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Ein Boss zum Träumen

Ein Boss zum Träumen

Titel: Ein Boss zum Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Crosby
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Ich wollte Wurzeln schlagen, doch er wollte immer weiter durch die Welt ziehen.“ Sie staunte über sich selbst, weil sie Kincaid so nahe gerückt war. Hatte sie sich nicht vorgenommen, ihn auf Abstand zu halten? Und er überraschte sie, weil er sie einfach nur im Arm hielt. „Wir waren beide Einzelgänger, die sich gefunden haben. Und unterwegs haben wir auch keine dauerhaften Freundschaften geschlossen.“
    Eigentlich hatte sie noch immer nicht viele Freunde. Irgendwie klappte es nicht so recht. Kein gutes Vorbild für Emma.
    „Wissen seine Eltern von Emma?“
    „Sie glauben nicht, dass sie von ihm ist. Vermutlich bin ich ein paar Tage vor seinem Tod schwanger geworden. Und ihr Geburtstermin hatte sich verzögert. Deshalb …“ Sie schmiegte sich so eng an Kincaid, dass sie seinen Herzschlag hörte. „Ich hoffe, dass sie sie eines Tages kennenlernen wollen. Wenn nicht, ist es auch gut. Ich weiß einiges über sie, was nicht gerade für sie spricht. Und Emma hat ja hier ihre Familie.“
    Obwohl es noch nicht einmal acht Uhr war, fühlte Shana sich plötzlich furchtbar erschöpft. Drei Tage lang hatte sie intensiv gearbeitet – noch intensiver als sonst. Es fühlte sich gut an, hier vor dem Feuer neben Kincaid zu sitzen und seinen starken Körper zu spüren. Sie schloss die Augen, während er ihren Arm streichelte. Es sollte eine beruhigende Geste sein, aber sie wurde erregt – genau wie er. Sein Herz schlug schneller.
    Was tun wir hier, Kincaid? dachte sie. Sie hatte den ersten Schritt gemacht, hatte ihn trösten wollen, als sie die Geschichte seiner entbehrungsreichen Kindheit hörte. Seine Jugend war viel schlimmer gewesen als ihre eigene. Immerhin war sie nicht von einem alkoholsüchtigen Vater auf die Straße getrieben worden, und ihre Mutter lebte noch.
    „Wie hast du es geschafft?“, fragte sie.
    „Was geschafft?“
    Sein Atem fächelte warm durch ihr Haar. Ihr wurde bewusst, wie ausgesprochen angenehm sie seine Nähe empfand. Eine gefährliche Angelegenheit! Abrupt setzte sie sich auf und rückte von ihm ab. Sofort wurde ihr ein bisschen kälter, und sie fühlte sich seltsam verloren.
    „Die Vergangenheit hinter dir zu lassen. Ich müsste das auch tun, aber irgendwie schaffe ich es nicht.“
    „Bei mir hat es auch lange gedauert. Es war irgendeine Bemerkung von Aggie nach der Beisetzung ihres Mannes. Ich war kaum volljährig, und der Mann, der mich gerettet hatte, war gestorben. Irgendwie würde ich es allein schaffen. Sie sagte, wenn ich mit dieser Last auf meinen Schultern weiter durchs Leben ginge, würde ich niemals in der Lage sein, aufrecht vor einem anderen Menschen zu stehen, ihm in die Augen zu schauen und die Wahrheit zu sagen. ‚Du musst deinen Eltern vergeben‘, hat sie mir eingeschärft. Und ich musste die Worte vor ihr aussprechen. ‚Mom, Dad, ich vergebe euch.‘“
    „Das war alles?“
    „Alles? Es war das Schwerste, was ich jemals getan habe. Aggie hat mich die Worte so lange wiederholen lassen, bis ich sie laut und deutlich aussprechen konnte. Aber dann habe ich ihnen auch wirklich verziehen. Obwohl ich es niemals vergessen werde“, fügte er hinzu. „Es ist nicht so, dass es mir überhaupt nichts mehr ausmacht. Manchmal …“ Er ließ den Satz in der Luft hängen. „Inzwischen komme ich damit klar.“
    „Warum bist du ein solcher Einzelgänger geblieben?“
    „Ich hatte Angst, dass die Leute eine schlechtere Meinung von mir hätten, wenn sie von meiner Vergangenheit erfahren. Ich habe eine Zeit lang gebraucht, bis ich reif genug war, um darüber hinwegzukommen. Und dann hatte ich mich schon daran gewöhnt, ein Einzelgänger zu sein.“
    „Wie ist es jetzt?“
    „Inzwischen versuche ich, anderen Menschen gegenüber offener zu werden. Ich habe Einladungen zu Partys und Grillfeten angenommen – solche Sachen eben.“
    „Warum ist es dir wichtig geworden?“
    Er neigte den Kopf. „Warum stellst du mir all diese Fragen?“
    „Ich versuche, dich zu verstehen. Jetzt, nachdem ich eine Zeit lang mit dir unter einem Dach wohne, komme ich allmählich zu dem Schluss, dass ich dich in mancherlei Hinsicht falsch eingeschätzt habe.“
    „Zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel, als du hinter meiner Schwester her warst, obwohl du genau wusstest, dass sie mit Joe ging.“ So. Jetzt war es heraus. Das größte Hindernis, das bisher zwischen ihnen gestanden hatte, war endlich überwunden.
    „Dixie?“ Verblüfft sah er Shana an. Dann schüttelte er den Kopf. „Dixie und ich sind

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