuen Wagen über die Straße lenkte, schweiften ihre Gedanken zurück zu den vergangenen Monaten. Eigentlich hatte sie viel Glück gehabt. Beruflich hatte sie immer mehr Fuß gefasst, und niemand hatte Grund, über sie zu tratschen. Ihren Vater hatte das immer noch nicht überzeugt; nach wie vor wechselte er kein Wort mit ihr. Aber er wusste natürlich, dass ihre Mutter sie öfter besucht hatte.
    Bestimmt hatte es darüber Streit gegeben. Hatte sich ihre Mutter ihrem Mann gegenüber endlich durchgesetzt? Shana hatte sie jedenfalls nicht in Schutz genommen, als sie es am dringendsten gebraucht hätte. Auch das war mit ein Grund gewesen, warum sie rebellischer als die meisten Teenager gewesen war.
    Sie seufzte. Wahrscheinlich musste sie sich damit abfinden, dass ihr Vater ihr niemals verzeihen würde. „Vermutlich kann man doch nicht wieder nach Hause zurückkehren“, murmelte sie mehr zu sich.
    „Hause“, plapperte Emma nach.
    „Wir sind fast da, Schätzchen.“ Im Zentrum von Chance City winkten ihr viele Bekannte zu und starrten ihr erstaunt nach. Es würde nicht lange dauern, bis alle wussten, dass sie ein neues Auto hatte.
    Sie bog in die Einfahrt ein. Kincaid war bereits eingetroffen und half ihr beim Ausladen des Wagens.
    „Wie fährt er sich?“, wollte er wissen.
    „Wahnsinnig.“ Sie nahm Emma aus dem Kindersitz. „Wie ein Panzer.“
    „Wirklich? Soll ich ihn umtauschen?“
    „Bloß nicht!“ Sie grinste spitzbübisch. „Das war ein Scherz.“
    „Hunger“, meldete Emma sich.
    Shana trug Emma in die Küche und setzte sie in den Hochstuhl. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie den ganzen Abend mit Kincaid verbringen würde. Jedenfalls hatte er nichts von Ausgehen gesagt.
    Er kam die Treppe herunter. „Ich habe gerade einen Anruf von Tom Orwell bekommen. Er hat Probleme mit seiner Küche. Jemand ist ins Haus eingebrochen und hat die Schränke mit Graffiti beschmiert.“
    „Wer tut denn so was?“
    „Keine Ahnung. Ich fahr zu ihm und sehe mir den Schaden mal an.“ Er stibitzte ein Stück Käse von Emmas Teller.
    Vorwurfsvoll starrte sie ihn an. „Nein, Tintaid.“
    Er fuhr ihr durchs Haar. „Entschuldige bitte, Miss Emma. Aber ich bin furchtbar hungrig.“
    „Hier, Kincaid.“ An der Tür drehte er sich um. Shana warf ihm ihre Autoschlüssel zu. „Mach eine Testfahrt.“
    Er grinste. „Danke.“
    „Es ist doch sowieso deiner“, murmelte sie, sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war.

5. KAPITEL
    Kaum hatte Shana Emma zu Bett gebracht, als ihr Handy klingelte. Sie hielt die Luft an, als sie aufs Display sah. Zögernd nahm sie das Gespräch entgegen. „Hallo.“
    „Gehst du mir absichtlich aus dem Weg?“, fragte ihre Mutter.
    „Überhaupt nicht. Aber ich habe so viel zu tun, Mom.“
    „Das habe ich gehört. Du bist umgezogen. Und du hast einen neuen Wagen.“
    „Stimmt.“ Shana ließ sich auf die unterste Treppenstufe sinken. „Möchtest du dir das Haus mal ansehen?“
    Ein langes Schweigen entstand. „Wann?“
    Shana wollte nicht, dass ihre Mutter dachte, sie hätte irgendetwas zu verbergen. „Sofort, wenn du willst.“ Sie holte tief Luft. „Bring doch Dad mit. Kincaid ist nicht hier.“
    Die Antwort kam zögernd. „Ich frage ihn. Aber du weißt ja …“
    „Ich weiß, Mom.“
    „Okay. Dann bis gleich.“
    Shana eilte wieder nach oben, bürstete sich die Haare und tauschte das T-Shirt gegen eine blaue Bluse. In der Küche setzte sie Wasser auf, um Pfefferminztee zu machen – den Lieblingstee ihrer Mutter –, und verteilte Kekse auf einem Teller.
    Wenn doch bloß Dixie hier wäre! Sie würde dafür sorgen, dass die Unterhaltung nicht ins Stocken geriet. Shana hatte ein stillschweigendes Übereinkommen mit ihrer Mutter getroffen: Sie redeten nicht darüber, wo Shana die Jahre verbracht hatte, in denen sie nicht zu Hause gewesen war. Nur über Emmas Vater und darüber, was aus ihm geworden war, hatten sie

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